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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)
Autoren: Matthias Nöllke
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Vorteile und Annehmlichkeiten vorführen. Sie werden erzählen, dass noch nie jemand aufgeflogen ist. Oder sie werden es geradezu herausfordernd praktizieren – und nicht erwischt werden. Natürlich nicht, denn "jeder weiß doch, wie es läuft". Nur Sie nicht. Denn Sie sind der Moralapostel hier. Sie glauben, dass Sie etwas Besseres sind, mosern Ihre Kollegen. Es ist gar nicht so leicht, als weißes Schaf unter lauter schwarzen seine Arbeit zu tun.
    Manchmal wird es tatsächlich kaum möglich sein. Sie sind isoliert und werden von Ihren Kollegen schikaniert. Gar nicht einmal weil alle Sie in die Normfalle locken wollen, sondern weil Sie als vermeintlicher Moralapostel die anderen daran erinnern, dass sie sich nicht ganz korrekt verhalten. Dass Sie derartig unter Druck gesetzt werden, hat natürlich auch den Grund, Sie einzubinden. Sie können gegen die Kollegen nicht viel unternehmen, solange Sie mit ihnen gewissermaßen im Sumpf sitzen.
Gegenstrategien
    Da Sie wissen, wie das Spiel läuft, werden Sie zumindest nicht unbedarft in diese Falle hineintappen. Ob Ihnen das immer so viel hilft, bleibt abzuwarten. Setzt Sie tatsächlich Ihr gesamtes Umfeld unter Druck, ist es sehr schwer standzuhalten. Als einziges "weißes Schaf" werden Sie sich kaum dauerhaft halten können. Es dürfte zumindest sehr ungemütlich werden. Aber häufig wird ja nur der Eindruck erweckt, als sei der Normbruch die normalste Sache der Welt. Es genügt ja schon, wenn einige wenige nicht mitspielen, um dem Druck sehr viel von seiner Starke zu nehmen. Sie machen einfach nicht mit. Und dass Sie nicht mitmachen, bagatellisieren Sie. Erklären Sie auf keinen Fall, dass Sie die Sache ethisch nicht verantworten können. Erfinden Sie lieber irgendwelche nichts sagenden Erklärungen. Es mag Ihnen zwar geradezu absurd erscheinen, dass Sie Ihre rechtschaffenen Motive verbergen sollen. Aber in der geschilderten Situation ist es einfach taktisch klüger. Sonst glauben die verehrten Kollegen nämlich, Sie führten etwas gegen sie im Schilde. Und wenn einer von ihnen Schwierigkeiten bekommt, werden sie sich gerne daran erinnern, dass Sie so viel gegen diese "bewährten Praktiken" einzuwenden hatten.
    Ein weiterer Punkt, den Sie im Auge behalten sollten: Können Sie dem massiven Gruppendruck kaum mehr standhalten, könnte es sinnvoller sein, sich versetzenzu lassen oder die Stelle zu wechseln als sich zu einem Normbruch verleiten zu lassen, der Ihnen ewig anhängt.

Die schmutzigen Tricks der Verleumdung
    Ein Foulspiel, mit dem Sie immer rechnen sollten, sobald es um etwas geht: Ihr Konkurrent versucht, Sie herabzusetzen, Ihnen etwas anzuhängen, Sie zu verleumden. Dabei kann er das kaum offen tun. Denn dann würde seine Aktion schnell auf ihn selbst zurückfallen, nicht nur weil er als Ihr Konkurrent wenig glaubwürdig ist, wenn es um Ihre Fehler geht, sondern auch weil es "auf der Vorderbühne" (vgl. Seite 26) gar nicht gut ankommt, wenn sich jemand hinstellt und über seinen Rivalen herzieht. Sogar wenn er die Wahrheit sagt, macht das einen schlechten Eindruck. Und wenn Ihr Konkurrent Sie verleumden will, dann sollten Sie davon ausgehen, dass er nicht selbst in Erscheinung tritt. Entweder wird er mit einem "geborgten Messer" (→ Seite 161) gegen Sie vorgehen, oder er wird anonym Gerüchte verbreiten. Es gibt aber noch einen dritten Weg: Witze machen.
Sie sollen zur Lachnummer werden
    Man kann einem Konkurrenten dadurch schaden, dass man ihn zum Gespött macht. Deshalb kommt der Foulspieler gerne auf Ihre Fehler und Schwächen zu sprechen, indem er witzig darauf anspielt. Sie bringen ein paar Pfunde mehr auf die Waage, sprechen nicht so gut Englisch oder haben vor Jahren bei einer Betriebsfeier etwas zu viel getrunken? Grund genug, immer wieder in diese Kerbe zu schlagen und sich über Sie lustig zu machen. Der Foulspieler übertreibt maßlos, mengt zum Spaß noch die eine oder andere Unterstellung mit hinein, und Ihre Kollegen schütten sich aus vor Lachen. Keine angenehme Vorstellung, so verhöhnt zu werden. Aber wenn Sie Ihren Gegenspieler zu Rede stellen, erwidert der nur, dass Sie doch wohl "einen Spaß vertragen können". Das Ziel des Foulspielers ist klar: Ihr Ruf soll so beschädigt werden, dass Sie für eine wichtige Position einfach nicht mehr in Frage kommen. Denn niemand will eine Witzfigur als Vorgesetzten haben.
Private Geheimnisse ins Gespräch bringen
    Eigentlich soll man ja Berufliches und Privates nicht vermengen. Eigentlich. Denn es gibt
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