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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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schon etwas Ähnliches vermutet. „Trotzdem darfst du niemand in Schränke sperren. Ich glaube, das ist auch in Frankreich nicht üblich.“
    „Frau Theobald, so etwas mache ich ja auch nicht immer“, erklärte Claudine und wollte eine ihrer langen, verwickelten Reden beginnen. „Nein, nein, nur Leute, die es verdienen, sollen in Schränke gesperrt werden. Ich selber würde nie ...“
    Die Direktorin fand, dass Claudine doch viel Ähnlichkeit mit ihrer Tante hatte. Sie beendete die wortreiche Erklärung.
    „Das genügt, Claudine. Bitte entschuldige dich noch heute Morgen bei der Hausmutter. Du wirst die Strafe akzeptieren, die sie dir gibt!“
    In diesem Augenblick klopfte es und die Hausmutter betrat den Raum. Claudine war hocherfreut darüber. Jetzt - dachte das kluge Mädchen -, jetzt werde ich mich bei ihr entschuldigen, vor der Direktorin, dann wagt sie es nicht, mir eine zu strenge Strafe zu geben.
    Mit gesenktem Blick trat sie vor die Hausmutter hin und sprach mit schüchterner Stimme: „Hausmutter, ich habe Sie gestern Nacht eingeschlossen. Bitte, verzeihen Sie mir. Es war unrecht von mir. Ich werde mit Freuden jede Strafe annehmen, die Sie für angemessen halten!“
    Die Hausmutter wurde feuerrot im Gesicht. Mit bösen Augen starrte sie Claudine an.
    „Du bist ein unmögliches Mädchen! Du verdienst es, von der Schule gewiesen zu werden. Sei froh, dass deine Tante hier Lehrerin ist. Ihr würde das Herz brechen, wenn du gehen müsstest!“
    In Wirklichkeit fürchtete sich die Hausmutter vor Mamsell, die ein noch viel hitzigeres Temperament hatte als sie selber. Mamsell würde außer sich geraten, wenn man ihre „arme kleine Claudine“ wegschickte.
    „Es ist sehr gütig von Ihnen, an meine liebe Tante zu denken“, erwiderte Claudine lammfromm. „Wie wollen Sie mich bestrafen?“
    „In dieser Woche wirst du jede Stunde deiner Freizeit damit zubringen, mir beim Nähen und Flicken zu helfen“, ordnete die Hausmutter an.
    Sie sah nicht das freudige Aufglänzen in Claudines niedergeschlagenen Augen. Jetzt brauchte sie eine ganze Woche nicht zum Sport zu gehen und keine Spaziergänge zu machen! „Ja, Hausmutter“, erwiderte sie scheinbar zerknirscht.
    „Ich gehe jetzt in meine Klasse zurück“, sagte Claudine und wandte sich mit strahlendem Lächeln der Direktorin zu. Dann verließ sie eilig das Zimmer.
    Man muss dieses ungezogene, schlaue und dabei anmutige Geschöpf einfach gern haben, dachte Frau Theobald, als sie ihr nachblickte.
    „Nun, Frau Theobald“, sagte die Hausmutter energisch, „sollten wir uns mit diesen Diebstählen beschäftigen. Ich kann einfach nicht länger zusehen. Jeden Tag geschieht etwas. Seit gestern Abend ist schon wieder Geld verschwunden. Es sind zwar nur zwei Mark, aber Diebstahl bleibt Diebstahl. Und ich finde, dass man eine Diebin von der Schule weisen muss. Sie wollten das Mädchen nicht hinauswerfen, das mich in den Schrank gesperrt hat, aber vielleicht müssen Sie es doch tun, Frau Theobald!“
    „Was soll das heißen?“, fragte die Direktorin überrascht.
    „Ich glaube, dass die kleine Französin all diese Dinge nimmt“, erwiderte die Hausmutter. „Mit ihren Näharbeiten geht sie ständig in meinem Zimmer ein und aus. Und ich habe gehört, dass sie ziemlich viel Geld ausgibt in letzter Zeit, aber ich weiß auch, dass sie von zu Hause nicht viel bekommt. Mamsell hat es mir selber gesagt.“

Bettinas Mutter
     

    Bevor Frau Theobald eine Entscheidung treffen konnte, brach sich Bettina im Turnsaal ein Bein. Der Arzt wurde gerufen. Bettina bekam einen Gips und wurde ins Bett geschafft, damit sie sich erst mal ruhig hielt. Frau Theobald sah nach, wie es ihr ging.
    „Sagen Sie nur meiner Mutter nichts“, bat Bettina, als sie die Direktorin erblickte. „Ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht. Bitte, sagen Sie nichts!“
    „Aber Kind, ich habe deine Mutter schon angerufen“, rief Frau Theobald überrascht. „Warum sollte ich es ihr nicht sagen?“
    „Ich möchte sie nicht unnötig aufregen“, gestand Bettina zaghaft. „Bitte rufen Sie sie noch einmal an, Frau Theobald, und sagen Sie ihr, dass sie sich nicht die Mühe machen soll, mich zu besuchen. Sagen Sie ihr, ich würde ihr noch heute schreiben.“
    „Du kannst heute nicht schreiben. Du musst dich ganz ruhig verhalten. Ich rufe deine Mutter heute Abend noch einmal an und sage ihr, dass sie nicht zu kommen braucht, wenn sie wenig Zeit hat.“
    „Sagen Sie ihr bitte, sie soll nicht kommen“,
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