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Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)

Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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dachte er. Niemals .
    Das Feuer berührte ihn, biss ihm in den Arm, aber er schrie nicht auf. Er beobachtete nur.
    Seine Mutter hörte auf zu schreien. Genau wie sein Vater aufgehört hatte. Er hatte schon länger keinen Ton mehr von sich gegeben …
    Die Flammen waren größer. Sie rasten auf ihn zu, immer schneller. So heiß. Er kräuselte die Lippen.
    Dann kamen die Monster. Riesige Bestien mit langen Nasen, Roboteraugen und Schläuchen, die ihnen aus dem Mund hingen.
    Eines packte ihn, schlug ihm auf den linken Arm, er brüllte.
    Doch das Monster ließ ihn nicht los.
    Wasser schoss in die Flammen. Kaltes, eiskaltes Wasser, das seine Haut traf.
    Das Monster hielt ihn fest, und dann rannte es los, rannte mit ihm durch den dichten Rauch und ließ ihn noch einmal die tanzenden Flammen sehen.
    Noch einmal.Mehr!
    Frische Luft schlug ihm entgegen. Im ersten Augenblick musste er würgen, und immer noch war da das Monster, aber jetzt riss es seine Maske herunter und war …
    Ein Mann! »Der Junge lebt! Ich brauche Sauerstoff! Der Notarzt soll herkommen!«
    Noch mehr Hände. Sie berührten ihn. Streichelten ihn. Taten ihm weh. Ein anderer Mann schob eine Maske über sein Gesicht. Nein, ich will das nicht … , dachte er.
    Die Maske drückte zu fest auf seine Nase und seinen Mund. Der Mann rieb mit etwas Eisigem über den Feuerkuss auf seinem Arm. Dann wickelte der Typ eine Mullbinde darum und befestigte sie mit Pflaster.
    Sie legten ihn auf eine Trage. Während sie ihn zum Krankenwagen brachten, erhaschte er einen Blick auf sein Haus. Auf dem Dach standen Feuerwehrleute, schwangen ihre Äxte und schickten Feuer- und Rauchfontänen in den Himmel.
    Die Fenster an der Vorderseite des Hauses explodierten, und riesengroße Glasscherben flogen auf die Veranda.
    Feuerwehrleute stürzten schreiend aus der Haustür. Einer trug seine Mutter auf den Armen.
    Sie bewegte sich nicht, und ihr Körper …
    Er sah auf seine Hand, die immer noch den Preis umklammert hielt.
    »Alles wird gut, Junge. Du schaffst das … « Die Stimme gehörte dem Mann, der ihn hinausgetragen hatte, ein großer Mann mit tiefroten Wangen und dunkelgrünen Augen. »Du bist in Sicherheit.«
    Aber seine Mutter nicht, und sein Vater auch nicht.
    Ein Ruf ertönte, jemand brauchte Verstärkung, und der Mann wandte sich ab.
    Seine Finger lockerten sich.
    In seiner Hand lag das Streichholz. Der rote Kopf war jetzt schwarz.
    »Muss Brandstiftung gewesen sein«, sagte ein weiterer Feuerwehrmann zu einem Mann mit einem großen Funkgerät. »So schnell, wie das Feuer sich ausgebreitet hat … vermutlich Brandbeschleuniger.«
    Er ließ das Streichholz los, und es fiel zu Boden und versank im Rasen.
    »So, Junge.« Der Notarzt war wieder da. »Jetzt bringen wir dich ins Kranken…«
    »Meine Mutter ist tot.«
    Der Mann schluckte. »Tut mir leid.«
    Er sah das Feuer an. So hell brannte es jetzt! »Mein Vater auch?« Er wusste es längst.
    »Wir haben deine Großeltern angerufen … «
    Er weinte nicht. Blinzelte nicht.
    »Wir bringen dich ins Krankenhaus.« Eine Frau tauchte an seiner Seite auf. Sie hoben die Trage hoch und schoben sie in den Krankenwagen. Die Türen schlugen zu, das Feuer war nicht mehr zu sehen.
    Aber ich wollte zuschauen , dachte er. Er presste die Lippen zusammen.
    Dann sah er auf seine Handfläche. Die schwarzen Flecken vom Streichholz waren deutlich zu sehen.
    Die Sirene heulte los.
    Er lächelte.

1
    In ein brennendes Gebäude zu laufen war vermutlich nicht die klügste Entscheidung, die er je getroffen hatte. Andererseits war es leider auch nicht seine dümmste.
    Kenton Lake schnappte nach Luft – sie schmeckte bereits nach Rauch – und hielt sich den Arm vor den Mund. Manche Jobs waren einfach zum Kotzen.
    Er rannte in die Rauchwand hinein. Verdammt.
    Seine Nasenlöcher brannten. Die Hitze versengte seine Haut, aber er hörte die Stimme, dieselbe Stimme, die ihn zu diesem Gebäude, über die Straße und in dieses Inferno gelockt hatte.
    »H… Hilfe! Verdammt, hilf mir doch einer!«
    Sein Informant. Oben. Mitten zwischen den rasenden Flammen.
    Er riss sich die Jacke herunter, hielt sie sich dicht vor den Mund und versuchte, so nahe am Boden zu bleiben, wie er konnte.
    Seine Augen brannten, und Asche und Flammen versengten seine Nasenlöcher. Wie zum Teufel hatte das geschehen können? Seine Aufgabe war es, Brandstiftung zu untersuchen, nicht in …
    Hinter ihm krachte ein Teil der Decke herunter.
    Kenton blickte funkelnd die steile Treppe hinauf.
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