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Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten
Autoren: Christian Schwarz
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gegen die Konsole geschleudert worden; jetzt lag sie im Fußraum und rührte sich nicht mehr. Er beugte sich zu ihr hinab und fühlte ihren Puls.
    Sie lebte noch, war aber ohne Bewusstsein. Eine blutende Platzwunde zog sich quer über ihre Stirn. Ansonsten war auch sie von dem Exoskelett, das sie trug, geschützt worden.
    Er würde sich später um sie kümmern. Jetzt galt es erst einmal, nach draußen zu gelangen und mit dem Reaktivator die abgeschalteten Schwärmer zu neuem Leben zu erwecken. Mit seiner Robot-Armee im Rücken würde er gegen die Fremden vorgehen können.
    Falls sie nicht bereits geflohen waren.
    Aber das bedeutete nur einen Aufschub. Er musste und er würde den Schlüssel zum Superior Magtron in seinen Besitz bringen. Seine Hoffnung, mit dem Supermagneten aus dem zeitlosen Raum das Tarnfeld um das Tor aus der Phase zu bringen und es damit sichtbar zu machen, war viel zu groß, um die Idee aufzugeben. Wenn es sein musste, würde er diesen Matthew Drax, von dem er nach dem Gehirnscan so viel wusste, bis ans Ende der Welt jagen.
    Das fast gesichtslose humanoide Wesen mit der bernsteinfarbenen Haut und den Tentakeln auf dem Oberkopf quetschte sich durch den Mittelgang und kniete bei der Ausstiegsluke nieder. Sie ließ sich jedoch nicht ausfahren, und die Sprengladungen für die Notöffnung waren schon benutzt worden. Das hatte er bereits vermerkt, als er die Luke am ersten Absturzort mit der Hilfe seiner Roboter wieder eingesetzt hatte.
    Der Archivar holte der Reaktivator hervor und platzierte ihn genau über der Schleusenelektronik. Mit etwas Glück ließ sich dieser Schaden ohne den Austausch beschädigter Platinen beheben. Während er wartete, aktivierte er sein Funkmodul, das, wie das ganze Exoskelett, durch Artefakt-Energie gespeist wurde und daher gegen den EMP immun war. „Großer Herr an AV-01. Melde er sich!“ Selbst in dieser Situation verzichtete er gewohnheitsmäßig nicht auf den Pluralis Majestatis , mit dem er ausschließlich seine Roboter befehligte.
    Rauschen im Äther. Keine Antwort.
    Er wiederholte den Funkruf, ohne Erfolg. Das war bedenklich. Auch AV-01 war vor dem Elektromagnetischen Impuls gefeit; wenn er sich nicht meldete, konnte das nur bedeuten, dass er inaktiv oder gar zerstört war.
    Kurz darauf wechselte ein Lämpchen auf dem Reaktivator von Rot auf Grün. Zumindest dieses Problem war gelöst: Die Luke fuhr nach einem Druck auf die entsprechende Taste metallisch kreischend auf. Und nicht nur sie war repariert worden: Die Strahlung des Reaktivators hatte auch zahlreiche Roboter im Umkreis erreicht. All jene, die von den Trümmern des Turms nicht zerschmettert worden waren, erhoben sich und sammelten sich bei der Raumgefährt.
    Man suchte und fand die Überreste von AV-01: Er war unter einem großen Mauerstück begraben worden. Der Archivar gab den Befehl, seinen Speicherchip und das Modul aus dem zeitlosen Raum zu bergen; Letzteres würde er beizeiten in ein neues Modell einbauen.
    Den Speicherchip verband er mit einem Lesegerät und rief die letzten Aufzeichnungen seines robotischen Stellvertreters ab. So erfuhr er, in welche Richtung sich die beiden Hominiden abgesetzt hatten: nach Südost. Sogleich schickte er einige gut erhaltene Schwärmer – zwei schwer bewaffnete Prom-06 und vier nicht ganz so stark armierte Prom-05 – auf deren Fährte. Sie berichten bald über Funk, dass sie auch die Spuren des Androiden gefunden hatten und ihnen folgten.
    Jetzt erst holte der Archivar seine noch immer bewusstlose Begleiterin aus dem Shuttle und legte sie zunächst am Waldrand auf einem weichen Moosbett ab. Er injizierte ihr und auch sich selbst eine weitere Dosis Schlangengift und wies drei Schwärmer an, sie zu bewachen und ihn sofort zu verständigen, wenn sie zu sich kam. Anschließend besah er sich den Schaden am Shuttle.
    Der Reaktivator leistete gewohnt gute Dienste; mit einigen Austauschteilen und ein wenig Improvisation würde er die Bordelektronik wiederherstellen können. Schwerwiegender waren da schon die Beschädigungen am Bug, den Stützbeinen und der linken Tragfläche. Diese Reparaturen würden ihn mindestens eine Woche aufhalten.
    Er stieß einen Fluch aus. Sollten die Schwärmer nicht erfolgreich sein, würde es schwierig werden, der bis dahin erkalteten Spur zu folgen. Am ehesten war noch der Android aufzuspüren in dieser an Technik und Elektrizität armen, postapokalyptischen Welt.
    Der nächste Schicksalsschlag war der Zustand seiner Zentrale. Die Turmfeste
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