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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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verdächtigt. Du siehst also, wohin es führt, wenn man lügt und protzt.“
    „Aber ich habe noch nie in meinem Leben gestohlen“, schrie Bettina entsetzt. „Ich habe etwas Geld auf der Sparkasse, und ohne dass es Mutter wusste, habe ich mein Sparbuch mitgenommen. Wenn ich Geschenke kaufen wollte, hob ich einfach Geld ab. Bitte, glauben Sie mir!“
    „Ich glaube dir“, sagte Frau Theobald. „Aber du wirst mir sofort dein Sparbuch aushändigen, damit ich es deiner Mutter zurückgeben kann. Und wenn du in Lindenhof bleiben willst, dann tu, was die anderen Mädchen tun, die wenig Taschengeld haben - mach kein Geheimnis daraus. Man sollte nie die Leute nach dem beurteilen, was sie besitzen - wichtig ist allein, was für Menschen sie sind.“
    „Ich fühle mich so elend“, murmelte Bettina. „Ich - ich weiß gar nicht, wie ich den Mädchen gegenübertreten soll.“
    „Sag Ruth oder Hilda oder den Zwillingen, dass du dich albern benommen hast“, schlug Frau Theobald vor und stand auf. „Es tut ihnen leid, dass du dein Bein gebrochen hast. Aber jetzt musst du dir ihre Freundschaft verdienen - und sie nicht mit Geschenken erkaufen wollen.“
    Bettina befolgte Frau Theobalds Rat und bat Hilda um Unterstützung, als sie zu Besuch kam. Hilda versprach ihr zu helfen. Doch sie sagte auch freimütig, was sie von der ganzen Sache hielt. „Ich helfe dir nur unter einer Bedingung, Bettina!“
    „Unter was für einer Bedingung?“, fragte Bettina.
    „Du musst deiner Mutter schreiben und dich wegen deines hässlichen Benehmens entschuldigen - und du musst ihr sagen, dass du dich auf ihren nächsten Besuch sehr freust“, sagte Hilda. „Und wage nicht in nächster Zeit irgendwie zu protzen, sonst kannst du dich auf etwas gefasst machen.“
    Dann ging Hilda zurück zur Klasse und berichtete den anderen, dass Bettina Vernunft angenommen hatte, dass man ihr aber ein bisschen entgegenkommen müsse.
    „Nun, Irene ist fort, Angela bessert sich, Bettina kommt zur Vernunft, die Hausmutter verschwindet für immer ... Machen wir nicht Fortschritte?“, fragte Bobby grinsend.
    „Jetzt muss nur Claudine noch ein bisschen Pflichtgefühl entwickeln“, meinte Hanni. „Dann sind wir bald eine Klasse von Heiligen.“
    In der folgenden Woche erhielt Elli einen Brief von Irene. Sie las ihn den anderen vor.

    Liebe Elli,
    ich weiß nicht, ob man es euch mitgeteilt hat - aber ich war die Diebin. Du musst verstehen, Eddy hatte seine Stellung verloren (er hat jetzt wieder eine sehr gute) und besaß keinerlei Geld mehr. Deshalb bat er mich um Hilfe und ich half ihm. Aber ich hatte ja selber nicht viel Geld und so habe ich es unserer Mutter weggenommen. Wie ihr euch vorstellen könnt, war sie entsetzt, als sie die Wahrheit erfuhr. Sie wollte keinen Tag länger in Lindenhof bleiben. Deshalb gingen wir auch so schnell fort. Frau Theobald verhielt sich großartig. Ich kann euch gar nicht sagen, wie nett sie zu Eddy und mir war. Sie hat mir sogar angeboten, weiter in Lindenhof zu bleiben. Aber ich konnte euch nicht mehr gegenübertreten und außerdem passe ich nicht zu euch. Ich weiß, dass es so ist.
    Jetzt lerne ich Steno und Maschine schreiben und dann nehme ich eine Stelle in Eddys Büro an. Ich freue mich schon sehr darauf. Unsere Mutter ist ganz anders geworden. Für sie war es ein schrecklicher Schock, dass ich sie bestahl. Aber ich konnte einfach nicht anders. Unsere Mutter ist netter geworden und gütiger. Wirklich, ihr würdet sie kaum wiedererkennen. Wenn Eddy und ich genügend Geld verdienen, braucht sie nicht mehr zu arbeiten.
    Nun wisst ihr, warum ich so plötzlich verschwunden bin. Ich habe übrigens meinen silbernen Fingerhut im Handarbeitskasten gelassen. Bitte behalte ihn als Dank. Am Besuchstag hast du mich so lieb ausgeführt, das vergesse ich dir nie.
    Hoffentlich ist Bettinas Bein besser. Bitte, Elli, denk nicht hässlich von mir! Ich weiß, ich war eine Petze, aber du kannst dir nicht vorstellen, wie schwierig die Dinge manchmal für mich waren.
    In Dankbarkeit
    deine Irene Petersen

    Die Mädchen waren alle gerührt, als Elli zu Ende gelesen hatte. Elli suchte sofort den Fingerhut.
    „Eigentlich war an allem ihre Mutter schuld“, sagte Bobby. „Wir können froh sein, dass wir nette Mütter haben!“
    Angela wurde rot bei Bobbys Worten, sagte aber keinen Ton. Sie war sehr viel sympathischer geworden und sie hatte sich entschlossen, ihrer Mutter mal ins Gewissen zu reden. Mütter können bei ihren Kindern viel Gutes,
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