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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen
Autoren: Dan Shocker
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nicht stark genug, den Ablauf der
natürlichen Vorgänge völlig zu ändern oder zu
hemmen.
    Es gelang ihnen, die Gaafhs in ihrem Tzschizz-Zwischenstadium
unter Kontrolle zu bringen, weil sie in ihrer eigenen Gestalt ihnen
ähnelten. Als Tzschizz wurden die Hexendrachen von ihren
Meistern mit magischen Fähigkeiten vertraut und in der
Kriegskunst unterrichtet. Sie sollten die Gaafhs ausrotten. Die
Tzschizzs, die schließlich zu Gaafhs wurden, wußten von
ihren natürlichen Feinden, waren aber magisch so
beeinflußt, daß sie trotz der Herstellung perfekter
Waffen kaum in der Lage waren, sie auch wirkungsvoll einzusetzen, und
so kam es zu dem, was sich immer wieder hier wiederholte: die Gaafhs
wurden geschlagen. In der Nacht vor der Metamorphose war ein
Kriegszug wichtig: für die nachdrängende Frucht aus dem
Meer wurde Nahrung benötigt. Es wurden soviel Gaafhs wie
möglich gefangengenommen. In einem symbolischen Ritual wurden
die Gefangenen kurz vor Einbruch der Umwandlung geschlachtet und zum
Teil selbst verspeist, ohne daß die Kannibalen ahnen konnten,
daß sie nur kurze Zeit später genauso aussehen würden
wie die Feinde, die sie verspeisten!
    Welch ein furchtbarer Teufelskreis!
    Die Dämonen in Echsengestalt, sieben an der Zahl,
beherrschten dieses kleine Land zwischen dem Meer und den
Wäldern, hinter denen wohl die Städte und Dörfer der
Gaafhs liegen mußten. Die sieben Dämonen und der
Götze Tuur wollten die Hexendrachen, die sie führten und
beherrschten, für die Ewigkeit zu Hexendrachen machen. Aber
bisher war es ihnen nicht gelungen, die Natur zu vergewaltigen, die
auf die Dezimierung der Gaafhs mit einem enormen Ausstoß neuer
Puppen aus dem Meer antwortete.
    So hofften die Dämonen von einer Drachennacht der
Metamorphose auf die andere.
    Diesmal schienen sie schon einen Schritt weitergekommen zu
sein.
    Das schreckliche Flügelrauschen, der bizarre Schatten eines
Titanenvogels, der nicht richtig Gestalt annehmen konnte. Das war ein
Zeichen dafür, daß nicht alles glatt verlaufen war und es
Risse im Ritual gab.
    Ein Schatten, der lebte, ein Schatten in Form eines Vogels…
im Reich der Dämonen und der wahnsinnsträchtigen Finsternis
gab es viele Geister, die in der Lage waren, jegliche Gestalt
anzunehmen. Auch die eines Vogels. Doch es gab nur ein Wesen, das in
dieser gigantischen Größe auftauchen konnte.
    Rha-Ta-N’my, die Dämonengöttin, die in den
Dimensionen des Grauens und der Verzweiflung, im Reich der
transzendentalen Wesen zu Hause war. Rha-Ta-N’my, die
Schöpfergöttin der Dämonen, von der niemand
wußte, wo ihr Thron stand, wie groß und mächtig ihre
Reiche waren, die sie führte und einst führen
würde.
    In Form eines gigantischen Vogels konnte sie von Zeit zu Zeit jene
Welten aufsuchen, in der ihre Macht besonders intensiv beschworen und
durch geeignete Opfer gekräftigt wurde.
    Rha-Ta-N’my gehörte die absolute Macht. Wie die
Dämonengöttin wirklich aussah, vermochte kein Sterblicher
zu sagen. Auch die Dämonen, die ihr wie ein Heer von Insekten
zur Verfügung standen, wußten das nicht. Die engsten
Vertrauten an ihrer Seite – Molochos vielleicht –
hätten es zu sagen gewußt.
    Nun wollte Rha-Ta-N’my sich in Vogelgestalt zeigen. Aber der
Übergang aus der Wahnsinnsdimension ging nicht glatt vonstatten.
Von den sieben Dämonen, die hier die Macht der Finsternis
repräsentierten, waren sechs vernichtet, der siebte hatte Ogh
über die steinernen Bankreihen der Arena geworfen und floh nun,
als ob tausend Teufel hinter ihm her wären.
    Ein Teil der Flügelspitze des bizarren Vogels löste sich
ab und fiel schwer wie ein Stein in die Tiefe, direkt auf den nach
vorn rutschenden Tuur zu, dessen Thron und Sänfte nun vollends
kippten.
    Zwei Kraftfelder berührten sich wie Materie und
Antimaterie.
    Was geschah, war nur mit einer schrecklich dröhnenden
Explosion vergleichbar.
    Hellmark, der geistesgegenwärtig hinter einer leeren,
steinernen Bank Schutz suchen wollte, wurde durch die Luft
geschleudert, fühlte einen heftigen Schlag gegen den Hinterkopf
und fiel in brüllende Schwärze…
     
    *
     
    Der Kontakt zwischen Rha-Ta-N’my und Tuur, der steinernen
Symbolfigur der Hexendrachen, führte zum Chaos, da die
Bedingungen, unter denen dieser Kontakt in der 6753. Nacht der
Drachen stattfand, durch unvorhergesehene Ereignisse nicht mehr
stimmten.
    Die Erde bebte, der Himmel öffnete sich und der zerrissene
Schatten des Dämonenvogels tauchte ein in das grüne,
gurgelnde und
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