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Lust de LYX - Verhängnisvolles Verlangen (German Edition)

Lust de LYX - Verhängnisvolles Verlangen (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Verhängnisvolles Verlangen (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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losen Steinen hörte. Es sollte nicht schwierig sein, ihn auszuschalten, dafür waren sie ausgebildet worden. Trotzdem zog sie es vor, ihre Arbeit zu machen, ohne dass überhaupt jemand ihre Anwesenheit bemerkte.
    Lautlos schlüpften sie durch einen intakten Türrahmen, in dem die Tür fehlte, und stellten sich zu beiden Seiten mit dem Rücken gegen die Wand auf. Die Schritte ihres Verfolgers klangen jetzt zögernder, er schien sich nicht sicher zu sein, wo sie waren. Sie könnten versuchen, ungesehen an ihm vorbeizukommen, und sich wieder auf den Weg machen, doch es war besser, wenn sie sicherstellten, dass er ihnen nicht folgen konnte.
    Kyla gab ihrer Partnerin ein Zeichen, bevor sie gegen einen Stein trat, der polternd über den Boden rollte. Draußen entstand ein kleiner Moment der Stille, dann setzten die Schritte wieder ein, leiser als zuvor. Als der Lauf einer mit Schalldämpfer ausgestatteten Waffe in der Türfüllung erschien, trat sie zu. Wie geplant flog die Pistole durch das Zimmer und landete in der hintersten Ecke des Raums, während der Mann mit einem unterdrückten Schmerzenslaut zu ihr herumfuhr. Deutlich konnte sie seine Wut spüren und erwartete in Verteidigungshaltung seinen Angriff, der jedoch nie kam. Er hatte vergessen, seinen Rücken zu decken, was Jade sofort ausnutzte. Lautlos brach er wenige Sekunden später zusammen. Gemeinsam schleppten sie ihn in eine Ecke des Zimmers und durchsuchten ihn nach nützlichen Dingen. Eilig steckte Kyla einige Geldscheine ein und wischte sich dann angewidert die Finger an ihrer Burka ab. Ihr Verfolger war nicht gerade von der sauberen Sorte. Bis auf die Pistole und das Geld hatte er nichts bei sich, was sie auf ihrer Flucht gebrauchen konnten.
    Nachdem sie sichergestellt hatten, dass sich niemand anders in der Nähe befand, verließen sie die Ruine. Im Schatten der Gebäude waren sie in der Dunkelheit nur zu erkennen, wenn ein Mondstrahl sie traf. Sofern es hier früher Straßenlampen gegeben hatte, existierten sie schon lange nicht mehr. Allerdings bezweifelte Kyla, dass sich die arme Stadt im Osten Afghanistans jemals diesen Luxus hatte leisten können. Solange es ihre Flucht begünstigte, hatte sie nichts dagegen. Die profillosen Sohlen ihrer Schuhe hinterließen keine erkennbaren Spuren im Sand, der schon lange den aufgerissenen Straßenbelag bedeckte. Sollte jemand versuchen, ihrer Fährte zu folgen, würde er scheitern. Ein Hochgefühl löste langsam die Angst ab, die sich nach dem Erhalt der Nachricht in Kyla ausgebreitet hatte. Nur noch wenige hundert Meter, und sie konnten in eine Nebenstraße eintauchen, die sie gleich zu Beginn ihrer Mission als mögliche Fluchtroute ausgekundschaftet hatten. Von dort aus würde es ihnen sicher gelingen, zu dem alten Wagen zu gelangen, den sie außerhalb der Stadt versteckt hatten. Und spätestens morgen Abend saßen sie dann bereits in einem Flugzeug, das sie zurück in die Vereinigten Staaten bringen würde.
    Der Schlag kam völlig unerwartet. Eben noch war Kyla in Gedanken bereits zu Hause, im nächsten Moment traf sie etwas im Rücken, und sie wurde unversehens wieder in die gefährliche Realität versetzt. Einen kurzen Augenblick lang fühlte sie gar nichts, dann setzte der Schmerz ein. Wie ein reißendes Tier wühlte er in ihrem Körper, setzte ihn in Flammen. Ein lautes Keuchen entfuhr ihr. Sofort war ihre Partnerin bei ihr und zog sie mit sich in den tieferen Schatten eines Hauses. Erneut wurden Schritte hinter ihnen lauter, anscheinend war ihr Verfolger nicht allein gewesen.
    »Was ist passiert?« Jades Stimme war ein fast tonloses Flüstern, das nur bis zu ihrem Ohr drang.
    »Schmerzen.«
    »Wo?«
    »Unter … der rechten Schulter.« Inzwischen brannte nicht nur die Wunde. Sie konnte gerade noch ein Stöhnen unterdrücken, als sanfte Finger nach der Verletzung tasteten. Ein leiser Fluch erklang hinter ihr.
    »Eine Schusswunde, die Kugel ist glatt durchgegangen. Kannst du laufen?«
    »Keine andere Wahl.« Die Zähne fest zusammengebissen bewegte Kyla ihre Arme. Sie konnte laufen, aber es würde höllisch wehtun. Und sie würde nicht lange durchhalten. Vermutlich nicht einmal die wenigen hundert Meter bis zu der Nebenstraße, die ihre Flucht ermöglichen sollte. Aber das konnte sie ihrer Partnerin nicht sagen, denn es war klar, dass Jade sonst bei ihr bleiben würde. Langsam setzte Kyla sich in Bewegung, versuchte, einen Laufrhythmus zu finden, der weniger schmerzte, doch es gelang ihr nicht. Jeder Schritt
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