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Luxussuite fuer zwei

Luxussuite fuer zwei

Titel: Luxussuite fuer zwei
Autoren: Helen Bianchin
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weitere dreißig brauchen, bis sie sich die Haare geföhnt, angezogen und geschminkt hatte.
    Fünfundvierzig, verbesserte er sich, als sie schließlich nach unten kam.
    Das rosa Kleid mit einer breiten Spitzenborte am Saum brachte vorteilhaft ihre leicht gebräunte Haut und das dunkelblonde Haar zur Geltung. Ihre rauchgrauen Augen hatte sie geschickt mit Mascara und Lidschatten betont.
    Aysha fiel es leicht, Carlos Blick kühl zu erwidern. Nicht so einfach war es, ihr plötzlich wie verrückt klopfendes Herz unter Kontrolle zu bekommen. "Wollen wir los?"
    "Ich möchte, dass du erst das hier liest." Carlo nahm einen Briefumschlag von einem Tisch und gab ihn ihr. Die freundliche, leidenschaftliche junge Frau, die sie noch vor einer Woche gewesen war, existierte nicht mehr. Die spielte sie nur noch, wenn sie mit anderen zusammen waren. Ihrem Lachen fehlte die Spontaneität, und ihr Lächeln war nicht mehr herzlich.
    Er hatte sich an diesem Tag mit Nina getroffen, und es war ihm völlig gleichgültig, wie verletzend die Zusammenkunft für die Frau gewesen war. Es hatte ihn angewidert, wie begeistert sie seine Einladung zum Mittagessen angenommen hatte, und er hatte ihr sofort unmissverständlich klargemacht, was er tun würde, falls sie Aysha noch ein einziges Mal beunruhigen sollte.
    Er war sehr weit gegangen, um Ayshas Zweifel auszuräumen.
    Jetzt musste er ihr zeigen, was er getan hatte. "Lies es, Aysha."
    "Kann das nicht bis später warten?"
    Carlo schob die Hände in die Hosentaschen. "Nein."
    Sein Blick verriet ihr, dass er nicht nachgeben würde. Sie sah ihn die Lippen zusammenpressen und wusste, wie angespannt er war.
    "Bitte. Lies es einfach."
    Sie Öffnete den Umschlag und ließ den Inhalt herausgleiten.
    Das erste Dokument war eine beeidigte Erklärung. Den Namen des Unterzeichners kannte sie nicht. Als Zeuge hatte Samuel Sloane unterschrieben, dessen Bedeutung unter den Juristen der Stadt legendär war.
    Aysha begann, das Schriftstück langsam und gründlich zu lesen. Der Fotograf William Baker erklärte, er habe von Nina di Salvo den Auftrag erhalten, Carlo Santangelo und sie selbst in kompromittierenden Situationen zu fotografieren. Es sei vorher besprochen worden, wo und wann die Aufnahmen gemacht werden sollten. Er habe pro Negativ fünfhundert Dollar bekommen. Aysha ging im Geist die Fotos durch, die Nina ihr gegeben hatte. Es war so, wie sie vermutet hatte: Carlo war das Ziel gewesen, Nina der Pfeil.
    Aysha sah auf. "Ich hätte nicht gedacht, dass sie so weit gehen würde."
    Bei der Erinnerung an Ninas bösartiges Benehmen wurde Carlos Blick härter. "Sie wird uns nicht mehr belästigen." Dafür hatte er persönlich gesorgt.
    "Schadensbekämpfung", sagte Aysha.
    "Ja."
    Es war bemerkenswert, dass ein einziges Wort wirkungsvoller sein konnte als ein Dutzend Wörter. "Ich verstehe."
    Sie begann zu verstehen. Aber das reichte nicht. "Lies das zweite Dokument."
    Das Schriftstück bestand aus mehreren Seiten und war in der Juristensprache verfasst, die eher verwirrte als erhellte. Carlos Anweisung war jedoch klar: Aysha sollte alleinige Nutznießerin des gesamten Nachlasses beider Eltern sein.
    Wenn dieser Fall eintrat, würde Carlo gleichzeitig die finanzielle Verantwortung für "Benini-Santangelo" übernehmen.
    "Warum?" fragte Aysha.
    "Weil ich dich liebe."
    Sie erstarrte. Die Stille im Raum schien greifbar zu sein.
    "Wenn das ein Trick ist, kannst du sofort von hier verschwinden", flüsterte Aysha schließlich und konnte nicht verbergen, was sie empfand.
    Carlos Gesichtszüge wurden weicher. "Ich liebe dich." Er streichelte ihr die Wange. "Ich dachte, ich würde nie wieder eine Frau so lieben können wie Bianca. Aber ich habe mich geirrt.
    Da warst du. Immer du. Zuneigung von dem Moment an, als du auf die Welt gekommen bist. Respekt, als du vom Kind zur Frau geworden bist. Bewunderung, weil du dir deine eigene Zukunft aufgebaut hast." Er umfasste ihre Schultern und zog Aysha an sich.
    Es wäre allzu einfach, sich an ihn zu schmiegen und von ihm küssen zu lassen. Wie sie es früher getan hatte. Doch diesmal sollte ihr Verstand nicht durch Leidenschaft getrübt werden.
    Aysha stemmte die Hände gegen seine Brust und versuchte, Abstand zwischen sie beide zu bringen. Ohne Erfolg. "Ich kann nicht denken, wenn du mich hältst."
    "Ist es so wichtig, dass du denkst?" fragte er freundlich.
    "Ja."
    Carlo ließ sie los.
    Was sie wollte, wagte sie kaum zu erhoffen. Die Sekunden verrannen, während sie ihn schweigend
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