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Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)
Autoren: Christian Schwarz
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vorher …
    Doch die Fremden ließen sie in Ruhe. Sie starrten Suusa, die an der Wand kauerte, nur an. „Du wirst leben und deine Ehre behalten“, sagte der fremde Anführer. Er grinste hässlich. „Denn ich habe einen Auftrag für dich …“

    Gegenwart: Dreizehn Inseln, Anfang Februar 2545
    Das Wasser lief in Strömen von PROTO ab, als sich der mächtige Amphibienpanzer auf den flachen Strand der Königinneninsel schob. Matthew Drax seufzte kurz, dann schaltete er die beiden Wasserstrahlantriebe auf Elektroantrieb um, denn ab jetzt ging es wieder über Land. Oder besser gesagt über blankes Eis und Schnee. Für einen Moment summte PROTO wie eine zornige Hornisse, bevor das Geräusch der Elektromotoren in die gewohnte leise Gleichmäßigkeit überging.
    Aruula auf dem Copilotensitz neben ihm drehte abrupt den Kopf. „Kannst du anhalten, Maddrax? Ich möchte kurz aussteigen.“
    Matt nickte und lächelte. „Ja, klar. Kein Problem.“
    „Danke.“ Sie erhob sich geschmeidig. „Ich war so lange nicht mehr auf Heimaterde, da möchte ich die Geister der Insel mit allen Sinnen begrüßen. Es wäre respektlos ihnen gegenüber, es nicht zu tun.“
    Matt verkniff sich eine Bemerkung zur Geister- und Götterwelt der Neo-Barbaren; er hatte sich längst damit arrangiert. „Natürlich. Ich komme mit raus.“
    Die Kriegerin von den Dreizehn Inseln schlüpfte in den Mantel aus Izeekepirfell, den sie auf dem freien Platz vor dem Navigationscomputer deponiert hatte. Bei den eisigen Temperaturen, die draußen herrschten, waren ihr Tanga und Bustier aus Taratzenfell und Leder nicht genug. Letzteres trug sie permanent, seitdem Juefaan mit ihnen reiste, um den jungen Mann auf keine abwegigen Gedanken zu bringen.
    Als sie durch den Zentralgang in die Mittelsektion des Panzers gingen, kam ihnen Rulfans unehelicher Sohn entgegen. Matt hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass Juefaan jetzt ein gestandener Mann Mitte zwanzig war. Der Zeitsprung über sechzehn Jahre durch die Fehlfunktion des Tunnelfeldes hatte vieles verändert; noch ein halbes Jahr zuvor hatten sie ihn noch als neunjährigen, schüchternen Knaben gesehen.
    Jetzt besaß er ein gesundes Selbstbewusstsein, einen athletischen Körper – und einen Symbionten, der Matt unheimlich war. Das lebende Artefakt war in der Lage, jede beliebige Kleidung nachzubilden. Im Moment jedoch befand es sich in einem Lederbeutel um Juefaans Brust. Eine Gewaltanstrengung hatte den Symbionten bis an die Grenzen seiner Existenz belastet und ihn nachhaltig geschwächt. Momentan konnte er sich nur für einige Stunden metamorphieren, und auch seine Fähigkeit, Gedächtnisinhalte zu löschen, beschränkte sich jetzt auf wenige Minuten. Juefaan war aber guter Hoffnung, dass der Symbiont aus einer Parallelwelt sich wieder erholen würde.
    „Wo geht ihr hin?“
    Aruula deutete zur hinteren Rampe. „Meine Heimat begrüßen. Und die deine auch; schließlich bist du der Sohn Juneedas.“ Die Priesterin von den Dreizehn Inseln hatte sich damals mit Rulfan eingelassen und sein Kind geboren, ohne ihn zu informieren. Seine ersten Jahre – bis zum Tod seiner Mutter – hatte Juefaan hier verbracht.
    Er seufzte. „Das liegt so lange zurück; ich erinnere mich kaum daran.“ Aruula sah ihn irritiert an, und auch matt war sich nicht sicher, ob er das ernst gemeint hatte.
    Durch die hintere Luke stiegen er und Aruula ins Freie. Juefaan verzichtete mit der Entschuldigung, es wäre ihm zu kalt. Tatsächlich peitschte ihnen ein eisiger Wind entgegen. Während Aruula auf die Knie fiel, ein Gebet murmelte und die Götter begrüßte, ließ Matt die Blicke schweifen.
    Eine trübe Sonne schaffte es kaum durch den Hochnebel. Trotzdem warf die Eisfläche, die sich bis zu den Wäldern am Horizont erstreckte, immer wieder juwelenhaft anmutende Reflexe. Über den leicht aufgewühlten Wassern des Eisigen Sunds hing in einiger Entfernung eine Nebelbank. Sie markierte den Beginn der Astrid-Insel, während Matt die weiter entfernt liegende Eselinsel deutlich erkennen konnte.
    Aruula beendete ihre kurze Begrüßung. Erleichtert registrierte Matthew, dass die Anspannung der letzten Stunden aus ihrem Gesicht gewichen war.
    „Ich weiß jetzt, dass mir die Götter der Insel nichts Böses wollen“, sagte die Kriegerin und hielt die Nase in den pfeifenden und klagenden Wind.
    Matt nickte. „Warum sollten sie auch? Sie wissen, dass du die wahre Königin deines Volkes bist. Und wenn dich das Miststück Sabeen zehnmal
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