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Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten
Autoren: Christian Schwarz
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der diese Maßgabe mehr schlecht als recht erfüllte.
    Keine Sekunde später krachte das Shuttle mit ohrenbetäubendem Lärm in den Turm. Metall kreischte, unzählige Steinbrocken und Eisenteile schossen nach allen Seiten weg und ließen einen Trümmerregen über der Lichtung niedergehen. Auch Miki Takeo wurde getroffen. Der Boden bäumte sich für einen Moment wie bei einem starken Erdbeben auf.
    Eine Staub- und Rauchwolke stieg auf, verbreitete sich rasch und blieb zäh über der Lichtung hängen. Takeo bemerkte starke Überschlagsblitze, die von freiliegenden elektrischen Leitungen stammen mussten.
    Dass ihm sein Reparaturprogramm in diesem Moment die 99-prozentige Wiederherstellung meldete, erschien ihm fast wie ein Lichtblick in all dem Chaos.
    Dann erkannte er zu seinem Leidwesen, dass ein Stahlträger die EMP-Kanone getroffen und vollständig zerstört hatte. Nun ja – besser die Waffe als ihn.
    Falschvogel hatte ein ähnliches Schicksal erlitten: Ein Steinbrocken von der Größe eines Autowracks lag auf seinem Oberkörper und Kopf. Die Chancen, ihn zu reparieren, standen eher schlecht. Ansonsten nahm Takeo durch die Staubwolke nur ein sehr diffuses Bild wahr. Erst ein Scan brachte weitere Aufschlüsse.
    Das Shuttle hatte das oberste Drittel des Turms sauber abrasiert, war dabei zu Takeos Erstaunen selbst aber kaum beschädigt worden. Die Landebeine waren abgerissen, die Schnauze schien eingedrückt. Aber das waren nur ungefähre Eindrücke, denn die Metallvorkommen im Boden beeinflussten seine Messungen nach wie vor.
    Was er jedoch deutlich erkannte, waren die Aktivitäten, die sich in diesem Moment rund um das Shuttle abspielten: Die vormals deaktivierten Roboter begannen sich zu regen. Erste LEDs blinkten auf, Gliedmaßen bewegten sich ruckartig, Servomotoren summten schwach. Noch hatte sich keiner der Metallos erhoben, doch eines war klar: Jemand hatte ihren Reparaturmodus in Gang gesetzt.
    Das konnte nur der Große Herr vom Shuttle aus initiiert haben; also hatte er den Absturz lebend überstanden. In welchem Zustand, entzog sich Mikis Kenntnis. Er wusste nur, dass es nun an der Zeit war, sich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub zu machen – so neugierig er auch war, um wen es sich bei diesem „Großen Herrn“ handelte. Er wollte nicht abwarten, bis die Roboter sich erhoben und gegen ihn wandten, oder bis ihr Schöpfer mit noch mächtigeren Waffen auftauchte und ihn erneut außer Gefecht setzte.
    Miki Takeo eilte zum Waldrand, hinter Matt und Xij her. Dort hielt er den geraden Weg nach Südwesten ein, ins Landesinnere und weg von der Küste. Er musste möglichst viel Abstand zwischen sich und seine Freunde bringen. Denn wenn der Feind ihm folgte – und daran zweifelte Takeo nicht –, hatte er die weitaus besseren Karten, eine Konfrontation zu überstehen.
    Dass er von seinen Freunden getrennt wurde, störte ihn dabei nicht; im Gegenteil. Als er den Abstrahlpol aus dem Fach genommen hatte, war er von dem zweiten Gegenstand darin an etwas erinnert worden, was er längst hatte erledigen wollen. Jetzt – vorausgesetzt, ihm gelang die Flucht – war die beste Gelegenheit dafür.
    Sein Ziel lag etwa zweitausend Kilometer Luftlinie entfernt. Für einen Androiden kein Problem.
     
    Der Archivar saß hinter im Pilotensitz des abgestürzten Shuttles und hustete schmerzerfüllt. Daran war aber nicht der draußen hochwallende Staub schuld, der ihm zwar die Sicht vernebelte, aber es nicht schaffte, in die hermetisch abgedichtete Kabine zu dringen. Das Husten war vielmehr eine Folge der Lungenquetschung, die er sich bei dem Aufprall auf die Bedieneinheit zugezogen hatte. Dabei hatte sein Exoskelett den Großteil der Wucht kompensiert.
    Schwerer als die Verletzung wog allerdings die Wut, dass AV-01 seine Befehle offensichtlich nicht hatte ausführen können. Denn woher sonst als von den drei Fremden sollte der EMP gekommen sein, der das Shuttle hatte abstürzen lassen?
    Noch viel mehr in Aufregung versetzte ihn die Vorstellung, dass mit der Waffenphalanx auf der Pyramidenspitze etwas geschehen sein könnte, was all seine Bemühungen, die Tarnung des entarteten Tores zu knacken, zunichtegemacht hatte. Er musste sich so schnell als möglich ein Bild von der Lage machen.
    Wie das Shuttle den Absturz überstanden hatte, konnte er nicht absehen, solange alle Instrumente tot waren. Er ahnte, dass es Tage dauern würde, es zu reparieren.
    Seine Begleiterin im Copilotensitz war wie er selbst durch den Aufprall
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