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Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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dem
besiegelten Vertrag einen Schubs.
    Die wie abgebrochen aussehende halbe Säule rutschte
seitwärts, als bewege sie sich auf Rollen und blieb vor der Wand
stehen.
    Die Kontrahenten standen sich gegenüber.
    Molochos griff ohne ein Zeichen zu geben an.
    Sein Schwert sauste durch die Luft. Es zischte.
    Hellmark wurde von der plötzlichen Aktion überrascht und
konnte sich gerade eben noch mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit
bringen. Er riß sein Schwert herum. Es ließ sich schwer
und unhandlich führen.
    Die Klingen prallten aufeinander. Es krachte schallend, und die
Funken sprühten.
    Molochos lachte.
    Er bewegte seine Waffe wie einen Dreschflegel, und Björn
Hellmark hatte alle Hände voll zu tun, die Angriffe zu, parieren
und die Hiebe wirkungslos zu machen.
    Er setzte alle Kraft ein, und es gelang ihm sogar, den
Dämonenfürsten zurückzutreiben und in die Verteidigung
zu drängen.
    Sie ließen die Abzweigung hinter sich. Der mit Fackeln
beleuchtete Korridor auf der anderen Seite der Abzweigung unterschied
sich in nichts von der Gestaltung des vorderen Gangabschnittes.
    An den Wänden die gleichen Reliefs, Fratzen, Masken, halbe
Gesichter, halbe Vögel und Schlangen, allerlei unheimliches
Getier, Mischwesen und oberhalb der steinernen Sockel kniende oder
kriechende Menschen. Gesten der Demut und Unterwerfung…
    Molochos wich zwei weitere Schritte zurück.
    Hellmark hatte das ungewohnte Schwert mit beiden Händen
gepackt, führte es immer wieder kraftvoll und voller Schwung und
drängte dabei vorwärts. Es war seine Absicht, gleich zu
Beginn die Oberhand zu gewinnen. Er wollte Molochos in die Enge
treiben und ihn die erste Kraft durch reine Verteidigung und Abwehr
verlieren lassen.
    »Wer siegt«, stieß der Dämonenfürst
hervor, »ist Herr über das Leben des anderen und kann den
Vertrag als sein Eigentum an sich nehmen… ich hoffe, daß
du dich nicht allzu sehr verausgabst«, fügte er
höhnisch lachend hinzu. »Paß’ auf, sonst hast du
keine Kraft mehr, das Vertragspapier noch an dich zu
nehmen…«
    Es klang spöttisch.
    Aber es steckte eine ganze Menge mehr dahinter.
    Björn merkte, daß etwas mit seiner Kraft nicht
stimmte.
    Es kostete ihn viel Energie, das Schwert zu schlagen, und
jedesmal, wenn er es erneut emporriß, glaubte er, wieder Kraft
verloren zu haben.
    Jeder Hieb, jeder Angriff fiel ihm schwerer als der
vorangegangene…
    Da stimmte etwas nicht.
    Seine Arme wurden wie Blei, er atmete schwer und
unregelmäßig und torkelte wie ein Betrunkener.
    Das Schwert, mit dem er kämpfte, zog die Kraft aus seinem
Körper!
     
    *
     
    Er hätte es sich denken können.
    Molochos war kein ehrlicher Gegner. Er spielte mit gezinkten
Karten.
    Wut fraß sich in Hellmarks Herz.
    Er wollte die Waffe emporreißen und taumelte nach vorn, weil
sie zu schwer für ihn war. Er kam sich vor wie ein
Schwächling. Schweiß bedeckte sein Gesicht, sein Atem
flog.
    »Anstrengend, wie?« Die Worte aus dem Mund seines
Gegenüber, der einen völlig frischen Eindruck machte,
reizten ihn bis aufs Blut. »Dabei hat doch der Kampf erst
begonnen… und schon macht Björn Hellmark, der große
Kämpfer gegen die Dämonen, schlapp. Wie kommt das
wohl?«
    »Molochos! Du trägst den richtigen Namen. Du bist ein
unersättlicher Moloch… an Macht und an
Niedertracht…«, keuchte Hellmark. Selbst das Sprechen
strengte ihn an. »Nicht mal an einen mit deinem Blut besiegelten
Vertrag kannst du dich halten…«
    »Da täuschst du dich. Ich werde Wort für Wort
einlösen. Ich habe dir einen Kampf mit zwei Schwertern
versprochen – das habe ich gehalten.«
    »Mein Schwert ist präpariert!«
    »Davon war eben nicht die Rede. Es gab Zeiten, da warst du
mit dem ›Schwert des Toten Gottes‹ im Vorteil. Nun hat das
Blatt sich gewendet, und ich bin mit meinen Schwertern im Vorteil.
Sie tun, was ich will… schau her…«
    Er machte bei diesen Worten eine plötzliche, ruckartige
Bewegung.
    Hellmark glaubte an einen Angriff und parierte mit letzter Kraft.
Seine Muskeln zitterten, als er das Schwert in die Höhe
brachte.
    Doch – was war das?!
    Es schien, als würde eine unsichtbare Hand ihn nach vorn
reißen, Molochos entgegen!
    Das gesägte Schwert!
    Es entwand sich kraftvoll und blitzschnell wie eine Schlange
seinen kraftlosen Fingern, schnellte auf Molochos zu und kehrte in
die andere freie Hand des Dämonenfürsten zurück wie
ein abgerichteter Vogel!
    Molochos’ schauriges Lachen hallte durch den düsteren
Korridor.
    Der
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