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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
Autoren: Dan Shocker
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eine Seele von Mensch.
    Am liebsten war sie mit ihren Freunden und Freundinnen zusammen.
Dann wurden Platten gehört und Drinks geschlürft –
oder selbst musiziert.
    Leila war achtzehn. Sie spielte hervorragend Gitarre und textete
ihre eigenen Songs.
    Wenn sie sang, kam Stimmung auf, dann hörte alles zu.
    Die Texte hatten Sinn, und die Lieder gingen unter die Haut.
    An diesem Abend wollte Leila Philips zusammen mit Patrick Brown,
dem Farmersohn aus der Nachbarschaft, einige neue Lieder
einstudieren, die sie beim nächsten Country-Festival in drei
Wochen im Duett vortragen wollten.
    Leila wohnte am Stadtrand von Huddam, konnte vom Fenster ihres im
ersten Stock liegenden Zimmers die breite Straße entlangsehen,
die in das flache, fruchtbare Land führte.
    Es wurde bereits dunkel.
    Die Straßenlaternen schalteten sich ein, und Fred hantierte
drüben in seiner Hamburger Station.
    Die kleine Imbißbude war gut besetzt. Dort wurde gekocht und
gebrutzelt, und Wortfetzen drangen durch das geöffnete Fenster
über die Straße.
    Huddam war eine kleine Stadt im Herzen von Middlesex,
Connecticut.
    Die Häuser waren höchstens zweistöckig, und die
meisten Einwohner hatten ihre Arbeitsstätten außerhalb.
Frühmorgens herrschte auf der breiten Main Street der
Hauptverkehr, ebenso abends, wenn alle Pendler zurückkamen.
    Leila lauschte der Musik, die aus den Lautsprechern ihrer
Stereoanlage kam und summte die Melodie mit.
    Das Zimmer war eingerichtet, wie es zu einem jungen Mädchen
ihres Alters paßte.
    An den Wänden hingen Poster mit lebensgroßen Konterfeis
ihrer Idole.
    Da hingen Elvis Presley und Johnny Cash ebenso wie die Pop- und
Rockgruppen.
    Im Zimmer gab es viele Regale, in denen gerahmte Bilder,
Bücher und Schallplatten standen.
    Auf der mit beigem Stoff bespannten Liege unter dem Fenster lag
eine Gitarre, nach der Leila wieder griff, um einige Akkorde zu
spielen.
    Da vernahm sie das Geräusch eines sich nähernden
Autos.
    Patrick Brown kam.
    Der weiße Chevrolet rollte vor dem Haus aus. Gleich darauf
erscholl der vertraute, gemütliche Ton der Ding-Dong-Klingel
durch das Haus.
    Drunten wurde geöffnet.
    Schnelle Schritte waren zu hören, und eine helle, plappernde
Stimme hallte durch die Vorhalle, in der auch die Galerie
mündete, zu der links und rechts eine Treppe führte.
    Durch die nur angelehnte Tür ihres Zimmers bekam Leila alles
mit.
    »Gut, daß du kommst!« hörte sie von unten die
helle Stimme ihrer kleinen Schwester. »Dort oben wartet schon
jemand sehnsüchtig auf dich… Es ist höchste Zeit,
daß du kommst.«
    Leila wurde rot. »Na, warte«, knurrte sie. »Du
kleines Biest. Das hab’ ich nicht gesagt…«
    Patricks klare, kräftige Stimme war zu hören.
    Er begrüßte unten noch ihre Eltern, die vor dem
Fernsehschirm saßen. Dann vernahm Leila seine eiligen Schritte
auf der Treppe.
    »Komm’ nur herein!« rief sie ihm zu, ehe er
anklopfen konnte, und zog den Leinenrock über ihre Knie. Sie
hockte auf der Liege unter dem Fenster und griff beiläufig in
eine Schale mit Knabbereien, die immer gutgefüllt bereit
stand.
    Daß sie gern naschte, sah man ihr nicht an.
    Leila Philips war schlank und hatte Idealmaße.
    Der Besucher streckte den Kopf durch den Türspalt.
    Patrick Brown hatte ein ovales, gutgeschnittenes Gesicht und
braune Haare, und er war überzeugt davon, daß irgendwann
mal seine Vorfahren wegen dieses kräftigen braunen Haares zu dem
Namen »Brown« gekommen waren.
    Leila legte ihre Gitarre zur Seite und glitt von der Liege.
    »Hallo, Pat!« freute sich die Achtzehnjährige.
»Ich hab’ schon gar nicht mehr damit gerechnet, daß
du noch kommst…«
    »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe«,
erwiderte der Besucher. »Aber das hatte seinen Grund.«
    »Arger auf der Farm? Ist euer Traktor mal wieder ausgefallen,
und du hast mithelfen müssen, ihn zu reparieren?«
    Er lachte. Es war im ganzen Ort bekannt, daß der Traktor der
Browns immer dann seine Mucken hatte, wenn man ihn am nötigsten
brauchte. Das führte nicht nur inzwischen zur allgemeinen
Erheiterung, sondern oft auch zu Verspätungen und
Verzögerungen bei Zusagen, die sie gegeben hatten. In diesem
Fall war eben der Traktor schuld daran.
    »Nein, der funktioniert vorerst mal wieder einwandfrei. Toi,
toi, toi…« Er klopfte sich an die Stirn. »Meine
Verspätung hat nur indirekt damit zu tun.«
    Er reichte ihr die Hand.
    »Also doch«, bemerkte Leila.
    »Ich hab’ hier etwas.« Mit diesen Worten nahm er
einen
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