Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lustige 5-Minuten-Kasperlestuecke

Lustige 5-Minuten-Kasperlestuecke

Titel: Lustige 5-Minuten-Kasperlestuecke
Autoren: Christa Boekholt
Vom Netzwerk:
wichtig sind deshalb die Fragen zu Anfang des Stücks (Hallo, Kinder! Seid ihr alle da?), sie werden als geliebtes Ritual von den Kindern geradezu erwartet.
    Um die Kinder zum Mitmachen und Mitdenken zu bewegen, sollte man ihnen mehr Informationen zukommen zu lassen als den Figuren, die werden sie nämlich begeistert weitergeben. Ein wirksames Mittel ist zum Beispiel das Auftauchen einer Figur im Hintergrund, bevor das die Puppe bemerkt, die bereits auf der Bühne ist. Die Kinder sehen z. B. das Krokodil schon, aber der Kasper, der nach vorn zu den Kindern blickt, sieht es nicht. Natürlich könnte der Kasper es sehen, wenn er sich umdrehen würde, aber da der Puppenspieler ihn sich nicht umdrehen lässt, sondern nur fragen lässt: „Wo steckt denn nur das Krokodil?“ während es schon hinter dem Kasper steht, haben die Kinder einen Wissensvorsprung, den sie genießen werden.
    Spontan reagieren
    Wenn man die Geschichte grob im Kopf hat, bleibt man offen für Veränderungen, für Fantasie, für Interaktion. Dann kann man sein eigenes Spielkonzept hintan stellen und den kleinen Zuschauer ins Spiel eingreifen lassen, weil der den Zauberer vertreiben oder dem Kasper verraten will, wer das Kaninchen geklaut hat. Dank des lebhaften Publikums wird kaum eine Aufführung wie die andere sein, und darin liegt auch der Reiz der Sache: Mit zunehmender Erfahrung werden sich Spielroutine und die Fähigkeit zur Improvisation einstellen, aber niemals Langeweile.
    Spannung sorgt für mehr Unterhaltung
    Jede Geschichte lebt von der Spannung. Beim Kasperletheater ist sie genauso wichtig wie beim Theater für die Großen. Doch beim Theater für Kinder ist ein wenig Vorsicht geboten: Manche Kinder, gerade die Kleinsten oder diejenigen, die noch keine große Kasperletheater-Erfahrung haben, ängstigen sich schnell. Für die kleinen Leute handelt es sich um lebendige Figuren, und was da geschieht, ist in diesem Moment real für sie. Das hat nicht nur mit ihrer großen Fantasie zu tun, sondern auch damit, dass für Kinder im Vorschulalter nichts unmöglich ist. Sie müssen erst langsam herausfinden, was alles möglich ist und was nicht.
    Zunächst glauben sie den Erwachsenen bedingungslos, was die erzählen. Was ist aberwitziger: Daran zu glauben, dass der Osterhase die Eier für ein kleines Kind im Garten versteckt, oder daran, dass das Kaninchen, das vor ihm herhoppelt, auch gerade auf dem Weg zum Lebensmittelgeschäft ist, um dort einzukaufen? Kein zweieinhalbjähriges Kind wäre z. B. wirklich erschüttert, vor sich an der Kasse ein Kaninchen mit einem Bund Möhren zu sehen. Es würde sich
auch nicht wundern, wenn die Taube, der es vorschlägt, doch mit zum Spielplatz zu kommen, wirklich mitflöge. Könnte ihm das Sandmännchen aus Tonpapier, das neben seinem Bettchen hängt, Sand in seine Augen streuen?
    Kinder beobachten
    Ein vierjähriges Kind bekam zum Geburtstag ein Kasperletheater mitsamt Figuren geschenkt. Die Freude war groß, aber nach ein paar Tagen bemerkte die Mutter, dass ihr Kind jeden Abend sorgfältig die Vorhänge vor der Bühne zuzog. Einige Wochen später, es ging auf Weihnachten zu, überlegten sie gemeinsam, was auf den Wunschzettel fürs Christkind sollte. Da stellte es die Frage: „Mami, kann das Christkind auch wieder etwas mitnehmen?“ – „Was soll das Christkind denn wieder mitnehmen?“ – „Den Kasper!“ kam es erleichtert. Wochenlang hatte das Kind jede Nacht Angst vorm Kasper. Vielleicht sah diese spezielle Puppe für das Kind furchterregend aus, vielleicht war der Kasper in der Fantasie des Kindes zu lebendig. Hier ein paar Tipps, unnötige Ängste zu vermeiden:
    A: Eigentlich selbstverständlich: Das Böse, wenn es auftaucht und bekämpft wird, sollte am Ende immer besiegt werden. Kinderseelen können mit einem offenen Ende oder einer Tragödie nicht gut umgehen. Wenn man es mit sehr furchtsamen Kindern zu tun hat, wäre es eventuell sogar besser, wenn es zunächst gar keinen Bösewicht gibt. Spannung lässt sich z. B. nicht nur durch den Kampf mit dem Bösen, sondern auch durch die Suche nach etwas Verlorenem oder eine aufregende Reise erzeugen. Oder man wählt ein Stück, das weniger spannend, aber dafür umso lustiger ist.
    B: Die Kinder sollten am Ende des Stücks Gelegenheit haben, den Kasper und vielleicht eine andere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher