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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen
Autoren: Dan Shocker
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dem Spiegel und
band sich eine Krawatte um.
    Frank warf beiläufig einen Blick auf das Zifferblatt seiner
Armbanduhr. Er hatte noch eine halbe Stunde Zeit. Dann war er im
›City-Hotel‹ mit Dr. Chancer aus New York verabredet.
    Chancer war Mitarbeiter der D-Abteilung der UNO. Lange schon
existierte diese besondere Einrichtung, ohne daß die
Öffentlichkeit darüber informiert war.
    In ihr arbeiteten Ärzte, Wissenschaftler, Theologen und
Politiker aus aller Welt. Vor Jahren wurde die Einrichtung
geschaffen. Aus einem besonderen Grund. Lange Zeit hatte eine
Versuchsgruppe von Männern und Frauen
außergewöhnliche Vorfalle in der ganzen Welt studiert,
untersucht und katalogisiert. Sie gingen übersinnlichen,
parapsychischen, okkulten und magischen Ereignissen nach,
fühlten den Betroffenen auf den Zahn, entlarvten viele Dinge als
Schwindel und Scharlatanerie. Doch insgesamt siebenunddreißig
Prozent aller zur Kenntnis gelangten Fälle blieben
unenträtselt!
    Diese hohe Zahl ungeklärter Fälle veranlaßte die
UNO, die Arbeit der Gruppe weiter zu unterstützen und
auszubauen. Man konnte davon ausgehen, daß es
übersinnliche und parapsychologische Phänomene gab,
daß Geister und Dämonen existierten und sogar getarnte
Dämonen in Menschengestalt unter den Menschen lebten. In
einwandfrei nachgewiesenen Fällen wurde den Verantwortlichen
bewußt, daß Dämonen nicht selten Menschen
manipulierten, seelisch, geistig und körperlich von ihnen Besitz
ergriffen, so daß sie gewissermaßen zu
›Besessenen‹ wurden.
    Diese Dämonen-Agenten, im Fachjargon einfach
›D-Agenten‹ genannt, arbeiteten unter strengster
Geheimhaltung. Der Aufmerksamkeit und Konsequenz bei der Kleinarbeit
war es zu verdanken, daß man schließlich auch auf den
geheimnisvollen, fliegenden Mann stieß, der angeblich in den
letzten Monaten immer wieder beobachtet worden sein sollte.
    Menschen, die Gedanken lesen – man bezeichnete sie als
Telepathen; Menschen, die imstande waren, sich durch reine
Gedankenkraft an eine andere Stelle zu teleportieren –
darüber wußte man schon einiges auf Grund der
Untersuchungen und Forschungsergebnisse in den Labors der
Parapsychologen. Daß es aber auch einen Menschen gab, der sich
pfeilschnell durch die Luft bewegte und von zahllosen Zeugen schon
gesehen worden war – dies war ein absolutes Novum und erinnerte
an die Geschichten des legendären Superman.
    Spezialisten hatten es schließlich geschafft herauszufinden,
daß Frank Morell und jener geheimnisvolle, fliegende Mensch ein
und dieselbe Person sein mußten. Über eine Kontaktperson
– eine junge Frau, die ein Reisebüro in Frankfurt leitete
– war es zu einem Gespräch gekommen.
    Da erfuhr er zum ersten Mal von der D-Abteilung der UNO. Als er
dann längere Zeit nichts mehr von ihr hörte, nahm er an,
daß offensichtlich weitere Untersuchungen stattfanden, um ganz
sicherzugehen, daß er auch derjenige war, für den man ihn
hielt.
    Zu einem Zeitpunkt, als er schon gar nicht mehr damit rechnete,
nochmal darauf angesprochen zu werden, wurde ihm vor drei Tagen
mitgeteilt, daß ein Verbindungsmann aus New York heute abend im
›City-Hotel‹ auf ihn warten und ihn in die Problematik der
›Abteilung‹ einführen werde.
    Man erwartete ihn gegen 21.00 Uhr in der Hotelbar. Dr. Chancer,
den Morell nicht kannte, würde persönlich auf ihn zukommen.
Genügend geheime Fotos von Frank standen zur Verfügung, und
so war kaum zu befürchten, daß Dr. Chancer den Falschen
ansprach.
    Frank Morell hatte heute nur noch den halben Tag im
Konstruktionsbüro verbracht.
    Normalerweise wäre er sofort losgefahren, um morgen in Rosas
zu sein. Doch die Begegnung mit Chancer verschob seine Fahrt um einen
Tag.
    Die freie Zeit hatte Morell genutzt, um weiter in alten
Büchern zu lesen, die er sich in antiquarischen Buchhandlungen
und auf Flohmärkten besorgte.
    Frank Morell war auf der Suche nach sich selbst…
    Der Fund des Mirakelkristalls seinerzeit unter den drei uralten
Eichen in der Nähe von Bad Homburg, ging auf starke
Traumerlebnisse zurück, unter denen er monatelang stand. Mit
Hilfe eines ortsansässigen und mit ihm befreundeten Psychologen
war es ihm gelungen, die Bedeutung der Träume und ihre Botschaft
zu enträtseln.
    Dabei erfuhr er, daß er schon mal existierte –
allerdings nicht als Mensch, sondern als Dykte. Das war eine
menschenähnliche Rasse auf einem fernen, wunderbaren Stern, der
den Namen Tala-Mar trug. Die Dykten beherrschten die reinste Form
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