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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter
Autoren: Dan Shocker
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unten zu
zerschmettern?
    »Es ist ein Zugang für diejenigen, die Nh’or Thruu
hinrichten ließ – so wie es dir jetzt ergehen
wird…«
    Sephoos hatte die letzten Worte noch nicht ausgesprochen, als er
schon handelte. Er sah seine Chance, den verhaßten Widersacher
los zu werden. Macabros erhielt einen Stoß in die Seite. Im
gleichen Augenblick konzentrierte sich Sephoos ganz auf das Wesen
seines Opfers, um es auch hypnotisch zu betäuben und zu
beeinflussen, wie er es bisher stets getan hatte.
    Sein Vorstoß – versagte, mußte versagen, weil das
Hirn, das er zu erreichen beabsichtigte, nicht aus Fleisch und Blut
war, sondern aus einer feinstofflichen, ätherischen
Substanz.
    Björn Hellmark, der nun Macabros bewußt kontrollierte
und genau erfuhr, was sich etwas drei Kilometer von ihm entfernt auf
der anderen Seite des Hügels abspielte, hätte von Sephoos
mit dessen ganzer hypnotischer Kraft angegriffen werden
können.
    Doch von Hellmark wußte Sephoos nichts. Und den Unterschied
zwischen Doppel- und Zweitkörper kannte er nicht.
    Macabros kippte zur Seite. Mit einem einzigen Gedanken hätte
Hellmark seinen Akteur jenseits des Hügels sofort an eine andere
Stelle versetzen können. Doch er machte das Spiel mit.
    Er ließ Macabros fallen. Triumphierend beugte Sephoos sich
weiter nach vorn und war ganz auf den in den Schacht stürzenden
Körper fixiert, so daß ihm die schattenhafte Bewegung in
seiner Nähe entging.
    Wie durch Zauberei tauchten sie auf.
    Hunderte jener Kampfpuppen, die Nh’or Thruus fanatischer,
irrer Geist befehligte und überall dort einsetzte, wo er es
für richtig hielt, wo es ihn faszinierte.
    Mehrere Pfeile schnellten von den Bögen. Sephoos wurde in
Armen und Flügeln getroffen. Die Pfeilspitzen rissen große
Löcher in die Spannhaut seiner Schwingen.
    Der Insektoide taumelte, wirbelte geifernd herum und versuchte
wegzukommen von der Öffnung, was ihm auch gelang. Aber da war
schon die nächste! Und in die trat er ein.
    Er fiel in die Tiefe wie ein Stein.
    Sephoos brüllte. Aber in dem Schacht, in dem er sich befand,
konnte Macabros ihn nicht hören.
    Hellmarks Doppelkörper wartete nicht das Ende der Reise ab.
Macabros verkürzte den Weg in die Tiefe, versetzte sich an das
Ende des Schachtes und kam in einer schaurig-faszinierenden Welt
an.
    Nh’or Thruus Welt, tief im Innern von Zoor!
     
    *
     
    Die Schächte waren wie Brunnen, die in unvorstellbarer Tiefe
mündeten.
    Macabros hatte das Gefühl, in einer gigantischen Höhle
zu sein. Die Decke über ihm war wie mit titanhaften Tropfsteinen
gestaltet. Diese Steine waren hohl. In ihnen liefen die
Schächte. Einen von ihnen hatte er kennengelernt. Der Boden
unter seinen Füßen war glattgeschliffen wie Glas. Er war
von schwarz-roter Farbe.
    Der wie Glas aussehende Boden lag als Abschluß halbrund in
einer Bucht, an die schwarze, zähe Wasser spülten.
    Wie eine Gummimasse zogen sich die Wellen zurück, um nach
einiger Zeit erneut an das schwarze Gestade zu rollen.
    Das Ganze war begleitet von einem dunklen, tiefen Geräuschen.
In dieses mischte sich ein anderes, in seiner Nähe. – Der
Insektoide! Mit zerbrochenen Gliedern lag er nur wenige Schritte von
ihm entfernt. Die Facettenaugen waren gebrochen, der spitzzulaufende
Kopf war seitlich weggedreht. Sephoos atmete nicht mehr. Der Sturz
durch einen der Schächte hatte ihm den Tode gebracht.
    Macabros glaubte nicht an Zufälle, nicht daran, daß
Sephoos durch einen Fehltritt in diese Situation geraten war.
    Sephoos war von den gleichen Kämpfern angegriffen worden, die
auch Carminia Brado zu Fall gebracht hatten. Bei Sephoos aber war der
Zusammenstoß tödlich ausgegangen.
    Auch das war wieder kein Zufall.
    Diese Welt hatte ihre eigenen Gesetze. Es waren die eines Irren,
für den das Leben in seiner ganzen Bandbreite nichts als ein
Spiel war.
    Nh’or Thruu griff immer wieder ein, wenn er es für
richtig hielt und stellte neu die Weichen, um die Dinge so zu lenken,
wie er sie haben wollte.
    Ihm war sicher nicht entgangen, daß Macabros und Hellmark
einunddieselbe Person waren. Und Björn bemühte sich auch
gar nicht, in der Lage, in der er sich befand, ein Geheimnis daraus
zu machen.
    War dies das Herz der Welt, in der Nh’or Thruu
residierte?
    Macabros hielt sich dicht an den schwarzen, zerklüfteten
Wänden, die immer wieder von Schächten und Gängen
durchzogen waren. Ganz Zoor war durchlöchert wie ein Schweizer
Käse.
    Hellmarks Doppelkörper näherte sich der Bucht von der
Seite
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