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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham
Autoren: Verräterisches Verlangen
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Entscheidung infrage stellen?“ Lily biss sich auf die Lippe. „Entschuldige, ich spiele hier des Teufels Advokat.“
    „Susie hat sich vom Reichtum der Xenakis-Familie beeindrucken lassen“, hielt Ella dagegen. „Aber Geld sollte niemals ausschlaggebend sein, wenn es darum geht, ein Kind aufzuziehen.“
    „Das ist ja ein Kreuzfahrtschiff!“
    Der Taxifahrer, der Ella zum Hafen brachte, starrte aus dem Wagenfenster auf die große, leuchtend weiße Jacht, die Hellenic Lady .
    „Ja, riesig“, stimmte Ella atemlos zu. Sie zahlte für die Fahrt und stieg aus. Ihre Handflächen waren feucht vor Nervosität, sie wischte sie unauffällig an dem eleganten Hosenanzug ab, den sie für das Treffen gewählt hatte.
    Ein junger Mann kam auf sie zu. „Dr. Smithson?“ Mit nur mühsam kaschierter Neugier musterte er sie. „Ich heiße Philip und arbeite für Mr. Xenakis. Bitte, kommen Sie doch mit.“
    Philip war mitteilsam wie ein Reiseleiter, als er Ella an Bord der Luxusjacht führte, zählte Fakten über die Hellenic Lady auf und vergaß auch nicht, den Hubschrauber und das Mini-U-Boot zu erwähnen, die an Bord zur Verfügung standen. Die Mitglieder der Crew, an denen sie vorbeikamen, grüßten freundlich. Trotzig weigerte Ella sich, beeindruckt zu sein. Doch ihr stand der Mund offen, als Philip sie in die Lounge an Deck führte. Die Größe, die luxuriöse Eleganz und der Blick aus den Panoramafenstern waren atemberaubend.
    „Mr. Xenakis wird in wenigen Minuten bei Ihnen sein.“ Philip führte sie weiter zu einer schattigen Sitzecke auf dem Oberdeck mit wunderschönen Korbmöbeln.
    Ella versuchte sich zu entspannen und nahm in einem der Sessel Platz. Ein Steward bot ihr eine Erfrischung an, und sie bat um eine TasseTee. Dann hatte sie auch etwas, womit sie ihre zitternden Finger beschäftigen konnte. Unerwünschte Erinnerungen drängten sich ihr auf, die sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnte. Erinnerungen, wie sie sich damals Hals über Kopf in Aristandros Xenakis verliebt hatte. Sie hatte Weihnachten mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in Griechenland verbracht und innerhalb eines kurzen stürmischen Monats ihr Herz verloren.
    Was sicherlich kein Wunder war. Aristandros hatte schließlich alles – er sah umwerfend gut aus, war intelligent und besaß Geld im Überfluss. Ella dagegen war ein Bücherwurm gewesen, voll auf ihr Studium konzentriert, während die gleichaltrigen Mädchen auf Partys gingen und ihre Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht sammelten. Doch innerhalb weniger Tage hatte sie alle Vernunft in den Wind geschlagen und nur noch für Aris Stimme und seine Blicke gelebt. Nichts anderes mehr war wichtig gewesen, nicht die Warnungen ihrer Familie wegen seines berüchtigten Rufs, auch nicht ihr Studium, für das sie bisher alles gegeben hatte. Und dann, im unpassendsten Moment überhaupt, hatte ihr Ver stand wieder eingesetzt, und ihr war klar geworden, wie dumm es war, sich eine rosige Zukunft mit einem Mann auszumalen, der von ihr erwartete, dass ihre ganze Welt sich nur um ihn zu drehen hatte.
    Ihr Tee wurde serviert, und als sie aufschaute, sah sie Aristandros keine zehn Meter entfernt vor sich stehen. Ihr Magen zog sich zusammen, der Atem stockte ihr. In einem schwarzen, maßgeschneiderten Designeranzug, mit seinem dunklen Haar und den dunklen Augen, die in der Sonne golden funkelten, war er ein atemberaubend attraktiver Mann. Mit der Geschmeidigkeit eines Raubtieres kam er auf sie zu, und sofort wurde Ella eine andere, unerwünschte und höchst peinliche Reaktion ihres Körpers bewusst – Hitze floss in ihrem Schoß zusammen, ihre Wangen begannen zu brennen.
    „Ella“, murmelte Aristandros, als sie zur Begrüßung aufstand. Er musterte sie – die blauen Augen, die rosigen, einladenden Lippen, das streng zurückgebundene helle Haar. Sie war eine schöne Frau, die ihre Wirkung jedoch nie bewusst einsetzte. Ihr völliger Mangel an Eitelkeit war das Erste, was ihm an ihr aufgefallen war. Er hatte sie dafür bewundert.
    Er griff nach ihrer Hand, und der unerwartete Körperkontakt überrumpelte Ella. Ihr Herz begann heftig zu pochen, unterminierte ihren festen Vorsatz, kühl und gelassen zu wirken. Sie nahm Aris Duft war, und ihre Nervenenden vibrierten. Scham und Entsetzen über die eigene Reaktion nagten an ihr.
    „Ich danke dir, dass du einem Treffen zugestimmt hast“, brachte sie hastig hervor.
    „Bescheidenheit steht dir nicht, Ella“, erwiderte er betont nüchtern.
    „Ich wollte nur
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