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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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aufzusuchen…«
    »Das heißt also, Sie glauben daran, daß es andere
Welten gibt?«
    »Wer daran zweifelt, ist ein Tor… Die Existenz
›Ramos‹ ist der lebendige Beweis dafür.
Äußern Sie einen Wunsch, und die Dienenden werden ihn
erfüllen.«
    »Sie können mich auch in eine andere Welt
versetzen?«
    »Mit Hilfe von ›Ramos‹ immer. Allerdings
müßte ich ein besonders großes Stück des
steinernen Auges dafür zur Verfügung haben. Der
Energieaufwand ist gewaltig, um die Grenzen zu
überschreiten.« Baktar deckte das geheimnisvolle
Gefäß wieder ab. »Die Geschöpfe, die sich der
Dienenden und ihres Geistes seit jeher annahmen, konnte nur auf diese
Weise ihre Art erhalten. Sie werden seit Beginn der Zeiten verfolgt.
Immer wieder müssen sie von den verschiedensten Welten fliehen.
Die Geister ermöglichen ihnen die Teleportation. Bei derartigen
Gelegenheiten ging allerdings nicht immer alles glatt. Es kam auch zu
Unfällen, und es kann immer wieder zu welchen kommen.
Angehörige jener Rasse, von der ich spreche, verunglückten.
Einige kamen in Welten an, in die sie ursprünglich nicht wollten
und irrten durch das Unbekannte. Andere wurden verletzt oder fanden
gar den Tod. ›Ramos‹ kam als Kranker hier an. Vor drei
Generationen. Seither pflegt meine Familie ihn. Vor hundertsiebzig
Jahren gerieten wir damit automatisch in den Besitz des
Gefäßes. Das magische Vermächtnis aber haben die
Riesen mitgebracht, wir verwalten es… auf Zeit, denn eines Tages
wird es zu Ende sein. Der Stein wird sich verbrauchen, und auch das
Leben ›Ramos‹ wird dann erlöschen wie eine Kerze. Aber
es geht nicht, daß das versteinerte Auge nicht auch in Zukunft
eingesetzt wird. Die Geister in dem Gefäß müssen
versorgt werden.«
    »Kommen oft Menschen zu Ihnen, die Sie und damit
›Ramos‹ um Hilfe bitten?« fragte Rani leise, der einen
Verdacht hegte.
    »In den letzten hundertsiebzig Jahren waren es drei, darunter
ein unschuldig zum Tod Verurteilter. Er verließ diese Welt, um
anderswo ein neues Leben zu beginnen. Dazu war ihm von irgendeiner
Seite her ›Ramos‹ empfohlen worden…«
    »Wann war der letzte Bittsteller da, Baktar?«
    »Vor drei oder vier Tagen.«
    »Er hatte weiße Haare. Es handelte sich um einen
älteren Mann. Er war groß und hieß – Ak
Nafuur…«
    »Die Beschreibung trifft auf ihn zu. Wie er hieß,
entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Ich frage nie nach einem
Namen, und ich erwarte auch nicht, daß derjenige ihn mir
freiwillig nennt. Wer zu ›Ramos‹ will, weiß, was er
vorhat. Der Mann mit dem weißen Haar wußte es
genau.«
    »Er hat mich wissen lassen, daß ich mich an Sie wenden
soll, wenn er nach drei Tagen noch nicht zurück
sei…«
    »So, hat er das?« fragte Baktar verwundert. »Das
allerdings ist erstaunlich. Dafür gibt es keine Garantie. Wer
von hier aus mit den. Dienern des Geistes der grauen Riesen seine
Reise in die Tat umsetzt, kalkuliert von vornherein ein, daß es
eine Reise ohne Wiederkehr ist…«
     
    *
     
    Er sah sich inmitten dunkler Wolken schweben und hilfesuchend nach
allen Seiten umblicken.
    Wo bin ich? Was will ich hier? Wo sind die Freunde – Carminia
und Arson?
    Er ruderte wild mit den Armen, fühlte keinen Boden unter den
Füßen und schwebte durch die dunkle, aufgepeitschte
Luft.
    Endlich! erfüllte es ihn mit Erleichterung. Ich kann wieder
Macabros entstehen lassen. Dadurch konnte er seinem Gegner pari
bieten. Nh’or Thruu sollte sein blaues Wunder erleben.
    Er schnellte nach vorn - wollte nach vorn schnellen, als er
merkte, daß er an der Stelle klebte wie angewachsen. Er konnte
sich überhaupt nicht bewegen! Es war alles nur Einbildung - nur
ein Traum? Dann mußte er aufwachen… so schnell wie
möglich.
    Er versuchte es. Für einen Moment hatte er das Gefühl,
aus der bleiernen Schwere aufzutauchen, aber dann sackte sein
Bewußtsein wieder weg.
    Zeitlosigkeit… aufgelöst war der Raum, das Meer der
Gefühle, das ihn umgab.
    Dann war eine Stimme in ihm.
    »Du mußt aufwachen, Björn… es ist deine
einzige Chance. Jetzt ist sie es… nutze sie!«
    Diese Stimme!
    Ein Freudentaumel ergriff ihn. Wie lange hatte er sie nicht mehr
vernommen.
    »Al Nafuur!« jubelte er.
    Sein Geistfreund, der in einem Reich zwischen Diesseits und
Jenseits körperlos zu Hause war, hatte sich schon lange nicht
mehr gemeldet. Al Nafuur, der unsichtbare Priester, war ein
Zwillingsbruder Ak Nafuurs, deren Wege sich seinerzeit auf Xantilon
trennten.
    Aus den dunklen Nebeln
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