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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt
Autoren: Dan Shocker
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Quelle
gespeist.
    Hier wurde manipuliert!
    Mit der Technik – oder mit dem Geist? Oder – mit
beidem?
    Woher kamen die Einflüsse, und wie kamen sie zustande?
    Als Björn Schwester Belinda zum Bett der Kranken führte,
fühlte er deutlich die zunehmende Unruhe der Frau.
    Sie wurde unsicher.
    Mehrmals schloß und öffnete sie ihre Augen wieder, als
nähme sie ein verschwommenes Bild wahr, das sie klarer zu sehen
hoffte.
    »Was erkennen Sie?« fragte Björn, der die
zunehmende Unsicherheit merkte. »Noch immer das
gleiche?«
    »Nein… das Bett… manchmal glaube ich, eine Gestalt
darin zu erkennen… manchmal kommt es mir so vor, als wäre
das Bett leer… aber das kann nicht sein.«
    »Es ist so! Erschrecken Sie nicht… aber schauen Sie nach
oben, Schwester… das ist das wirkliche Bild, das Ihnen bisher
vorenthalten wurde, weil eine andere geistige Kraft ein Interesse
daran hat, daß es Ihnen hier nicht bekannt wird.«
    Da hob die Frau den Blick, und durch Hellmarks Führung
zerbrach das andere, das sie bisher als wahr und richtig erkannt
hatte.
    Sie riß den Mund zum Schrei auf.
    Björn war darauf gefaßt.
    Seine Rechte legte sich auf ihren Mund und dämpfte den
gellenden Schrei, der die ganze Station schaurig durchhallte
hätte.
    Sie riß die Hände hoch und wollte instinktiv ihre
Finger unter Hellmarks Hand schieben, um sie von ihren Lippen zu
lösen.
    »Ein Spuk-Phänomen«, hörte sie da die
beruhigende Stimme des Mannes, den sie nun nicht mehr für
betrunken hielt. »So etwas kommt tagtäglich überall in
der Welt vor… sicher nicht in dieser drastischen Form… Wir
sind gekommen, um herauszufinden, ob Ereignisse, die auf dem
nächtlichen Friedhof begannen, möglicherweise in direktem
Zusammenhang mit der Person dieses Mädchens stehen, oder ob sie
nur als eine Art Verstärker oder Station fungiert…
Vielleicht geht ihr derzeitiger Zustand auch auf eine Art
Besessenheit zurück… niemand weiß zur Stunde, was mit
ihrer Zwillingsschwester passiert ist… Man sagt, daß
eineiige Zwillinge eine besonders intensive Verbindung zueinander
haben. Oft auch noch über den Tod hinaus. Wobei noch nicht mal
feststeht, ob Helen Tanner wirklich tot ist und…«
    Da wurden seine Worte von einem markerschütternden Aufschrei
übertönt. Er kam von oben, aus dem aufgerissenen Mund der
brettsteifen Linda Tanner.
    Plötzlich stürzte ihr ausgestreckt in der Luft
schwebender Körper wie ein Stein nach unten, und der
langgezogene Schrei aus ihrem Mund hallte schaurig durch Zimmer,
Korridore und das ganze Haus…
     
    *
     
    Sie saß an dem kleinen Schreibtisch, der im Erker stand, und
durch dessen bunte Fensterscheiben das helle Sonnenlicht dieses
Nachmittags fiel.
    Während es in New York regnete, schien am entgegengesetzten
Ende Nordamerikas die Sonne.
    Los Angeles…
    Dort war sie seit einiger Zeit zu Hause.
    Marika Heslany liebte die Sonne und die Weite Kaliforniens.
    Daß sie diesen Mittag nicht im Freien und an der Küste
verbrachte, hing damit zusammen, daß sie sich nicht so wohl
fühlte wie sonst.
    Die zierliche Ungarin mit dem schulterlangen, dunkelbraunen Haar,
den großen, glutvollen Augen, war voller Unruhe. Sie konnte sie
sich nicht erklären und ließ sich auch nichts anmerken.
Eigentlich wäre es ihre Pflicht gewesen, Professor Gorman auf
ihre körperliche Situation aufmerksam zu machen. Vielleicht hing
das alles mit den Experimenten und den aufregenden Leistungen
zusammen, die sie erbracht und von denen sie selbst in dieser
Stärke und Intensität nichts gewußt hatte.
    Die Frau, deren Haut faltenlos glatt war, und die jünger
aussah, als sie in Wirklichkeit war, trug ein weichfallendes,
knisterndes Kleid aus cremefarbenem Batist. Das Kleid war tief
dekolletiert, der Ausschnitt mit Rüschen besetzt.
    In diesem Kleid wirkte sie wie ein junges Mädchen.
    Marika Heslany atmete tief durch und unterbrach das Schreiben. Sie
hatte sich hingesetzt, um einen Brief an ihre Freundin zu schreiben.
Die erste Seite war beendet, die zweite gerade angefangen.
    Leichtes Schwindelgefühl stieg in Marika Heslany auf, und
unwillkürlich hielt sie sich an der Lehne des Ledersessels fest,
weil sie fürchtete, auf die Seite zu kippen.
    Der Schwindelanfall war ebenso schnell wieder vorüber, wie er
begonnen hatte.
    Kopfschmerzen setzten ein, gleichzeitig sank ihre Stimmung auf den
Nullpunkt.
    Was war los mit ihr? Wurde sie krank, oder war sie nur
überanstrengt? Aber sie machte das, was hier im Institut mit ihr
geschah, gern… Sie
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