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Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Machtspiele: Die Kunst, sich durchzusetzen (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)
Autoren: Matthias Nöllke
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kaum ein Thema, über das so gerne gesprochen wird, wie das Privatleben, vor allem das der anderen. Gerade wenn Sie versuchen, Ihre Privatsphäre abzuschotten, werden Sie zum Objekt aller möglichen Spekulationen. Man kann Sie nicht einordnen und macht sich deshalb so seine Gedanken: Haben Sie einen festen Partner? Wenn ja – wie läuft diese Beziehung? Wenn nein – warum sind Sie Single? Haben Sie irgendwelche unangenehmen Eigenschaften, die das erklären könnten? Und wie steht es mit Kindern? Freunden? Haben Sie ein ungewöhnliches Hobby?
    Der Foulspieler klinkt sich gerne in solche Gespräche ein. Er nimmt begierig auf, was so geredet wird, und erzählt es gerne weiter. Weiß er irgendetwas Vertrauliches von Ihnen, so verrät er es nur, wenn sein Zuhörer verspricht, es für sich zu behalten. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für den Fall, dass sich der Foulspieler irgendeine wenig schmeichelhafte Geschichte ausdenkt, die er Ihnen andichten will. Auf diese Weise sorgt er dafür, dass sich die Sache auch wirklich herumspricht.
Unterstellungen, Verleumdungen, Rufmord
    Die Gerüchteküche allein bringt noch niemanden um, zumal alle Beteiligten wissen, dass viel erzählt wird und man nicht alles davon glauben kann. Der Foulspieler braucht daher eine Verbindung zum realen Leben, um Sie ins Stolpern zu bringen. Wenn er Ihnen irgendetwas anhängen will, dann braucht er einen Haken, um es an Ihnen festzumachen. Und das geschieht auch: Warum haben Sie sich neulich so seltsam verhalten? Warum sind Sie angeblich wegen einer Magenverstimmung früher nach Hause gegangen? Wollten Sie irgendeine Begegnung vermeiden? Und warum gehen Sie so betont kühl mit der Praktikantin um? Haben Sie ein Verhältnis mit ihr? Das sind noch haltlose Spekulationen, aber ein geschickter Verleumder weiß seine Unterstellungen so einzurichten, dass seine Zuhörer glauben: Wie Sie sich verhalten, das passt ja genau zu seinen Unterstellungen. "Na ja, man weiß ja nicht, ob was dran ist, aber irgendwie komisch, wie sich die Kollegin verhält …"
    Dem Foulspieler geht es nicht nur darum, dass über Sie schlecht geredet wird. Vermutlich wird über die meisten Kollegen schlecht geredet, und doch machen sieihren Weg. Ja, gerade über diejenigen, die ihren Weg machen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schlecht geredet. Das dient auch denjenigen zum Trost, die hinter dem Verleumdeten zurückbleiben. Um Ihnen als Gegenspieler Schaden zuzufügen, muss der Foulspieler Ihnen schon richtig etwas anhängen, und zwar etwas, das die anderen zu Ihren Feinden werden lässt. Der entscheidende Punkt ist: Man muss es Ihnen auch zutrauen. Daher bereitet ein versierter Foulspieler erst einmal den Boden und lässt zunächst einige harmlosere Gerüchte kreisen, ehe er langsam seine Verleumdung lanciert.
Der Rufmörder als Fürsprecher
    Dabei muss sich der Foulspieler immer wieder zurücknehmen, sonst ist sein Manöver allzu offensichtlich. Also wird er Zweifel anmelden, ob die Geschichte überhaupt stimmt, die er da über Sie weitererzählt: "Ich kann es mir ja nicht vorstellen, dass sie das getan hat, aber einer unserer Techniker hat gemeint, dass sie neulich …" Besonders infam ist es, wenn er sich als Ihr Verteidiger aufschwingt und die Unterstellungen, die er selbst in die Welt gesetzt hat, mit eher schwachen Argumenten anzweifelt: "Ich kenne Herrn Möbius ja nun so lange. Und so etwas traue ich ihm einfach nicht zu. Er müsste uns ja alle an der Nase herumgeführt haben!"
    Üblicherweise kommen die Unterstellungen bei dem, den sie betreffen, zuletzt an. Warum verhalten sich Ihre Kollegen Ihnen gegenüber so seltsam? Sie stellen einen Mitarbeiter zur Rede, aber der antwortet ausweichend. Erst nach und nach dämmert es Ihnen, was man sich über Sie erzählt. Sie sind schockiert und reagieren zuerst überhaupt nicht. Dann versuchen Sie, sich vielleicht zu rechtfertigen, und stellen fest, dass Sie sich in Widersprüche verwickeln. Sie können sich nicht an alles erinnern. Sie erkennen in den Blicken der Kollegen, mit denen Sie bis jetzt vertrauensvoll zusammengearbeitet haben, leise Zweifel: Was ist, wenn die Gerüchte stimmen?
Ihre Glaubwürdigkeit wird erschüttert
    Sie sind schon schwer angeschlagen, wenn Sie um Ihren Ruf kämpfen müssen. Können Sie den Verdacht, der auf Ihnen lastet, nicht ausräumen, werden Sie möglicherweise untragbar. Sie können sich nur retten, indem Sie Ihre Glaubwürdigkeit in die Waagschale werfen. Und hier hat ein versierter
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