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Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Titel: Macabros 040: Tal der tausend Foltern
Autoren: Dan Shocker
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erhellte.
    »Nun, zum Kämpfen wirst du früh genug kommen.
Allerdings bestimmen wir die Wahl der Waffen und die Bedingungen,
nach denen dieser Kampf ausgetragen wird.«
    Kurz und präzise erklärte der Scharlachrote, was
Rha-Ta-N’my bereits Danielle gesagt hatte. »Im Kessel der
endlosen Qualen haben die Kämpfe derjenigen stattgefunden, die
hofften ihre Freiheit wieder zu erlangen. Ich werde dir gleich zeigen
was im einzelnen hier geschah und was immer wieder geschieht, wenn
ich es will. Zum Schrecken derjenigen, die einst daran teilnahmen und
die eigene Schande, die Schmach und den Niedergang wieder erleben.
Tritt zur Seite!«
    Hellmark gehorchte, als eine seltsame Vermutung in ihm
aufstieg.
    Vor ihm aus dem Boden quollen dicke Nebelschwaden. Einer der in
den Boden eingelassenen Schädel schien sich aufzulösen.
Rasch formten sich die Schwaden zu einer diffusen Gestalt, die
menschliche Formen annahm. Ein schmucker junger Krieger, der eine
silberglänzende Uniform trug und Rassemerkmale aufwies, wie
Ka-To sie hatte, hielt eine peitschenähnliche Waffe in der Hand.
Die Peitschenschnur bestand aus einem langen, biegsamen Metall, das
scharf war wie ein Rasiermesser.
    Der mit der silbernen Rüstung erinnerte Björn
unwillkürlich an einen Freund, den er schon lange nicht mehr
gesehen hatte, der auf die gleiche geheimnisvolle Weise im Dunkel der
Zeit wieder untertauchte wie er einst erschien: Arson, der Mann mit
der Silberhaut.
    Der Fremde war nur eine Armlänge von ihm entfernt. Aber der
aus dem geisterhaften Nebel Geborene schien den blonden,
breitschultrigen Mann mit dem schmalschneidigen Schwert
überhaupt nicht wahrzunehmen. Und auch jetzt, als er
umhertänzelte, als wolle er es einem unsichtbaren Gegner vor
sich schwermachen, sich auf ihn einzustellen, kam er Hellmark so
nahe, daß er den Deutschen berührte.
    Der Mann mit der silbernen Rüstung war ein Geist. Er bestand
nicht aus Fleisch und Blut. Die Berührung mit Hellmarks
Körper war wie ein kühler Hauch. Gegenüber erwuchs
ebenfalls aus dem Nichts ein Gegner, der gleich ihm eine
rasiermesserscharfe Schnur an dem Peitschengriff hatte.
    Der Gegner kräuselte wie aufsteigender Rauch aus einem der
Blütengesichter. Im Nu erstand seine Gestalt, überragte den
in der Silberrüstung um Haupteslänge. Der Mann war ein
Kämpfer wie der andere, trug ein enganliegendes Lederwams und
eine bis zu den Knöcheln reichende Lederhose, die wie eine
zweite Haut an seinem Körper lag.
    Hellmarks Blick irrte von dem Gesicht der Blüte zu dem
Gesicht desjenigen, der eben entstanden war.
    Das Gesicht der Blume verzerrte sich in Traurigkeit und Schmerz
und aus dem faltigen Mund drang ein tiefes und schmerzliches
Stöhnen.
    »Es ist immer gut, wenn man gesehen hat, was einen
erwartet«, konnte der Magier sich nicht zu bemerken verkneifen.
»Seht euch an, mit welchem Können sie die Todespeitschen
einsetzen.«
    Der in der Silberrüstung griff an. Blitzschnell duckte er
sich und sprang nach vorn. Im gleichen Augenblick zog er die Peitsche
durch die Luft. Ein häßliches, spitzes Zischen drang an
die Ohren der Zuschauer. Aus den faltigen Mündern der dunklen
Blüten stieg ein Stöhnen, das klagend und wimmernd durch
die Luft schwebte.
    Die rasiermesserscharfe Schnur verfehlte den Gegner nur um
Haaresbreite.
    Hier wurde ein Kampf auf Leben und Tod ausgetragen. Aber es war
kein reales Ereignis. Tamuur hatte Geister der Vergangenheit
beschworen. Was einst einmal geschehen war, hatte er wiedererstehen
lassen.
    Zwei aus dem gleichen Volke bekämpften sich, zwei, die mit
dem gleichen Wunsch hierhergekommen waren, Tamuur das Handwerk zu
legen. Aber der vernichtenden Magie dieses Hexenmeisters waren sie
nicht gewachsen gewesen.
    Nun standen sich die tapferen, mutigen Männer aus Ullnak die
die legendär schönen Frauen ihres Landes aus der Gewalt des
mächtigen Tamuur hatten zurückholen wollen, als erbitterte
Feinde gegenüber. Sie kämpften, weil der Magier ihnen
versprochen hatte, daß dem Sieger die Freiheit winkt.
    Der in Leder Gekleidete war etwas schwerfälliger, konnte
nicht so rasch mit der Peitsche umgehen. Der andere war jünger
und wendiger und wich den tödlichen Streichen aus.
    Da passierte es.
    Der in der Silberrüstung erwischte seinen Gegner am Arm. Die
Stahlschnur wickelte sich blitzschnell um den Oberarmmuskel. Ein
kurzer und harter Ruck und die rasiermesserscharfe Schneide durchfuhr
den Muskel, wie ein glühendes Messer einen Block Butter
durchschnitt.
    Ein gellender
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