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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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lauschte.
    Tatsächlich! Alles still… Diese Stille nach dem
Lärm zuvor empfand sie nicht minder unheimlich.
    Sie ließ ein paar Minuten verstreichen, ehe sie es wagte,
sich aus ihrem Versteck zu entfernen.
    Auf Zehenspitzen schlich sie durch die Kellergänge, dann die
Treppen hoch, legte lauschend das Ohr an die Tür und
schloß sie dann auf.
    Vorsichtig öffnete sie die einen Spalt breit. Sie war darauf
eingerichtet, so schnell wie möglich die Tür wieder ins
Schloß schnappen zu lassen, wenn es die Situation
erforderte.
    Doch nichts geschah.
    Da wagte es Jennifer Conetti, auf den Korridor zu gehen. Von hier
aus konnte sie direkt in den Hof zwischen Schuppen und
Wirtschaftsgebäude sehen. Die Tür war fast völlig
zerschmettert. In einem wahren Wutanfall hatte der schwarze Ritter
sie mit seinem breiten Schwert zertrümmert.
    Draußen im Hof lagen mehrere tote Pferde aus den
Ställen der Farm. Sie waren sinnlos niedergestreckt worden von
den schwarzen, rätselhaften Gestalten.
    Aus weitaufgerissenen Augen warf das Mädchen einen Blick in
den Wohnraum, wo sich vorhin das Drama abgespielt hatte.
    Von den Reitern war nichts mehr zu sehen. Ebensowenig von Tony
Malinka und Jim, ihrem Bruder.
    Das Zimmer sah aus, als wäre ein Orkan durchgebraust. Da
stand kein Stuhl mehr an seinem Platz, da waren die Couch umgekippt
und der Schrank vollkommen zertrümmert. Von dem wertvollen
Geschirr war kein Stück mehr heil.
    Sämtliche Fenster waren eingeschlagen, und die meisten
Zerstörungen wiesen daraufhin, daß die schwarzen Ritter
mutwillig über die Menschen und schließlich auch über
die toten Gegenstände hergefallen waren.
    Die Dämmerung draußen war intensiver geworden. Die
letzten Sonnenstrahlen versickerten.
    Jennifer Conetti taumelte zum Fenster und starrte Richtung Osten,
wohin die Reiter sich entfernten.
    In der Ferne nahm sie die schemenhaft verschwommenen Umrisse der
Gestalten auf den schwarzen Pferden wahr.
    Narrte sie ein Spuk?
    Sie preßte die Augen fest zusammen und öffnete sie
wieder. Von hier sah es so aus, als ob die Reiter den Berg emporeilen
würden.
    Aber dort vorn – gab es keinen Berg!
    Jennifer Conetti schluckte, und ihr Hals schmerzte sie.
    Die sieben Reiter, die quer über den Rücken der Pferde,
unmittelbar vor sich, die Toten mitnahmen, ritten gar nicht mehr auf
der Erde, sondern jagten in einem scharfen Winkel empor in den
abendlichen Himmel.
    Geisterreiter aus den Wolken! Von irgendwoher waren sie gekommen
und nach irgendwohin verschwanden sie…
    Und die Toten nahmen sie mit.
    Warum taten sie das? Was für einen Sinn ergab das Ganze?
     
    *
     
    Die Atmosphäre im Tempel war anheimelnd und freundlich und
bewirkte eine angenehme Ruhe in ihren Herzen. Carminia Brado, Pepe
und Jim, der Guuf, hielten sich in den Gärten des Hestus’
auf, die Carminia halb durch Zufall, halb durch Erinnerung an ein
ehemaliges Dasein entdeckt hatte.
    In einer fernen Zeit hatte sie schon mal als Loana gelebt. Damals
war sie die Tochter eines Herrschers gewesen, der sich Hestus nannte,
und der alles daransetzte, sein Volk vor dem Verderben zu
schützen und gemeinsam mit ihm den Kampf gegen die
dämonischen Kräfte und bösartigen Mächte
aufzunehmen, die durch Rha-Ta-N’my in die Welt gesetzt
wurden.
    Es war Hestus seinerzeit gelungen, eine Oase des Glücks und
der Sicherheit zu schaffen. Rundum von Schlimmem umgeben, suchte er
nach Mitteln und Wegen, seine ihm weggenommene Welt
zurückzuerobern. Aus der Tiefe jener Insel heraus, die sich
Kh’or Shan nannte und von der der größte,
unerforschte Teil in der vierten Dimension lag, hatte er gewirkt.
    Kh’or Shan war eine Nachbarinsel des ehemaligen Xantilon
gewesen, jenem Kontinent, der vor zwanzigtausend Jahren untergegangen
war.
    Vor wenigen Tagen war ein Teil des einstmals riesigen Xantilons
wieder aufgetaucht. Es handelte sich um ein Terrain aus dem Norden,
das, wie Carminia wußte, zuletzt Molochos als strategischer
Stützpunkt gedient hatte, ehe er in die Dämonenwelt zu
Rha-Ta-N’my einging.
    Es war Hestus und seinen Getreuen nicht vergönnt, noch mal
den Einfluß der Bösen zurückzudrängen oder gar
für immer auszulöschen. Mit seinen Vertrauten baute Loanas
Vater ein undurchdringliches geistiges Feld aus, das mit den klaren,
reinen Gedanken seiner Getreuen immer intensiver aufgefüllt
wurde.
    »Und sowohl im Spiegel hier als auch im Hain, den Pepe
entdeckt hat«, sagte Carminia in diesen Sekunden in dem Tempel,
»sind die geistigen Kräfte jener
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