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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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die wie Kohlen
glühten, setzten über das Tor hinweg, ohne es mit ihren
Hufen überhaupt zu berühren.
    »Rein ins Haus, Tony!« preßte Jim Conetti heiser
hervor. Seine Kehle schmerzte. Er brachte es kaum fertig, noch Worte
zu formen. »Die Burschen kennen… kein…
Pardon.«
    »Wer ist das, Jim? Was ist geschehen?« Wie durch Watte
klang Malinkas rauhe Stimme an die Ohren des jungen Farmers.
    Conetti atmete heftig. Er wollte etwas sagen, etwas erklären.
Da begann alles um ihn zu kreisen, die Farmgebäude schienen
ineinander zu verschmelzen.
    Er war am Ende seiner Kräfte und brach in die Knie. Malinka
merkte sofort, was los war, und griff geistesgegenwärtig zu.
    Kraftvoll und mit harter Hand packte er Conetti unter den Achseln
und riß ihn empor. »Na, na, Junge«, knurrte er.
»Du wirst mir doch keine Dummheiten machen. Du hast schon
einiges überstanden – also wirst du auch darüber
hinwegkommen. Du bist doch nicht aus Pappe…«
    Sie waren noch zehn Schritte vom Eingang des Farmhauses
entfernt.
    Alle Fenster im Parterre und im ersten Stock waren
geschlossen.
    »Weg von hier, Tony«, entrann es schwach Conettis Kehle.
»Das ist kein Mummenschanz… das sind… Phantome…
Gespenster… ein Spuk, Tony… ich spür’s
einfach… Sie wollen uns töten!«
    Malinka riß den Erschöpften mit sich. Auf der anderen
Seite des Hofes, schräg gegenüber, weiter vorn zum Eingang,
wo einer der Schuppen stand, tauchte in diesem Moment eine Gestalt
auf, die den Vorfall beobachtet hatte.
    Das war Tom, ein Stallknecht. Mit einem Rechen in der Hand trat er
ins Freie und sah die unheimlichen Reiter genau auf sich
zupreschen.
    »Was ist denn das…?« waren die letzten Worte, die
er in seinem Leben sprach.
    Tom starb, dreiundzwanzig Jahre alt. Es war ein sinnloser Tod,
weil jene schwarzen Ungeheuer, denen menschliches Leben nicht
bedeutete, gnadenlos und unerbittlich handelten.
    Der vorderste Reiter zückte sein Schwert und stach den
Heraustretenden nieder. Der Stallbursche kam nicht mehr zu einer
Abwehrbewegung. Mit dem Rechen in der Hand ging er zu Boden und
starrte mit weit aufgerissenen, ungläubigen Augen auf die
Reiter, die aus einer anderen Zeit und einer anderen Welt hier
aufgetaucht schienen…
    Malinka warf sich gegen den Türknopf und drückte die
Tür nach innen. Aus den Augenwinkeln nahm er die Annäherung
eines weiteren schwarzen Todesritters wahr.
    Der Mann mit dem grauen Haaransatz und den dunklen, aufmerksamen
Augen knallte die Tür ins Schloß.
    Keine Sekunde zu früh!
    Es krachte, und die Holztür splitterte, als der schwarze
Ritter mit voller Wucht sein Schwert nach vorn riß.
    Die Spitze der Waffe bohrte sich tief in das Holz, drang auf der
anderen Seite heraus und in den Korridor, in den Malinka und Conetti
geflüchtet waren.
    Links und rechts folgten zwei Türen, die in andere Räume
führten. Direkt vor ihnen lag die Hintertür und daneben der
hölzerne Treppenaufgang, der gewunden in die oberen Räume
führte.
    Die Tür links neben ihnen wurde aufgerissen.
    Jennifer Conetti, Jims zwei Jahre jüngere Schwester, tauchte
mit schreckensbleichem Gesicht auf. »Was ist denn los? Oh, Gott,
Jim! Ist etwas passiert? Die Reiter da draußen… wer sind
sie? Wo kommen Sie her?«
    Fragen über Fragen.
    Man sah Conetti an, daß er sich bemühte, bei klarem
Bewußtsein zu bleiben und der Erschöpfung Herr zu werden,
unter der er litt.
    »Nachher, Jennifer…« Er löste sich aus
Malinkas Griff und taumelte in das große, rustikal
eingerichtete Wohnzimmer. Das hatte drei Fenster zum Hof.
    Von draußen hörte man das Klirren der Rüstungen,
das Wiehern und Schnauben der unruhigen Pferde, die Schreie der
Verletzten und Sterbenden, die von den schwarzen Schwertern
durchbohrt wurden.
    Fensterscheiben klirrten.
    Die Reiter waren direkt am Haus und schlugen die Fenster ein. Mit
wuchtigen Schlägen trennten sie die Holzverstrebungen, und die
Schwerter ragten in das rustikale Wohnzimmer.
    Jennifer Conetti, die ihrem Bruder ähnlich sah, preßte
beide Hände vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien.
    »Die Gewehre!« forderte Conetti, während er halb
über einen Sessel stürzte, sich wieder aufraffte und zur
Wand taumelte, an der die Waffen hingen. »Schieß, was das
Zeug hält, Tony! Die Kerle dürfen nicht hier
herein…«
    Malinka überholte ihn mit zwei schnellen Schritten. Der Mann,
der seit seinem siebzehnten Lebensjahr auf der Farm diente, bewegte
sich mit der Elastizität eines Jugendlichen.
    Drei der unheimlichen
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