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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf
Autoren: Dan Shocker
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das Treffen abblasen.«
    »Aber es ist nicht meine Schuld!« Stukman war
verzweifelt. Er wirkte wie einer, der den Boden unter den
Füßen verloren hatte.
    »Bis zum heutigen Abend hattest du die Verantwortung
über Lorette Massieu. Niemand anders sonst!« mußte er
sich mit rauher Stimme sagen lassen.
    Ein neuer Ankömmling trat ein, der ebenfalls nur mit einem
flüchtigen Blick bedacht wurde und der wie Hellmark die Kapuze
trug. Niemand sprach ihn an. Wortlos nahm er seinen Platz ein und
hörte sich das Streitgespräch an, das Stukman mit dem
Abgesandten einer Dämonenmacht hier führte.
    »Gebt mir eine Chance!« preßte er hervor. Er
ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder.
»Etwas muß dort drüben nicht mehr stimmen… sie
hat sich nie so weit von der ursprünglichen Stelle entfernt. Ich
muß sie finden können. Ich werde sie euch herbeischaffen.
Noch in dieser Nacht!«
    Er warf sich herum. Da brüllte der Sprecher:
»Hiergeblieben, Stukman! Die Dinge haben sich verändert.
Nicht mehr Lorette Massieu wollen wir, sondern dich. Du wirst an
ihrer Stelle…«
    »Sterben?« Stukman fiel dem anderen ins Wort.
»Niemals!«
    Er jagte auf die Tür zu. Hellmark stand zu weit abseits, als
daß er den Engländer noch hätte fassen können.
Aber er wollte ihm helfen. Er riß die Kapuze ab, griff mit der
anderen Hand im gleichen Augenblick in seine Hosentasche und zog die
Dämonenmaske hervor. Die sah aus wie ein abgeschnittener und
zusammengebundener Damenstrumpf. In dem Moment jedoch, da er sie
über den Kopf zog, zeigte sie ihre magische Kraft.
    Schrille Schreie ertönten. Der Hagere, der am Tisch
saß, sprang auf. Der Breitschultrige, mit dem Stukman das
Wortgefecht ausgetragen hatte warf die Arme empor und wollte sich
noch abwenden.
    Da stiegen schon schwefelgelbe Rauchfäden aus seinem
Körper, und er löste sich wie der maskierte Parkerson in
gelben und grünen Rauch auf. Sein Leib brach zusammen wie eine
leere Hülle, und gelber Staub verbreitete sich. Leer lag der
Smoking am Boden.
    Parkerson und der Wortführer waren Dämonen, genau wie
Hellmark es vermutet hatte. Der Anblick der Dämonenmaske hatte
ihnen den Garaus gemacht. Der andere, zuletzt Eingetretene aber war
ein Mensch, der stöhnend zurückwich. Er gehörte der
Vereinigung der dämonischen Loge an, aber er war kein
Dämon. Die Maske erschreckte ihn, sie machte ihm nicht den
Garaus. Er sah darin einen leibhaftigen Totenschädel, der
atmete, in dessen leeren Augenhöhlen ein geheimnisvoller Schein
gloste.
    Der Mann mit dem Totenschädel jagte durch den Vorraum und
folgte dem fliehenden Stukman, der den Ballsaal erreichte.
    Stukman warf nicht einen Blick zurück. Wie von Furien
gehetzt, jagte er durch den Saal hinaus aus dem Hotel, als hätte
er den Verstand verloren. Hellmark hinter ihm her.
    Stukman saß bereits in seinem Wagen und startete ihn, als
Hellmark das Portal des ›Kronenberg‹ erreichte. Er
riß die Dämonenmaske vom Kopf, und sein blonder Haarschopf
und sein gebräuntes, sympathisches Gesicht kamen, wieder zum
Vorschein. Er steckte die Dämonenmaske weg und raste zu seinem
Wagen, den er weiter entfernt geparkt hatte.
    Stukman bewies, daß er ein ausgezeichneter Rennfahrer war.
In Rekordzeit schaffte er die Strecke bis zu dem Haus, in dem er eine
ganze Etage gemietet hatte. Er jagte die Treppe nach oben, als
Björn seinen Wagen unten parkte.
    Hellmark rannte ins Haus. In diesem Augenblick hielt eine
Steinwurfweite von dem orangefarbenen Lamborghini entfernt ein Taxi.
Ein Koloß von einem Mann sprang erstaunlich federnd heraus.
Rani Mahay.
    Björn erreichte die oberste Stufe, als Stukman seine
Wohnungstür aufriß und in den Flur stürmte, ohne die
Tür hinter sich zu schließen. Es schien, als wäre
jede Sekunde kostbar für ihn. Und Björn kam es so vor, als
wäre dem Engländer gar nicht zu Bewußtsein gekommen,
was sich im einzelnen im Konferenzsaal des ›Kronenberg‹
abspielte.
    Er rannte ins Schlafzimmer, betätigte den verborgenen
Mechanismus, und der glatte Spiegel wich lautlos zurück und gab
den geheimnisvollen Spiegel dahinter frei, durch den er lief, als
würde er eine Nebelwand passieren.
    Da war auch Hellmark schon heran.
    Er folgte Stukman in das jenseitige Reich, in das Pandämonium
der Geister. Eine andere, düstere Welt hüllte ihn sofort
ein, in die Stukman tiefer hineinlief. Und Hellmark hinterher.
    Da tauchte noch jemand auf.
    Rani Mahay. Er wollte den Freund nicht allein lassen und bei ihm
sein. Auch er
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