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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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war für Irene das herrlichste Wesen der Welt. Eddy wiederum liebte seine kleine Schwester mit großer Zärtlichkeit.
    „Wenn ich erst erwachsen bin, suche ich mir eine gute Stellung und dann sorge ich für dich und Mutter“, hatte er oft gesagt. „Dann braucht auch unsere Mutter nicht mehr zu arbeiten - und dann ist sie vielleicht nicht mehr so nervös und verbittert. Warte nur ab, wie gut es uns noch gehen wird.“
    Und jetzt hatte Angela so verächtlich von ihrem über alles geliebten Bruder gesprochen. Irene wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen, so zornig war sie. Und außerdem machte sie sich Sorgen. Warum hatte Eddy seinen Arbeitsplatz verlassen und war hergekommen? Was war geschehen? Wenn sie doch nur wüsste, wo sie Eddy finden könnte!
    Ob er noch immer vor der Schule stand? Sie hatte ihn mehrere Wochen nicht gesehen und wollte gern mit ihm reden. Vielleicht fühlte er sich genauso einsam wie sie, vielleicht hatte er sich extra freigenommen, um sie zu besuchen.
    Irene schaute zu Angela hinüber. Das Mädchen las aufmerksam in seinem Französischbuch und sah reizend und engelhaft aus wie immer. Irene biss die Zähne zusammen.
    Wenn ich etwas über Eddy erfahren will, muss ich Angela um Verzeihung bitten, dachte sie. Dieses Scheusal! Ich würde ihr am liebsten den Hals umdrehen!
    Sie seufzte laut. Frau Ellis sah sie nachdenklich an.
    „Irene, fühlst du dich nicht wohl?“, erkundigte sie sich. „Du hast noch kein einziges Wort in dein Heft geschrieben!“
    „Mir geht es gut, danke“, wehrte Irene hastig ab. „Diese Übersetzung ist ein bisschen schwierig.“
    „Die muss ja auch schwierig sein, wenn man den Text im Erdkundebuch sucht“, sagte Frau Ellis spöttisch. Erschrocken schaute Irene auf ihren Tisch. Wirklich, da lag ihr Erdkundebuch! Und Frau Ellis hatte es sofort bemerkt.
    Irene gab keine Antwort, sondern holte schnell das richtige Buch heraus. Angela drehte sich um und lächelte hämisch. Sie wusste genau, wo Irene mit ihren Gedanken war. Sicher machte sie sich Sorgen - aber das geschah ihr ganz recht!
    Elli, die neben Irene saß, empfand Mitleid. Sie war zwar eher ein oberflächlicher Mensch, aber sie konnte es nicht mit ansehen, wenn jemand Kummer hatte. Nach der Stunde ging sie zu Angela und sprach mit ihr.
    „Angela“, bat sie, „sag doch Irene, was ihr Bruder von ihr will! Sie ist in einem schrecklichen Zustand. Sie hat so tief geseufzt, dass ich es nicht überhören konnte!“
    Angela verzog keine Miene bei Ellis Bitte. Sie ließ sich ohnehin nicht gern etwas sagen. Mit kühlem Gesicht wandte sie sich ab. Sie schmollte wieder einmal und Elli wusste, dass sie eine Ewigkeit brauchen würde, um ihre Freundin versöhnlicher zu stimmen. Angela wollte gerade den Raum verlassen, als Irene auf sie zutrat. „Angela“, sagte Irene mit gezwungenem Lächeln. „Kann ich einen Augenblick mit dir sprechen? Allein, bitte!“

Angela und Irene
     

    „Ich bin beschäftigt“, sagte Angela kurz angebunden.
    „Nur einen Augenblick“, erwiderte Irene und versuchte, ruhig zu bleiben. „Es ist wichtig für mich, Angela!“
    „Hoffentlich entschuldigst du dich erst mal wegen deines unmöglichen Benehmens“, sagte Angela hochnäsig. „Vorher spreche ich nämlich nicht mit dir.“
    Irene schluckte heftig und zwang sich, ein freundliches Gesicht zu machen, obwohl sie am liebsten losgeheult hätte.
    „Ich bitte dich um Verzeihung, Angela. Ich - ich habe einfach den Kopf verloren!“
    Carlotta, die zufällig hinzutrat, kam Irene unerwartet zu Hilfe. „Wenn du meine Meinung hören willst, Irene“, sagte sie, „dann sollte Angela dich um Verzeihung bitten, wegen ihrer hässlichen Bemerkungen nämlich.“
    Angela drehte sich wütend zu Carlotta um. Ihre großen, blauen Augen blitzten vor Zorn.
    „Wer schert sich schon um die Meinung von Zirkusleuten?“, schrie sie. Carlotta lachte nur.
    „Wenn ich nicht zu erwachsen wäre, würde ich dir jetzt die kräftigste Ohrfeige geben, die du je in deinem Leben erhalten hast“, sagte sie fröhlich.
    „Mich hat noch nie jemand angerührt“, sagte Angela hochmütig.
    „Das merkt man“, entgegnete Carlotta. „Du wärst sehr viel netter, wenn jemand das mal getan hätte. Komm, Irene, lass diese eingebildete Gans stehen.“
    Irene war dankbar, dass ihr Carlotta so unerwartet zu Hilfe kam. Trotzdem schüttelte sie den Kopf. Sie musste herausfinden, was Eddy gesagt hatte. Welch dummer Zufall, dass er ausgerechnet an Angela geraten war! Keine der
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