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Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version
Autoren: Dan Shocker
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Bombardement aufhörte.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Fast zur gleichen Zeit liefen sie in den großen, magischen
Kreis ein, der auf den Boden gezeichnet war.
    Aus dem Kreis kamen sie nicht mehr.
    Unsichtbare Kräfte griffen nach ihnen und wirbelten sie um
die eigene Achse. Aus der blitzschnellen Drehbewegung konnte sich
keiner von ihnen lösen.
    Arson und Rani wurden in den Wirbel gezogen und erlebten das
gleiche wie vor ihnen Björn Hellmark.
    Sie gelangten auf die andere Seite des magischen Wirbels und
blieben einige Zeit benommen auf dem Boden liegen, weil sie
unfähig waren, ihre schmerzenden Glieder zu bewegen, die steif
und ungelenk waren, als hätte Gift ihre Nerven und Muskeln
geschädigt.
    Dann wich die Lähmung langsam von ihnen.
    Rani Mahay blickte sich in der fremdartigen Umgebung um.
    Dies war das Innere eines Palastes, der groß und prunkvoll
war, in dem aber die Menschen fehlten. Ein grüner Himmel spannte
sich über ihm, ehe er erkannte, daß es sich um das
Deckengewölbe handelte, das in dieser Farbe angelegt war. Auf
dem grünen Untergrund waren zahlreiche seltsame Szenen gemalt,
die aus einer fremden Mythologie stammten.
    »Wo sind wir hier?« wisperte der Inder, Arson ernst
anblickend.
    »Keine Ahnung. Aber wir werden es wohl noch
erfahren…«
    Mahay wollte noch etwas sagen, doch seine Worte blieben ihm wie
ein Kloß im Hals stecken.
    »Whiss!« entfuhr es ihm erschrocken. »Er ist nicht
mehr da. Er ist verschwunden…«
     
    *
     
    In der Umgebung schien er sich nicht aufzuhalten. Der kleine
Kobold aus dem Mikroreich ließ mit keiner Geste und keinem Wort
erkennen, daß er sich vielleicht irgendwo in der Umgebung
verbarg oder zusammen mit ihnen hierher in diese Welt getragen worden
war.
    Rani und Arson blieben zusammen. Die Kernschatten der Wände
und vor allem die Säulen- und Mauervorsprünge als Schutz
nutzend, erreichten sie einen anderen Teil des Palastes.
    Dann sahen sie die schönen, jungen Frauen, die sich hier
aufhielten und offensichtlich für einen Herrscher oder eine
Herrscherin die Arbeiten verrichteten.
    Mahay und Arson verhielten sich ruhig und abwartend. Sie wurden
nicht entdeckt.
    Unbemerkt gelangten sie auf diese Weise durch Zufall in einen
Raum, dessen hohe, großen Flügeltüren weit offen
standen. Am anderen Ende des Raums befand sich ein Fenster, davor ein
großer Balkon. Kampflärm und Schreie drangen durch das
weit geöffnete Fenster.
    Rani und Arson schlichen sich an. Im Schutz der gewaltigen, faltig
fallenden Vorhänge verharrten sie in der Nähe des auf dem
Balkon stehenden Paares. Es handelte sich um eine Frau und einen
Mann. Er war hager und trug einen schwarzen Mantel, sie war in ein
durchsichtiges Gewand gehüllt, so daß die Umrisse ihres
wohlgeformten Körpers deutlich zu erkennen waren.
    Mahay und Arson verstanden, was die beiden dort miteinander
redeten.
    »Ich kann ihre Felder verwüsten, ihre Städte in
Schutt und Asche legen. Ich kann Feuer vom Himmel regnen lassen, und
die Stürme gehorchen meinem Gebot«, sagte die Frau.
»Erst vorhin habe ich falsche Bilder über den magischen
Kreis hinausgeschickt in die andere Welt, um Hellmark zu
täuschen. Er meinte, Kaphoon gegenüberzustehen – doch
in Wirklichkeit war es nur eine Projektion, eine Vision, die ich ihm
schickte. Und auch diese Narren dort unten, die es wagen, in
tausenden und abertausenden Exemplaren auf meine Burg zuzulaufen,
werde ich durch meine Visionen zurückschlagen, ohne auch nur
einen einzigen Finger krumm zu machen, Tantor. Übrig bleiben
wird diesmal nur der richtige Kaphoon, der aus Fleisch und Blut, der
von seinem eigenen, nach fast zwanzigtausend Jahre neu entstandenen,
späteren Körper ausgelöscht werden wird. Es wird in
der anderen Zeit nie einen Hellmark gegeben haben. Alle Versuche der
weißen Priester, den Einflußbereich der schwarzen
zurückzudrängen, werden vergeblich gewesen sein. Die
Zukunft wird den Dämonen und damit uns gehören.
Rha-Ta-N’my wird jeden Teil unseres Herzens, jeden Winkel der
sichtbaren und unsichtbaren Welt ausfüllen, und ihr Wachsen wird
kein Ende nehmen…«
    Die Stimme klang kalt und grausam. Mahay lief ein eisiger Schauer
übet den Rücken.
    Er stellte sich auf die Zehenspitzen und schob vorsichtig den
Vorhang ein wenig zurück, um besser durch die hohe,
grünlich getönte Scheibe blicken zu können.
    Es gelang ihm, über die geschwungene, verschnörkelte
Balkonbrüstung zu sehen.
    Das Land darunter – war ein einziges Schlachtfeld.
    Wie Ameisen
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