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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden
Autoren: Dan Shocker
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aufmerksam gemacht worden war. Mit dem
magischen Schwert aus ihrer Hand hatte er ihm den Garaus gemacht.
    »Mein Triumph kennt keine Grenzen«, fuhr Molochos fort.
»Alle in Gigantopolis, denen ich von meinem Sieg über dich
berichtet habe, sind neugierig, dich zu sehen. Ich komme diesem
Wunsch gern nach. In Gigantopolis wird ein großes Fest
stattfinden, ein Fest zu Ehren des neuen Herrn, zu meinen Ehren. Und
du und deine Begleiterin sollen daran teilnehmen…«
    Hellmarks Gesicht blieb unbeweglich, als Molochos dies sagte.
    Der Augenblick, auf den sie hingearbeitet hatten, war
gekommen.
    Der Dämonenfürst reagierte wie erwartet.
    »Tu’s nicht«, preßte Hellmark hervor, nur um
ihn weiter anzustacheln. Er zeigte offen seine Angst. Und die war
nicht gespielt, sie war echt. Björn fürchtete sich vor dem
Augenblick, in dem alles seinen Lauf nahm. Das Risiko war groß.
Carminias Leben war aufs höchste gefährdet. Sie war
über das, was kommen sollte, nicht unterrichtet, und Zeit, sie
noch einzuweihen, hatte er nicht mehr.
    In dem Moment, da sie erwachte, würde alles blitzschnell
weitergehen. Whiss wollte Molochos erst gar nicht zur Besinnung
kommen lassen.
    Zwei Situationen waren bis ins Kleinste durchdacht und besprochen.
Sollte wider Erwarten eine andere Richtung erkennbar werden, blieb
nichts anderes übrig als zu improvisieren, um zu
überleben.
    Molochos’ teuflisches Grinsen sprach Bände.
    »Angst«, murmelte er, »der große Hellmark hat
Angst – und ich habe das Vergnügen, sie mit allen Sinnen
mitzuerleben.«
    Er war ahnungslos, er konnte nicht wissen, daß Björns
Angst einen ganz anderen Ursprung hatte.
    Molochos hob beide Hände, und die Innenflächen zeigten
auf Carminia Brado…
    Kings um die Hände des Dämonenfürsten begann sich
die Luft grün zu färben. Eine glühende Aura umgab
Molochos.
    Das seltsame, gespenstische Licht bewegte sich pulsierend auf
Carminia zu.
    Björn Hellmark hielt denAtem an und ließ Carminia nicht
aus den Augen.
    Ihre Lider begannen zu zucken, ebenfalls ihre Lippen.
    Sie erwachte wie aus einem Traum und schien nicht zu begreifen,
was vorging und wo sie sich befand. Einen Moment noch sah es gerade
so aus, als würde sie das, was sie um sich herum wahrnahm,
für einen Traum halten. Alle anderen Gefühle und Eindrucke,
die sie zuvor gehabt hatte, schienen für sie die Wirklichkeit
gewesen zu sein.
    Ihre Blicke begegneten sich.
    Unendliche Traurigkeit, Ratlosigkeit und Verwirrung spiegelten
sich momentan darin.
    »Björn?!« fragte die schöne Brasilianerin
leise, und dem Mann, den sie ansprach, kam es vor wie eine Ewigkeit,
seitdem er diese Stimme das letzte Mal gehört hatte.
    »Schoko…«, entgegnete er zärtlich, und einen
Augenblick vergaßen sie beide die grauenvolle Wirklichkeit des
Ewigkeits-Gefängnisses.
    Es hätte soviel zu sagen gegeben.
    Doch weder Molochos noch die Umstände ließen ihnen dazu
Zeit.
    Whiss’ große Stunde war gekommen!
    Außer Molochos und den beiden Gefangenen im Netz gab es ein
weiteres atmendes und denkendes Lebewesen im
Ewigkeits-Gefängnis.
    Das war Whiss.
    Er war ein Mittelding zwischen Miniaturmensch, Vogel und
Schildkröte.
    Er hatte dicke, hervorquellende Augen, den Körper eines
Menschen und hauchdünne, farbenschillernde Flügel, die
zusammengefaltet zwischen seinen Schultern lagen.
    Sein Schädel war kahl bis auf elf dunkle Noppen, mit denen es
eine besondere Bewandtnis hatte.
    Er konnte sie ausfahren wie Antennen und dann
außergewöhnliche parapsychische Aktivitäten
entfalten.
    Seine Anlagen auf diesem Gebiet übertrafen alles, was
Hellmark und seine Freunde bisher kennengelernt hatten. Und doch war
diese nur ein Bruchteil dessen, was er seit kurzem wirklich
vermochte.
    Nicht nur die eigene PSI-Kapazität stand ihm zur
Verfügung, sondern die einer ganz eigenen Welt.
    Wieviele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende es gedauert hatte,
jene PSI-Ansammlung im Zwischenreich zu schaffen, entzog sich seiner
Kenntnis. Aber dieses Wissen war in diesem Augenblick auch unwichtig.
Wichtig allein war die Tatsache, daß er gelernt hatte, sich
eines Bruchteils jener Kräfte zu bedienen, die nur darauf
warteten, abgezapft zu werden.
    Mit Hilfe des PSI-Feldes hatte er die Brücke zu den
Eingeschlossenen geschlagen, hatte die Freunde als Besucher vorlassen
können, hatte die von Molochos in Verwahrung genommenen Waffen
und dämonenabwehrenden Gegenstände aufgespürt und
entdeckt, auf welche Weise er sie von dort entfernen und
herbeischaffen
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