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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten
Autoren: Dan Shocker
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keine neuen Energien mehr aus dem
Originalkörper. -Weitermachen… nicht aufgeben! Dies war die
letzte, die allerletzte Chance!
    Er beeilte sich, so gut es noch ging.
    Es gelang ihm, die Steine beiseite zu schaffen. Dann sah er die
Truhe. Er öffnete den Deckel. Seine Hände zitterten. Das
Schwert schien an Gewicht zuzunehmen.
    Der Deckel klappte zur Seite.
    Macabros sah ihn – den ’Kristall der bösen
Träume’!
    Er war so groß wie ein Pferdekopf, hatte eine schmutzigblaue
Farbe und glänzte, als wäre er mit Fett eingerieben. Die
einzelnen Facetten waren im Durchschnitt fünf bis sieben
Zentimeter lang.
    Im gleichen Augenblick, als Macabros den Kristall sah, wurde er
von dem unstillbaren Verlangen überfallen, ihn zu besitzen, ihn
an sich zu nehmen.
    Er wollte ihn nicht vernichten…
     
    *
     
    Der Wunsch war so stark in ihm, daß er darüber sogar
seine Schwäche vergaß.
    Er durfte nicht versagen! Die Gelegenheit kam niemals wieder, er
wollte den Träumen und der unsichtbaren Kraft nicht verfallen,
die auf Mandragoras Träume zurückging…
    Er hob das Schwert. Es lag in seinen Händen wie ein
Zentnergewicht.
    Er wollte, aber nun konnte er nicht mehr…
    Da schien es, als würde das Schwert in seiner Hand sich
selbständig machen. Hellmarks Astralkörper war nur noch ein
Schemen, ein Hauch, der weiter verblaßte.
    Aber mit dem Verblassen des Doppelkörpers lockerte sich auch
die Substanz des Schwertes auf.
    Es fiel herab – auf den Kristall.
    Die Berührung allein genügte.
    Der Kristall der bösen Träume war aus dem Reich der
Dämonen, war selbst von dämonischer Kraft erfüllt.
Zwei völlig entgegengesetzte Pole trafen aufeinander.
    Die dämonische Kraft – und die Klinge, geschmiedet im
magischen Feuer einer Esse auf Xantilon…
    Es war, als würden sich Feuer und Wasser berühren.
    Es zischte und brodelte. Der Kristall blähte sich auf.
Fauchend stieg eine Fontäne in die Höhe. Der Kristall der
bösen Träume platzte krachend auseinander, mit der
Explosionskraft einer Sprengladung.
    Die einzelnen geschliffenen Facetten bildeten einen wahren Schwarm
herumfliegender Kristalle rings um den vergehenden Astralleib
Hellmarks.
    Die Facetten waren wie Teile eines Puzzles, das von harter Hand
auseinandergerissen und in alle Himmelsrichtungen geschleudert
wurde.
    Ehe Macabros endgültig verging, nahm er die letzten,
entscheidenden Eindrücke noch mit.
    Die zerbröckelnden Facetten, Reste des Kristalls, regneten
auf ihn herab. Die glitzernden Teile zeigten belebte Bilder. Bilder
vom Untergang einer Welt, die er mal gesehen hatte. Mandragoras
Planet verging, wie der Kristall der bösen Träume.
    Macabros erblickte die bizarre Welt inmitten der ewigen Kälte
des Alls. Sie sah aus wie ein zerklüfteter Planetoid. Bestimmend
war der riesige Felskopf, der sich bewegen und sprechen konnte, die
ineinander verschlungenen Gestalten, die in Verzückung und Lust
nicht mehr voneinander ließen.
    Mandragoras Welt… sie verging in einer lautlosen
Explosion.
    Da war eine Höhle… sie enthielt einen Felsenkopf, eine
Nachbildung des Exemplars, das auf Mandragoras Welt zu Hause war. Der
Kopf bröckelte auseinander, die Höhle stürzte ein, und
unter Millionen Tonnen von Gestein wurden die Männer in Schwarz
begraben die die Höhle in einer Seitenschlucht der Viamala
ursprünglich näher erforschen wollten…
    Ein dritter und letzter Eindruck!
    Er betraf Orkon und die verschlungene Welt des zyklopischen
Wurzelgeflechts.
    Rund um Orkon lösten sich graue, morsche Wurzeln und
zerbröckelten wie mürbes, trockenes Laub. Orkons
Körper wurde sichtbar. Er hatte nach wie vor die Farbe der
Wurzeln. Der Letzte von Than reckte die Arme. In Augenblick, als er
starb, empfing Macabros einen unendlich leisen, telepathischen Ruf.
Es schien, als würden die Sinne des Sterbenden in diesem
Augenblick über ihre ursprünglichen Fähigkeiten
hinauswachsen.
    »… Danke! Vielen Dank… der Tod… wie sehnlich
habe ich ihn erwartet… du hast mich befreit… lebe
wohl… die Zeit der bösen Träume ist vorbei…
Mandragora hat mich nicht länger… in ihrer
Gewalt…«
    Dann erlosch auch Macabros’ Bewußtsein. Der Astralleib
konnte auch von Björn Hellmarks Unterbewußtsein nicht mehr
aufrecht erhalten werden…
     
    *
     
    »Heh? Was ist denn los mit euch?« rief Whiss. Die
Stentorstimme, die er sich verlieh, hallte lautstark durch die
düstere, kahle Welt, die sie umgab. Whiss schüttelte den
Kopf.
    Da standen sie alle, völlig
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