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Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)

Titel: Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)
Autoren: Christian Schwarz
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gerade einen telepathischen Willkommensgruß?
    Matt streckte der Stoppelhaarigen im Boot, die der Begrüßungsszene schweigend und mit verschränkten Armen zusah, die Hand entgegen. Ihr Gesicht entspannte sich ein wenig, als sie der Aufforderung tatsächlich nachkam und sich hochziehen ließ.
    Sie war nur mittelgroß und stämmig und roch leicht nach Fisch. Matt schätzte ihr Headset als hochwertige Technik ein. Woher sie das wohl hatte?
    Nachdem die Begrüßung vorüber war, stellte Tumaara die Stoppelhaarige als Juule vor. „Juule ist die Vertraute der Götterbotin Anastaasa“, sagte sie ehrfürchtig. „Und damit neben Königin Britt die wichtigste Person unseres Volkes.“
    Matt schaute unwillkürlich zu Aruula. Die badete geradezu in Erleichterung. „Sabeen ist nicht mehr Königin?“, fragte sie.
    Ein Schatten legte sich über Tumaaras Gesicht. Sie schaute Juule an. Die Vertraute der Götterbotin sagte nichts. Immerhin wurde ihr Gesicht etwas weicher, als sie Aruula von oben bis unten musterte.
    „Wir würden gern eure Götterbotin Anastaasa kennen lernen“, ergriff Matt das Wort, „und die neue Königin auch. Ist das möglich?“
    „Ich werde der Königin eine Anfrage schicken“, antwortete Juule. Dann sprang sie geschmeidig aufs Boot zurück und sprach etwas in ihr Headset, während sich Aruula, Tumaara und Arjeela an den Händen hielten und gar nicht mehr loslassen wollten.

    Vergangenheit: Beelinn, 2541
    Anastaasa beschloss, die Königin der Frawen nicht warten zu lassen. Sie hätte auf Berghain zum Kanzleramt reiten können, zog aber das Motorbaik, das sie ebenfalls frisch restauriert hatte, vor.
    Mit lautem Knattern durchquerte sie die Trümmerstadt. An der Spreeya versteckte sie das Baik in einer überwucherten Hausruine und wechselte auf das Boot, das sie an einer Kaimauer des Flusses vertäut hatte. Sie warf den Außenborder an und tuckerte flussaufwärts bis direkt vors Kanzleramt. Dank des Computers kannte sie sich ziemlich gut in der Stadtgeschichte aus. Zudem hatte sie in ihrem Bunker alte Sprachen studiert, darunter auch Deutsch.
    Das einstige Kanzleramt hatte trotz der zahlreichen großflächigen Glasfassaden die Folgen des Kometeneinschlags fast unversehrt überstanden, da es erdbebensicher erbaut war. Anastaasa eilte an der riesigen Skulptur vorbei zum Haupteingang. Finster dreinblickende königliche Leibwächterinnen ließen sie grußlos passieren. Sie ging die breite Freitreppe hinauf, kam an einigen herumstreunenden Sebezaans vorbei und benutzte einen Aufzug in die Skylobby, in der Königin Hildegaad residierte.
    Im Raum mit den Abtritten drehte Anastaasa einen Wasserhahn auf und wusch sich unter dem fließenden Wasser Hände und Stirn, so wie es Brauch war, bevor man vor die Königin der Frawen trat.
    Hildegaad saß vor einer stufenförmigen, kreisrunden Vertiefung von gut zehn Metern Durchmesser breitbeinig auf ihrem Thron. Als Zeichen ihrer Herrscherwürde trug sie ein rotes Gewand mit weißen Borten, dazu eine königliche Mütze in denselben Farben und ein Beinkleid, wie es eigentlich eher die Männer trugen. Die königliche Quaste an der Mützenspitze hing auf Hildegaads linke Schulter herunter. Zu ihren Füßen lag ihr Sebezaan, auf der Skylobby wimmelte es von Leibwächterinnen. An der Decke brannten Reihen von elektrischen Lichtern, deren Energie Anastaasa aus den Sonnenplatten auf dem Dach gewann.
    Hildegaad, wie immer frisch geschauert , denn das liebte sie, hatte das Herrscherbündel, das aus mehreren zusammengebundenen Ruten bestand, quer über ihre Oberschenkel gelegt. Das Schwert baumelte an ihrer Seite. Die Furchen und Falten in ihrem Gesicht wurden noch tiefer, als sie zornig ihr Gesicht verzog. „Da bist du endlich, Anastaasa. Ich habe es nicht gerne, wenn man mich warten lässt.“
    Anastaasa warf ihre blonden Haare nach hinten und blickte die Königin herausfordernd an. Der Sebezaan fauchte in ihre Richtung. Sie ließ sich dadurch nicht beeindrucken. „Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte, Königin.“
    „Nun gut.“ Hildegaad kratzte sich mit der linken Hand unter der königlichen Mütze, wo es sie beständig juckte. „Kommen wir zur Sache; im Moment ist keine Zeit für Wortgeplänkel. Ein starkes Heer lauert vor den Toren der Stadt. Vier meiner Amazonen wurden getötet, Suusa als Botin zurückgeschickt. Der Anführer der Fremden heißt Dönyö. Er erwartet unsere Kapitulation, ebenso die Übergabe aller technischen Artefakte. Weigern wir uns, will er
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