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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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Augenhöhe links neben ihr
befand.
    Etwas Eigenartiges geschah…
    Wie Stempel drückten sich große, dunkle
Felsenflächen aus der Tiefe und bildeten eine mehrfach
unterbrochene Brücke, die von diesseits bis zu jenseits der
Grabens reichte.
    Noch ehe der Untergrund sich ganz hervorgehoben hatte, lief Anyxa
schon über den Rand des Grabens und benützte geschickt die
ovalen Felsenstempel, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Der Wechsel währte nur wenige Augenblicke.
    An der gegenüberliegenden Felswand – direkt neben dem
Wasserfall - angekommen, wandte das Pferd wie unter innerem Zwang,
als würde es aus dem Unsichtbaren aufgefordert, ruckartig den
Kopf und stieß mit der Schnauze, ebenfalls in Augenhöhe,
gegen den Felsen.
    Die Felsbrocken im Wassergraben sanken im gleichen Augenblick
lautlos in die Tiefe.
    Man konnte sie nicht mehr wahrnehmen.
    Anyxa trabte um den Felsvorsprung herum, und Kaphoon hing schon
bedrohlich an ihrer Seite. Seine kraftlosen Hände waren kaum
noch imstande, das Gewicht oben zu halten.
    Von alledem aber bekam er nichts mit.
    In der Ohnmacht noch krallte er sich instinktiv in Anyxas
Mähne, um den Sturz zu verhindern.
    Da tauchte die Schimmelstute in den Wasservorhang ein. Im Nu waren
Fell und die geringfügige Kleidung des bewußtlosen Kaphoon
durchnäßt.
    Anyxa verschwand hinter dem Wasservorhang, und durch den Druck der
herabfließenden Fluten wurde Kaphoon förmlich vom
Rücken der Stute gespült.
    Er stürzte jenseits des Wasserfalls auf den Boden.
    Die Höhle dahinter schien sich bis ins Unendliche auszudehnen
und war von außerhalb des Wasservorhangs nicht einsehbar.
    Anyxa blieb wie versteinert neben dem blonden, bewußtlosen
Mann stehen, senkte ihren Kopf und blickte mit traurigen Augen auf
den Reglosen zu ihren Füßen.
    Draußen in der Senke zwischen den beiden gleichartig
geformten Hügeln tauchte in diesen Sekunden der verfolgende
Reiter Björn Hellmark auf.
    Aufmerksam blickte er sich in der Runde um. Er verhielt im Schritt
und lauschte.
    Außer dem Sprudeln des Wassers lag kein weiteres
Geräusch in der Luft.
    Doch… aus der Ferne näherte sich Pferdegetrappel. Gleich
darauf tauchten Apokalypta und Tantor, ihr Berater, auf.
    Gemeinsam durchsuchten die drei die Ebene, die Umgebung der
Hügel und das hügelige Hinterland.
    Hellmark war es, der aus einer Laune heraus plötzlich auf den
Gedanken kam, auch auf dem glatten, kahlen Felsen mit den zahlreichen
in Mulden entstandenen Seen einmal nachzusehen.
    Doch Apokalypta winkte ab. »Da hinauf wird er sich in seinem
Zustand wohl nicht gewagt haben«, lautete ihr Kommentar.
    »Da hast du recht, Herrin«, nickte Tantor. »Er
muß sich irgendwo hinter Büschen, Bäumen oder
Hügeln verbergen…«
    Also suchten sie dort weiter. Aber ihr Bemühen blieb
ergebnislos. Kaphoon war verschwunden, als hätte er sich in Luft
aufgelöst.
    Apokalypta reckte ihren Kopf, und trotz des enttäuschenden
Vorgangs zeigte sich ein arroganter, triumphierender Zug in ihrem
Gesicht. »Vielleicht schlägt er mich mit meinen eigenen
Waffen«, bemerkte sie leise, ohne weiter darauf einzugehen.
»Aber damit wird er nicht weit kommen. Wir werden ihn schon noch
finden. Wenn nicht jetzt… dann eben später.« Sie
lenkte ihren Blick auf Hellmark. »Auf dich kann ich mich
verlassen, Geliebter«, fügte sie hinzu. »Du hast mir
doch versprochen, mir seine Leiche zu Füßen zu legen,
nicht wahr?«
    Björn Hellmark nickte. »Du bist meine Gebieterin, und
ich werde alles für dich tun, was dir nützen wird«,
entgegnete er. Nochmal blickte die ›ewige Unheilbringerin‹
sich in der Runde um und ließ ihren Blick in die scheinbar
endlos wirkende Bucht schweifen.
    »Bist du dir auch ganz sicher, Björn, daß Kaphoons
Weg hierher geführt hat? Kann es nicht auch so sein, daß
er an Gigantopolis vorbeigeritten – oder ganz und gar durch
eines der sieben offenen Tore in die Stadt geflohen ist? Du bist der
erste und einzige gewesen, der sich ihm sofort auf die Fersen
heftete. Vielleicht ist dir in der Eile doch etwas
entgangen…«
    Sie suchten daraufhin nochmal die ganze Umgebung ab, ritten bis
zur Bucht vor, konnten aber hier keine Spuren feststellen.
    Da verließen sie schließlich das kleine Land hinter
den Hügeln und ritten hinaus in die freie Ebene, wo sich
Gigantopolis inzwischen materialisiert hatte.
    Gewaltig und unüberschaubar groß in ihrer Ausdehnung
breitete sich die rätselhafte Stadt vor ihnen aus.
    Ein gleißender Schimmer lag um ihre Türme,
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