Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Titel: Macabros 040: Tal der tausend Foltern
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
ihn zu. Das
elastische Metall um seinen Hals fühlte sich kalt an. Er
erwartete jeden Augenblick den entscheidenden Ruck, der alles
beendete.
    Die Französin stand vor ihm.
    Wilde Entschlossenheit flackerte in ihren Augen.
    »Ich wollte es nicht… es war mir, als würde meine
Hand gezwungen… ich kann dich nicht töten… obwohl sie
es von mir verlangt hat. Ich weiß, was für mich auf dem
Spiel steht, Björn. Wenn ich dich töte, könnte ich
frei sein, könnte ich Rha-Ta-N’mys Vergebung erreichen.
Aber jetzt merke ich es: darauf kommt es nicht mehr an. Der Gedanke,
daß du durch meine Hand… ich könnte es nicht
ertragen. Töte mich, ehe dieses schreckliche Spiel weitergeht,
ehe sie mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht tun will.«
    Ihre Stimme zitterte. Danielle hatte die Peitsche losgelassen, um
nicht in Versuchung zu geraten, doch noch zuzuziehen. Sie legte ihre
Hände an die Metallschnur und zog sie langsam auseinander, um
die todbringende Schneide von Björns Hals zu entfernen.
    Aus dem Mund des Scharlachroten kam ein Aufschrei.
    Das Spiel lief nicht so, wie er und Rha-Ta-N’my es sich
gedacht hatten. Dieser Mensch und diese Hexe versagten. Sie
widersetzten sich.
    Danielle de Barteaulieé war bereit, ihr Leben zu opfern, um
Hellmark den Weg zu ebnen. Während der blonde Deutsche von den
Nebelhänden noch immer gequält und festgehalten wurde,
konzentrierte sie sich auf den Scharlachroten, riß
beschwörend beide Arme hoch und aktivierte alle magischen
Kräfte, zu denen sie als Hexe Rha-Ta-N’mys imstande
war.
    Sie nahm sich vor, Tamuur zu schädigen, wenn sie ihn schon
nicht vernichten konnte. Sie erzeugte einen heftigen Sog, der ihn
festhalten sollte.
    Tamuur registrierte den Angriff der Französin aus dem 15.
Jahrhundert wie einen leichten Windhauch, der seinen Körper
streifte.
    Er warf die Kraft, die Danielle entstehen ließ, zurück,
und die Französin, die den Geistern der Finsternis ewige Jugend
und Schönheit abgetrotzt hatte, wurde von der Wucht ihrer
eigenen Kraft getroffen. Danielle flog über den blanken,
schädelbepflasterten Boden. Pfeifend und brüllend trug der
Orkan sie davon.
    Wie ein Blatt im Wind, so segelte sie auf das Knochenstaket zu,
das den Talkessel begrenzte.
    Da nahm Hellmark all seine Kraft zusammen, setzte alles auf eine
Karte: er mobilisierte Macabros!
    Wenn er Tamuur schon nicht besiegen konnte, so wollte er ihn doch
wenigstens überlisten. Macabros entstand.
    Frei von den Fesseln der gespenstischen Arme bückte Hellmarks
Doppelkörper sich, riß das Schwert empor und schlug
blitzschnell auf die Geisterarme ein.
    Das magische Schwert durchschlug die Nebelschwaden. Tamuur war, in
diesen Sekunden zu sehr mit seiner Wut und seiner Enttäuschung
beschäftigt, als daß er seine Kräfte jenen Dingen
zuwandte, die er im Moment für weniger wichtig hielt.
    Wichtig schien für ihn Danielle zu sein, die er vernichten
wollte.
    So vernachlässigte er Hellmark. Das kam dem zugute.
    Die Geisterarme waren gekappt. Björn Hellmark warf sich nach
vorn.
    Es war hoffnungslos, Tamuur angreifen zu wollen.
    Er hatte sich etwas anderes einfallen lassen.
    Im nächsten Moment war Macabros auf der anderen Seite des
Tals der Qualen. Dort umfaßte er Danielle de
Barteaulieé, bevor die über den Zaun in den Garten
davongeweht wurde.
    Im nächsten Augenblick geschah etwas, das an Zauberei
erinnerte, aber nur das Ergebnis der auf höchste konzentrierten
geistigen Kräfte Hellmarks war.
    Macabros und Danielle de Barteaulieé verschwanden.
Björn versetzte seinen Doppelkörper an einen anderen Ort,
ohne näheres über ihn zu wissen. Wichtig und notwendig
allein war es, zunächst aus dem unmittelbaren Kräftebereich
Tamuurs zu kommen.
    Dann mußte man weitersehen.
    Macabros materialisierte inmitten einer düsteren Halle, in
der zahlreiche Säulen standen. Er kam sich vor wie in einem
verzauberten Wald.
    Wo dieser Ort lag und wie weit diese seltsame Höhle vom
Kessel der endlosen Qualen entfernt war, vermochte er nicht zu sagen.
Doch darauf kam es im Moment nicht an. Tamuur sollte ihre Spur
verlieren – falls dies in dessen verhextem Reich überhaupt
möglich war.
    Er ließ Danielle zurück, tauchte im nächsten
Moment wieder im Kessel der endlosen Qualen auf und tat etwas, was
ihn stets besonders viel Kraft kostete. Er packte seinen
Originalkörper, um ihn ebenfalls aus der Gefahrenzone zu
schleppen.
    Nach dem Gesetz der Telekinese holte Hellmark sich durch Macabros
aus dem Tal der endlosen Qualen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher