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Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version
Autoren: Dan Shocker
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Explosionen
erschütterten die Nacht und rissen das Gestein auseinander.
    Wie überdimensionale Hornissen schwirrten die scharfkantigen
Steinbrocken den beiden Männern um die Ohren.
    Whiss duckte sich. Wie ein Anhängsel klebte er an Mahays
Schulter und kauerte sich, so dicht es ging, an dessen Nacken.
    In der nächsten Sekunde klatschte ein Geschoß
unmittelbar neben ihnen ins Wasser. Eine steile Fontäne zischte
in die Höhe und ergoß sich über sie.
    »Nichts wie weg hier!« brüllte Arson. Mit diesen
Worten sprang er aus dem Boot und war schon auf dem Felsplateau, das
wie eine Zunge ins Meer ragte.
    Sie wurden beschossen…
    Es war klar, daß man ihre Ankunft die ganze Zeit über
beobachtet hatte. Die Verantwortlichen schienen eine völlig neue
Strategie eingeleitet zu haben.
    Waren die Männer offensichtlich zuerst angewiesen worden,
sehr vorsichtig und mit Fingerspitzengefühl zu Werke zu gehen,
so setzten sie sich nun – einer vermeintlichen Gefahr
gegenüber – zur Wehr, die bisher mehrere unschuldige
Menschenleben gefordert hatte. Denen auf den Schiffen war es nicht zu
verdenken. Aus unerklärlichen Gründen waren Abgesandte von
dort, Forscher und Boten, angegriffen und vernichtet worden. Niemand
wußte, welche weiteren Gefahren noch entstanden und jetzt wurde
konsequent zurückgeschlagen.
    Der Boden vibrierte. Das Wasser war aufgewühlt, als ob ein
unsichtbares Ungeheuer um sich schlagen würde.
Feuerfontänen brachen aus dem Gestein. Und immer wieder
Einschläge, Einschläge, Einschläge…
    Auf die Insel ging ein wahrer Geschoßhagel nieder.
    Die beiden Männer liefen geduckt über das Plateau. Feuer
regnete vom Himmel herab, und es war ein Wunder, daß Rani und
Arson nicht verletz’ der gar getötet wurden.
    Dann erfolgte eine ungeheure Detonation.
    Ein weißglühender Ball stieg hinter den beiden
Flüchtlingen auf, machte die Nacht zum Tag und ließ die
Erde erbeben.
    Rani warf einen Blick zurück.
    Volltreffer!
    Ein Torpedo hatte das Ursenflugschiff getroffen und es in
Stücke zerfetzt. Die dort gespeicherten Energien wurden
freigesetzt, und ein gewaltiger Glutball breitete sich nach allen
Seiten hin aus.
    Mehrere hundert Meter hoch waren die Flammenzunge und der dick
aufquellende Rauch, der sich wie ein bedrohliches Gewölke
zusammenballte.
    Zahllose, glühende Steinbrocken fielen auf die Insel herab.
Sie zischten durch die Luft wie riesige Feuerkäfer, bohrten sich
durch die Erde in das weiche Moos und trafen zischend auf die Haut
der beiden Fliehenden.
    Rani und Arson schlugen um sich wie Wilde und rannten, was ihre
Kräfte hergaben.
    »Die sind verrückt geworden!« brüllte der
Inder. »Die müssen doch merken, daß wir nichts gegen
sie im Schild führten…«
    »Dann lauf hin und sag’s ihnen…«, stieß
Arson mit belegter Stimme hervor. »Die schießen von nun an
auf alles, was sich hier auf der Insel bewegt. Da kommt keiner mehr
so schnell her und sieht erst nach dem rechten. Das kann man ihnen
auch schlecht verübeln…«
    Die beiden Freunde liefen quer über die Insel Ihr Ziel waren
die dunklen Gebäude. Dort hofften sie, einigermaßen sicher
zu sein.
    Das Donnern und Grollen verebbte nicht. Der Boden wurde
erschüttert von den nicht mehr zählbaren Einschlägen.
Ganze Geschoßgarben zerfetzten das Ufergelände. Da schlug
eine Rakete in ein großes, düsteres Gebäude. Es
zerplatzte wie eine Seifenblase. Hunderte von Steinbrocken wurden
durch die Luft gepeitscht, und Mahay flog durch den Luftdruck zu
Boden.
    Das war einerseits sein Glück. Da, wo er eben noch gestanden
hatte, jagten mehrere Steine heran und hätten ihm den
Schädel zertrümmert.
    Arson warf sich im Hechtsprung durch den Eingang und wirbelte
sofort herum, als er sah, daß Mahay zu Boden ging.
    Ohne auf sich selbst Rücksicht zu nehmen, jagte der Mann mit
der Silberhaut zehn Schritte in den Hof zurück, packte den
benommenen Freund am Arm und war ihm auf die Beine behilflich.
    »Verletzt?« fragte er.
    »Ich hatte noch mal Glück«, knurrte der Inder. Er
zog den Kopf ein, und im nächsten Moment erreichten die beiden
Männer das Haus, in dem sie auf Schutz hofften.
    Sie jagten durch den langen Korridor, ohne zu ahnen, daß sie
sich in jenem Gebäude befanden, das Björn Hellmark zum
Schicksal geworden war.
    Dann kam die große Halle mit den nach allen Seiten
strebenden Treppenaufgängen.
    Mahays und Arsons Absicht war es, die andere Seite des Hofes zu
erreichen, in der Hoffnung, dort genügend Schutz zu finden, bis
das
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