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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham
Autoren: Verräterisches Verlangen
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höflich sein!“, fauchte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte.
    „Du bist nervös.“ Sein Blick glitt abschätzend von ihren vollen Lippen hinunter an ihrer Figur entlang, um schließlich kurz an den festen Rundungen, die sich unter der weißen Baumwollbluse abzeichneten, hängen zu bleiben. Er würde Ella in Seide kleiden, in Spitze und Satin … Allein bei dem Gedanken meldete sich ein Ziehen in seinen Lenden.
    Ella bemerkte das Funkeln in seinen Augen. Sie zog ihre Hand zurück und versuchte abzulenken. „Eine schöne Jacht. Sie gefällt mir.“
    Aristandros lächelte dünn. „Nein, tut sie nicht. Für dich ist sie nur ein weiterer Beleg meines verachtungswürdigen Konsumverhaltens. Deiner Ansicht nach hätte ich mit dem Geld in Afrika Brunnen graben lassen sollen.“
    Sie lief bis in die Haarspitzen rot an. „Mit einundzwanzig war ich schrecklich dogmatisch, nicht wahr? Heute bin ich nicht mehr so engstirnig.“
    „Die Xenakis-Stiftung, die ich eingerichtet habe, unterstützt inzwischen viele Wohltätigkeitsorganisationen. Heute wäre ich deiner Anerkennung wohl wert.“
    Dieses Treffen lief beleibe nicht wie erhofft. Jedes Wort von ihm war eine Anspielung auf die Vergangenheit, die Ella lieber begraben gelassen hätte. „Wir haben uns vermutlich beide verändert.“
    Aristandros neigte nur den Kopf zur Seite, weder bestritt er es noch stimmte er zu. Stattdessen forderte er sie auf, wieder Platz zu nehmen. Kaffee wurde für ihn serviert. „Ich war überrascht, dich nicht bei der Beerdigung deiner Schwester zu sehen“, hob er an.
    Ella setzte ihre Teetasse heftiger als nötig ab. „Ich habe erst später von dem Unfall erfahren.“ Er zog perplex die Augenbrauen hoch. „Deine Familie hat dich nicht informiert?“
    „Niemand aus dem engsten Kreis, nein. Die Schwester meiner Mutter erwähnte es beiläufig, aber da war es bereits zu spät – eine unangenehme Situation, sie hatte angenommen, ich wüsste davon. Es war ein Schock für mich, es auf diese Wei se zu erfahren. Timon und Susie waren doch so jung. Es ist ein schrecklicher Verlust, vor allem für ihre Tochter.“
    „Und jetzt machst du dir Sorgen um Calliope?“, fragte er mit ernster Miene.
    „Ich bin sicher, beide Familien sind um die Kleine besorgt.“
    Er lachte hart auf. „Hat der Umgang mit deinen Patienten dich
    Taktgefühl gelehrt? Ich bezweifle, dass irgendjemand sich so viele Gedanken macht, wie du es zu tun scheinst.“
    „Da gibt es allerdings etwas in Bezug auf Callie, das einer dringenden Erklärung bedarf …“
    „Ich weiß längst, dass du ihre biologische Mutter bist, Timon hat es mir erzählt.“ Verächtliche Geringschätzung lag in der samtenen Stimme. „Um ehrlich zu sein, es hat mich überrascht. Schließlich wolltest du nie Kinder haben.“
    „Mit einundzwanzig wollte ich das auch nicht, und da ich lediglich meine Eizellen gespendet habe, sah ich Callie auch nicht als mein Kind an, als sie geboren wurde. Sie war Susies und Timons Tochter.“
    „Wie selbstlos von dir“, murmelte er tonlos. „Und doch bist du hier.“
    „Ja. Ich würde meine Nichte gerne kennenlernen.“
    „Deshalb hast du den ganzen Weg auf dich genommen? Nur um sie einmal zu sehen und dann wieder abzureisen?“, hakte er ungläubig nach. „Mehr nicht?“
    Was sollte sie darauf antworten? Ella hatte Angst davor, ihm zu eröffnen, wie sehnsüchtig sie sich wünschte, eine größere Rolle in Callies Leben zu spielen. Aber sie würde auch nicht den Fehler machen, ihn anzulügen. „Ich denke, du weißt, dass ich mir mehr erhoffe.“
    „Ob das in Callies Interesse wäre? Und wie sehr wünschst du dir diesen Zugang zu dem Kind?“, erkundigte er sich lauernd.
    Ella sog scharf die Luft ein. „Ich glaube, ich habe mir bisher noch nichts so sehr gewünscht.“
    Sein harsches Auflachen ließ Ella zurückzucken. „Sie hätte unser Kind sein können. Stattdessen ermöglichst du es meinem Cousin und besten Freund, Vater eines kleinen Mädchens zu werden, das deine Gene in sich trägt. Hast du jemals daran gedacht, dass ich das extrem beleidigend finden könnte?“
    Ella wurde blass, nur mit Mühe wahrte sie Haltung. „Nein, dieser Gedanke ist mir nie gekommen. Und ich kann nur hoffen, dass du heute, da du nun Callies Vormund bist, nicht mehr so darüber denkst.“
    „Ich bin darüber hinweg. Ich bin nicht der sentimentale Typ, und ich halte grundsätzlich niemandem seine Abstammung vor“, stellte er harsch klar. „Für mich ist nur wichtig zu
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