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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell
Autoren: Dan Shocker
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Jenseits
gewesen!‹ schrie es in ihm. »Drei Minuten Aufenthalt in der
Hölle!«
    Vielleicht sollte er darüber reden. Er wartete damit bis zum
Tag der Entlassung.
    Professor Cohan sah sich die Ergebnisse der letzten Untersuchung
sorgfältig an und war zufrieden.
    Phil nahm einen Anlauf: »Erlauben Sie mir eine Frage, Herr
Professor?«
    »Bitte?«
    »Wenn das Herz stillsteht… dann ist man doch tot. Man
sagte da wohl ’klinisch tot’. Stimmt das?«
    »Ja, so sagt man.« Der Chirurg lächelte.
    »Kann es sein«, fuhr Phil stockend fort, »daß
man dann… für die Zeit, da das Herz stillsteht, meine
ich… auf der anderen Seite gewesen ist?«
    Professor Cohan sah seinen Patienten in die Augen und ermunterte
ihn nach einer Sekunde: »Was haben Sie denn auf dem Herzen?
Sprechen Sie! Haben Sie ein Erlebnis gehabt?«
    Phil Hunter konnte nicht zurück. Er erzählte dem Arzt
seinen Gang in die Hölle, und bemühte sich so sachlich zu
sein, wie es ihm nur möglich war.
    Cohan hörte aufmerksam zu und zeigte keine Reaktion.
    »Was halten Sie davon?« wollte Phil wissen.
    Professor Cohan brauchte einige Sekunden, bis er eine Antwort
gefunden hatte. »Was Sie da erzählt haben, Mister Hunter,
ist sehr interessant. Vielleicht haben Sie geträumt, vielleicht
waren es auch Wahnvorstellungen, die von der Narkose ausgelöst
worden sind. Ich kann darüber nur eine laienhafte Meinung haben.
Sie könnten Konkreteres von einem Psychiater oder auch einem
Toxikologen erfahren.«
    Hunter gab sich nicht zufrieden. »Aber ich bin doch tot
gewesen…«, begehrte er auf.
    Cohan unterbrach ihn. »Verzeihung, Mister Hunter! Sie waren
nicht tot. Wenn Sie tot gewesen wären, hätte ich Sie mit
der Herzmassage nicht zum Leben erwecken können. Ich bin Chirurg
und kein Wundertäter.«
    »Und Ihre persönliche Meinung?« bohrte Hunter
weiter. »Ich meine als Privatmann, als Mensch? Entschuldigen
Sie, wenn ich aufdringlich bin!«
    Cohan lachte. »Da verleugnet sich der CIA-Mann nicht in
Ihnen. Sie wollen um jeden Preis ein Verhör zu Ende bringen.
Aber ich kann Ihnen über den Fall nichts sagen. Meine Meinung
ist ebenso laienhaft wie die Ihre. Vielleicht sprechen wir mal bei
einem Glas Whisky darüber.«
    Hunter war enttäuscht.
    Der Arzt bemerkte es und sprach ihm gut zu: »Mister Hunter.
Sie sind todkrank gewesen und sind gesund geworden. Ich würde
mich an Ihrer Stelle jetzt nicht mit abwegigen Gedanken abplagen,
sondern nur darüber nachdenken, was Sie mit ihrer wiedergewonnen
Gesundheit anfangen können. Meine besten Wünsche haben Sie
dazu!«
     
    *
     
    Kurz vor dem Mittagessen verließen Phil und Liz Hunter die
Herzklinik.
    Am Hauptportal begegneten sie Schwester Janine, die um die
Mittagsstunde ihren Dienst antrat.
    Hunter verabschiedete sich auch von ihr. Er hatte den Ärzten
und Schwestern, die besonders um sein Wohl gesorgt hatten,
persönliche Geschenke überreicht oder zurückgelassen.
Außerdem hatte er etwas für die Schwesternkasse gespendet.
Janine Thompsons Geschenk lag eingepackt im Schwesternzimmer.
    Hunter fühlte sich in der Nähe dieser Frau sofort wieder
bedrückt. Angefangen hatte es am Tag der Operation und seitdem
hatte sich das nicht geändert.
    Unvergessen war auch die Szene, die er in der Hölle erlebt
hatte. Dort hatte er eindeutig Janine Thompson erkannt.
    Er war froh, als er den Treppeneingang hinunterging und die
Krankenschwester zurückblieb.
    Janine Thompson blickte dem Paar nach.
    Um ihre aufgeworfenen Lippen zuckte es.
    Sie ballte unbewußt die rechte Hand zur Faust.
    Im gleichen Augenblick strauchelte Mrs. Hunter.
    Es ging so schnell, daß Phil Hunter gar nicht rasch genug
reagieren konnte.
    Und auch Liz Hunter war nicht mehr imstande, den Fall aufzufangen.
Sie fiel zu Boden und verletzte sich ihr rechtes Knie.
    Es bereitete ihr Mühe, aufzustehen.
    Schwester Janine kam sofort auf sie zugelaufen.
    »Haben Sie sich wehgetan?« fragte sie mitfühlend.
Sie griff ihr unter den Arm und verbot Phil Hunter, mitanzupacken.
»Das ist noch nichts für Sie.«
    »Liz Darling«, sagte er. »Wie konnte das nur
passieren?«
    »Ich weiß nicht, ich…« Sie versuchte zu
lächeln, aber ihr Mund verzog sich schmerzlich. »Ich bin
über… meine eigenen Füße gestolpert.«
    Das Knie war aufgeschlagen.
    Hunter seufzte. Es ging zurück ins Krankenhaus. Schwester
Janine kümmerte sich rührend um die Frau. Sie versorgte die
Wunde.
    »Es sieht fast so aus, als sollten wir hier nicht
wegkommen«, murmelte Phil Hunter, als sie kurz
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