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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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vorläufigen«,
klärte Björn den Freund auf und berichtete ihm von seinem
Traum, in dem Al Nafuur erschienen war.
    Zielstrebig schlug Hellmark den Weg ein, den er im Traum gesehen
hatte.
    Die beiden Freunde erreichten den einzigen, geöffneten
Durchlaß und kamen in einem Korridor an, von dem aus mehrere
Treppen steil auf umliegende Galerien oder hinunter in enge
Schächte und Kammern führten, die wie ein Labyrinth die
Magier-Burg Nh’or Thruus durchzogen.
    In den Gängen und auf den Treppen stießen Björn
und Arson auf die Puppen Nh’or Thruus. Sie lagen regungslos in
den Ecken oder einfach kreuz und quer übereinander. Die Puppen
merkten die beiden Menschen nicht.
    Wohin Arson und Björn auch kamen, in jedem Raum, jedem Gang
klebte das dichte Gewebe unter der Decke. Es schien, als wären
hier Kilometer für Kilometer Kabel verlegt, die alle an einer
einzigen Stelle begannen und dann wie ein wucherndes Gespinst die
gesamte Burganlage erfüllten.
    Hellmark bewegte sich mit schlafwandlerischer Sicherheit. Und
nichts ereignete sich. Die Puppen blieben still. Nh’or Thruu
schien tatsächlich, genauso wie Al Nafuur es prophezeit hatte,
in diesen Minuten keinerlei Kontrolle über sein gewaltige Reich
zu haben. Doch im Normalfall machte das nichts. In seiner Welt gab es
keine natürlichen Feinde mehr. Er hatte sie alle ausgerottet und
von ihnen Puppen hergestellt.
    Auf einem Mauervorsprung, etwa eine halbe Meile von der Halle
entfernt, in der sie dem betäubenden Duft der Dämonenblumen
zum Opfer gefallen waren, entdeckte Björn sein Schwert. Es war
dafür vorgesehen, in dem schwarzen, zersetzenden Wasser
aufgelöst zu werden. Tief unten gab es einen runden Schacht, in
dem es leise rauschte. Aber da Nh’or Thruu seinen
Dämonenschlaf genoß, waren auch die Wasser nicht aktiv,
mit denen sein Geist verbunden war.
    Kampflos konnte Hellmark sein Schwert an sich nehmen und
fühlte sich gleich wie neu geboren.
    Ein schlangengleich gewundener Korridor mündete in einer
verschachtelten Halle. Zwischen zwei Mauern führte eine
spiralförmige Treppe in ein Gewölbe, das zwischen uralten
Steinquadern lag. Spinngewebe überwucherte die Ecken und Winkel
und versperrte zur Hälfte den mehr als zehn Meter hohen
Durchlaß, indem die beiden Freunde sich winzig und verloren
vorkamen.
    Das Ende der Treppe war gleichzeitig das Ende des dunkelvioletten
Gespinstes unterhalb der Decke. Hier hinten hatte es nicht
weiterwuchern können.
    Muffige, verbrauchte Luft schlug den zwei Abenteurern
entgegen.
    Das grünliche Leuchten aus den Wänden ermöglichte
ihnen eine Orientierung.
    Vor ihnen lag eine riesige Gestalt. Dunkel und massig, fast zehn
Meter groß.
    Björn stockte der Atem.
    Riesig vor ihnen emporgestreckt ragten die Füße auf.
Die gewaltigen Hände lagen dicht an den plumpen Körper. Der
Kopf hatte einen Durchmesser von einem halben Meter, war rund, und
die Sinnesorgane waren kaum wahrnehmbar. Vor dem Gesicht hingen
starrte, schwarzgraue, dicke Fäden, die einen dichten Schleier
bildeten.
    Vor ihnen lag der versteinerte Körper eines grauen
Riesen!
     
    *
     
    Ein grauer Riese in der Mikroweit! Wie kam er hierher? Weshalb lag
er hier?
    Unzählige Gedanken gingen Björn durch den Kopf. Dann
mischte sich eine leise Stimme in seine Überlegungen.
    »Das ist ja der reinste Gedankenorkan«, beschwerte die
vertraute telepathische Stimme Al Nafuurs sich in ihm. »Da hat
man Mühe, die paar eigenen Worte anzubringen, die notwendig sind
um alles zu erklären. Vor allem jetzt, da sich die Gelegenheit
bietet, ohne größeres Risiko etwas zu
sagen… «
    Björn lauschte in sich hinein. Er erfuhr vom Schicksal jener
großen Rasse, die überall und nirgends zu Hause war, die
wie Nomaden durch die Räume und Zeiten streiften.
    Es gab eine Zeit, da waren sie abhängig von dienstbaren
Geistern, ehe sie aus eigener Kraft imstande waren, sich überall
hin zu teleportieren. Sowohl im einen wie im anderen Fall konnte es
zu Zwischenfällen kommen, und ein grauer Riese gelangte an einen
Ort, wohin er ursprünglich nicht wollte.
    Dies war ein solcher Fall.
    »Die das Geheimnis des Heiligen Vogels kennen, des Schwarzen
Manja – die ihn hegten und züchteten, lebten anfangs mit
ihm in einer Symbiose. Beim Tod der Manja versteinerten dessen sieben
Augen, und die grauen Riesen konnten damit die ersten hilfsbereiten
Geister rufen«, sagte die Stimme Al Nafuurs in Björns Kopf.
»Der Manja war ihr Symbol, das Zeichen ihres Lebens. Als der
Vogel in der fernen
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