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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche
Autoren: Dan Shocker
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der es verstanden hat, die Wasser zu teilen und
sich in die Lüfte zu erheben, frei wie ein Vogel.
Rha-Ta-N’my, die große Urmutter, war ihm dabei Vorbild und
Helferin zugleich. Wenn die Kräfte sich entfalten, wenn
Utosh-Melosh-Orsh und Nh’or Thruu die Barriere
niederreißen, strömen die Kräfte zusammen. Aus allen
Ebenen und Zeiträumen treffen sich die Ursen. Sie sind
Geschöpfe eines Vaters. Sie wollen diesen Vater sehen. Ob sie
aus der Vergangenheit stammen – oder aus der Zukunft. Für
sie gibt es keinen Unterschied. Nur du, mit deinen menschlichen
Augen, nimmst diesen Unterschied auf deine Weise wahr. Alle, die
hierherkommen, um einzugehen nach Kh’or Shan, von wo aus der
große Sturm erfolgen wird, vereinen sich. Und jeder
Kämpfer – ob er mit einem perfekten Flugboot über den
aufgewühlten Ozean jagt oder einen der fliegenden Fische als
Reittier benutzt und eine Lanze als Waffe, was hat das schon zu
sagen? Jeder einzelne will nur ein einziges Ziel erreichen.
Sequus’ Herrschaft sichern und all die Bedingungen schaffen, die
in der Welt des ›Kleinen‹ herrschen…«
    Ein weiteres Bild reihte sich in das Mosaik dieses
rätselhaften Volkes und erweiterte Rand Mahays Vorstellungen von
ihm.
    Aber da war noch mehr…
    Der Inder mußte an die fliegenden Kuppelstädte denken,
die auftauchten, als einige entführte Menschen in einem Lichtsog
in der Welt des ›Kleinen‹ wahrscheinlich für immer
verschwanden.
    Bei dieser Gelegenheit tauchten die Kuppeln auf, die von dem roten
Lichtstrahl der Ursenflugschiffe sofort angegriffen und vernichtet
wurden. Eine der fliegenden, zerstörten Kuppelstädte war
gemeinsam mit ihnen – Montez, Conchita Funchal und Mahay –
in ein Abfallbecken des Tauchschiffes der Ursen geraten. Ehe eine
ätzende Säure den gesamten Unrat verflüssigte, hatte
Rani Mahay die Gelegenheit benützt, einen Blick in die
völlig in Schutt und Asche gelegte Stadt zu werfen.
    Dabei stieß er auf ein seltsames, wie Glas durchsichtiges
Skelett eines Geschöpfes, das sowohl über Arme und Beine
als auch über Flügel verfügte.
    Dieses Wesen war vermutlich nicht größer als
dreißig oder vierzig Zentimeter gewesen.
    »Was für eine Bedeutung haben sie? Wo kommen sie
her?« Rani Mahay ließ sein Gegenüber nicht aus den
Augen.
    Der Dialog war bisher günstiger verlaufen, als er es selbst
für möglich gehalten hätte. Manchmal war es eben doch
notwendig, ein Risiko bis ins Letzte auszukosten, um zum Erfolg zu
kommen. Im Prinzip hatten sie alle auch hier nichts zu verlieren. Sie
konnten jetzt nur noch gewinnen. Da mußten sie hart bleiben und
jedes Wagnis auf sich nehmen.
    Schweigen…
    Auf die fliegenden Kuppelstädte und die geheimnisvollen, zum
Skelett gewordenen Fremden angesprochen, tat der Urse, als ob er
nichts verstanden hätte.
    »Das Messer ist immer noch scharf genug. Daran möchte
ich dich erinnern…«
    »Ich weiß nichts«, stieß der Urse
plötzlich hervor. In seinem starren, bisher völlig
regungslosen Gesicht begann es plötzlich nervös zu
zucken.
    »Wer sind die anderen, die ihr so empfindlich
bekämpft?«
    »Ich weiß nichts, von ihnen…«
    »Aber auch dir werden die Kuppelstädte nicht entgangen
sein?«
    »Nein. Aber ich kenne den Namen jener nicht, die uns beim
›Austauschen‹ stören…«
    Die Stimme des anderen zitterte. Mahay stellte seine Frage noch
mehrere Male und verstärkte auch den Druck des Dolches an der
Kehle seines Feindes. Wußte der andere wirklich nichts –
oder schwieg er beharrlich, weil er hier offensichtlich an einer ganz
empfindlichen Stelle getroffen worden war?
    Rani konnte das nicht klären. Er wurde jedoch das Gefühl
nicht los, daß es sich offensichtlich um etwas Bedeutungsvolles
handelte…
    Er ließ das Thema schließlich fallen und wendete sich
einem anderen Problem zu.
    Er wollte Näheres wissen über Aufbau und Organisation
des Tauchbootes, das die Form eines riesigen Haifischs hatte und
weiter lautlos in unbekannte Tiefe absackte.
    Er erfuhr, daß sie sich in diesem Bezirk des Schiffes an
einem Ort aufhielten, der kaum oder nur wenig von Patrouillen
kontrolliert wurde. Eine Etage tiefer oder höher war dies schon
etwas anderes.
    Die Kommandozentrale befand sich drei Etagen höher. Dort
hielt sich Tequosh auf, der das Kommando über das Schiff
hatte.
    Rani Mahay ließ sich den Weg genau beschreiben, und noch
mehr.
    »Welche Waffen gibt es an Bord?«
    Der Urse zählte sie auf, angefangen vom Dolch über Pfeil
und Bogen, Lanze und einfache
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