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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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Geisterreiter schlugen die Fenster kurz und
klein und sprangen dann von den Pferden.
    Ein vierter versuchte ’mit wuchtigen Schwerthieben die
Tür aus der Angel zu fetzen, um Eingang ins Haus zu finden.
    Tony Malinka drückte dem jungen Conetti wortlos ein Gewehr in
die Hand. Er lud mit zitternder Hand durch.
    »Wo ist Dad? Wo Mam?« fragte er heiser, während er
sich mit dem Rücken zur Wand stellte, weil ihm die Knie weich zu
werden drohten. Es war erstaunlich, was dieser junge Mann sich an
Strapazen zumutete. Nur die Tatsache, daß sie alle in
äußerster Lebensgefahr schwebten, hielt ihn noch
aufrecht.
    Durch die zerschlagenen Fenster konnten sie jede Einzelheit, die
sich draußen im Hof abspielte, erkennen.
    »Mister Conetti hat Ihre Mutter zum Arzt gefahren, Jim«,
stieß Malinka beiläufig heraus, während er sich neben
dem jungen Mann aufstellte. Er zögerte mit dem Schießen.
Das Ganze kam ihm nicht geheuer vor. »Ist das auch kein Traum,
Jim? Ist das – die Wirklichkeit?«
    Der Gefragte lachte leise und rauh. »Ich nehme es an, Tony.
Wenn es nicht die Wirklichkeit ist, dann verschwinden Sie aus meinem
Traum, so schnell wie möglich…«
    Aber Tony Malinka verschwand nicht. Er blieb so wirklich, wie die
Wand in seinem Rücken, wie Tisch und Stühle vor ihm, wie
der Kamin, wie die zerschlagenen Fenster und die schwarzen Ritter
draußen auf dem Hof.
    Zwei verschwanden durch das große, weit offen stehende Tor
in einem der Schuppen und der siebte stand abseits und beteiligte
sich überhaupt nicht an den Kampfhandlungen.
    Jim entdeckte, daß dies offensichtlich seinen Grund hatte.
Vor den Knien des Mannes lag schlaff und reglos ein männlicher
Körper quer über dem Rücken des Pferdes.
    Das war niemand anders als sein Freund Stan Olson. Sie hatten den
Toten hierher gebracht.
    Doch Conetti hatte keine Zeit sich Gedanken über dieses
Phänomen zu machen.
    Einer der schwarzen Reiter sprang auf das Fenster mit
gezücktem Schwert.
    Da krachte der Schuß. Hart und trocken klang er auf.
    Ein ähnlicher Laut folgte dem Abfeuern der Kugel. Das
Projektil klatschte mitten auf die Brust desjenigen, der dort
einzudringen versuchte.
    Keine Wirkung! Plattgedrückt fiel die Kugel zu Boden. Sie war
von dem starren Panzer aufgehalten worden. Conetti drückte ein
weiteres Mal ab. Da klang ihm auch schon Malinkas Schuß in den
Ohren. Der zielte mit ruhiger Hand, hatte auch nicht die Hektik und
die Aufregungen hinter sich, wie der junge Mann.
    Malinka visierte direkt das elastische Lederstück zwischen
Bein- und Brustpanzer an.
    Die Kugel durchschlug das Leder. Eine Sekunde lang verharrte der
Schwarze in der Bewegung, und es schien, als würde alles Leben
aus seinem Körper weichen.
    Doch es war ein Irrtum, wie sich gleich darauf herausstellte.
    Im nächsten Augenblick warf er sich nach vorn, überwand
die Fensterbank und sprang ins Wohnzimmer.
    Zwei-, drei-, viermal drückte Conetti in seiner Verzweiflung
hintereinander ab. Die Schüsse folgten so dicht aufeinander,
daß man sie für einen einzigen halten konnte.
    Ein Wahres Trommelfeuer von Bleikugeln hagelte auf den
Eindringling herab.
    Doch nicht eine einzige ließ ihn zurückweichen oder zu
Boden gehen.
    Jennifer Conetti stand wie zur Salzsäule erstarrt. Ihre
Blicke irrten hin und her, und sie wollte nicht glauben, was sich
hier vor ihren Augen abspielte. Dies alles paßte in einen
bösen Traum oder einen Horrorfilm, von einem eigenwilligen
Regisseur in Szene gesetzt.
    Tony Malinka stieß sich von der Wand ab, als ob unsichtbare
Hände ihn nach vorn schieben würden. Der Mann schnellte auf
den Eindringling zu, riß sein Gewehr herum und schlug mit dem
Knauf der Waffe gegen den Ledernacken unterhalb des stählernen
Visiers.
    »Sie sind nicht… von dieser Welt!« gurgelte
Conetti. »Was für ein Wahnwitz! Geister… Gespenster
sie berühren mit ihren Füßen nicht den Boden…
sieh doch genau hin!«
    Die linke freie Hand des schwarzen Ritters wischte herum. Die
behandschuhten Finger packten Tony Malinka, ehe der sich aus der
Gefahrenzone bringen konnte. Auch Malinka riß beide Arme hoch
und setzte dem schwarzen Ritter mit einem ungeheueren Schlag zu.
    Der schwere Griff der Waffe krachte auf den Unterarm der
Waffenhand des Unheimlichen, die er in dieser Sekunde ebenfalls
anhob. Diesen Angriff hatte der Eindringling offensichtlich nicht
berücksichtigt.
    Durch Malinkas heftige Gegenwehr fiel das Schwert zu Boden. Der
Schwarze machte sich nicht die Mühe, die Waffe aufzuheben.
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