Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Djans«,
murmelte er. »Ich sehe sie durch den Fels… Wie sie rennen
und eilen! Dabei sind sie trotz allem verloren. – Wie du,
Dykte!«
    Mirakel beobachtete jede Bewegung seines unheimlichen Gegners.
Immer deutlicher wurde ihm bewußt, daß Khrögos eine
große Rolle in der Mikroweit spielte.
    »Nh’or Thruu hat dich beauftragt, mich’ zu
überwachen«, stieß der Dykte hervor. »Vielleicht
hast sogar du für meine Entführung gesorgt…«
    Für einen Augenblick beruhigte sich das Rumoren im Fels.
    Khrögos machte eine geringschätzige Geste. »Du
mußtest beseitigt werden, Mirakel. Du störtest die
Erfüllung gewisser Pläne auf der Erde… Das ist alles,
was ich von dir weiß. Du überschätzt deine Bedeutung.
Ich wurde erst auf dich aufmerksam, als du in die heiligen Hallen von
Sh’ha Urrn eindrangst, in das verbotene Gebiet der
Tempelstadt.
    Obwohl die Herrscher dich verbannt haben, störst du auch
weiterhin ihre Kreise.
    Und das bedeutet – Tod!«
    Mirakel reagierte blitzschnell, aber doch nicht schnell genug.
    Zentimeter nur noch war er von Khrögos entfernt, da wurde er
von einem gewaltigen Sog erfaßt. Die Welt um ihn
zersplitterte.
     
    *
     
    Erneut war er in eine Dimension der Dämonen verschlagen
worden.
    Das Licht um Mirakel war grün und schien keinen
identifizierbaren Ursprung zu besitzen.
    Um ihn herum türmten sich schroffe Felsen. Ihre Farbe
erinnerte an Granit, doch wenn sie der Dykte berührte, zerfielen
sie sofort zu Staub.
    Grobkörniger Sand bedeckte den Boden.
    Von Khrögos war nichts zu sehen.
    Mirakel verharrte und horchte.
    Vor ihm schabte etwas gegen die turmhohen Klippen. Dann wieder
Schweigen.
    Plötzlich hörte er die Stimme des
Dämonendieners.
    »Mirakel – dein Weg ist hier beendet! Du wirst sterben!
Doch vorher noch eines… Du glaubst, du hättest das Volk der
Djans befreit und die Nacht von Nh’or Thruus
Unheil-Schläfer gebrochen, aber du irrst dich! Die Freiheit der
Djans wird nur kurz währen. Ihr Untergang ist unausweichlich,
denn die Herrscher des Mikrokosmos verlangen ihn. Und nun zu den
Vollstreckern des Urteils…
    Tritt vor, Mirakel!«
    Der Dykte zögerte.
    Plante Khrögos eine neue Teufelei? War seine Aufforderung nur
eine Falle?
    Mirakel zuckte die Achseln.
    Es war gleichgültig, denn irgendwann mußte es zur
Konfrontation kommen. Und Khrögos’ Worte hatten ihn
erschreckt. Er mußte erfahren, was Nh’or Thruus Diener
beabsichtigte.
    Langsam bewegte er sich vorwärts und näherte sich der
Öffnung in der Felswand. Der Dykte war bereit auf einen
Angriff.
    Aber nichts geschah.
    »Und nun, Mirakel«, höhnte Khrögos, »nun
tritt ein in das wahre Reich der Unheil-Schläfer…«
    Der Dykte schritt durch die Öffnung im Stein.
    Sein Gesicht wurde grau.
    Traumstationen!
    Wohin er auch blickte, überall waren die kegelförmigen
Glaskäfige. Bis zum fernen Horizont erstreckte sich das
gläserne Meer.
    Millionen Traumstationen, die Seite an Seite im grünen Licht
der Dämonendimension standen.
    Der Anblick ließ den Dykten frieren. Er taumelte wie unter
einem körperlichen Schlag.
    Er war gescheitert!
    »Was du vor dir siehst«, erklärte Khrögos aus
dem Nichts heraus, »sind jene Traumstationen, die bis vor
fünfhundert Jahren in Djana standen. Als die Metropole der Djans
unterging, wurden die Traumstationen mitsamt den darin befindlichen
Träumern in diese Welt entführt.
    Hier gibt es keine Zeit. Millionen Djans leben noch, und sie
träumen seit fünfhundert Jahren.
    Sie sind Nh’or Thruus Armee – eine von vielen.«
    Der Wächter des Zwielichtflusses lachte.
    »Sieh dir alles genau an, Mirakel! Und erkenne, daß du
versagt hast, bevor du stirbst…«
    Der Dykte überwand den Schock. Seine müde Gestalt
straffte sich. »Auch wenn die Zeit in dieser Welt stillsteht
– es wird noch eine Weile dauern, bis ich sterbe.«
    Khrögos lachte erneut.
    »Ich sehe«, grollte er, »daß du kein Feigling
bist. Vielleicht gibt es doch noch eine Chance für
dich…«
    Mirakel horchte auf. Was bedeutete das schon wieder?
    »Nh’or Thruu«, fuhr Khrögos fort, »liebt
das Spiel. Also gut, Dykte… Spielen auch wir!«
    »Und der Einsatz?« fragte Mirakel scharf.
    »Auf der einen Seite dein Leben, Dykte. Deines und das der
Djans. Wenn du verlierst, sterben auch sie.« Die Stimme schwieg
einen Moment. »Auf der anderen Seite setze ich mein Leben. Wenn
du mich besiegst, wirst du zurück in deine Welt versetzt und die
Träume der Unheil-Schläfer enden. Ihre Kerker öffnen
sich, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher