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Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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unbedingt noch mitten im Nirgendwo unterwegs sein, sondern lieber gemütlich in ihrem Zelt sitzen. Notfalls konnte sie die kleine Taschenlampe benutzen, die sie immer bei sich trug. Vorsichtig kletterte sie die steile, bröckelige Felswand herunter, die die fossilienreiche Schicht enthielt. Unten angekommen, steckte sie ein Maßgitter über dem Schädel fest, das später auf den Fotos die Größe, Lage und Abstände dokumentieren würde. Sie klappte das Blitzlicht aus und begann zu fotografieren.
    Eine ganze Weile vertiefte sie sich völlig in ihre Arbeit. Erst als es in der Spalte merklich dunkler wurde, schaute sie auf. Ein Blick in den Himmel zeigte ihr, dass die Sonne bereits seit einiger Zeit untergegangen war und die Dämmerung begonnen hatte. Die Felsen warfen tiefe Schatten, während der zuvor tiefblaue Himmel rötlich gefärbt war. Einige Augenblicke genoss sie einfach nur das Schauspiel, bis sie sich schließlich widerwillig daranmachte, ihre Ausgrabung mit Planen abzudecken, damit die Knochen nicht durch Umwelteinflüsse geschädigt wurden. Sam hatte es schon öfter erlebt, dass Fossilien Millionen von Jahren überstanden hatten, um dann doch noch durch die Witterung zerstört zu werden, nachdem sie ausgegraben worden waren. Ihrem Skelett sollte das nicht passieren, dafür würde sie sorgen. Nach einem letzten prüfenden Blick auf ihren Fund begann sie erneut mit dem Aufstieg.
    Oben angekommen wich die Abenddämmerung gerade der tiefen Nacht. Es war bereits merklich kühler als noch vor einer halben Stunde. Während des Tages schien die Sonne unbarmherzig auf das trockene Land, und sie vergaß, dass sie sich hier auf 1600 Metern Höhe befand. Doch nachts wurde es feuchter und vor allem unangenehm kühl. Fröstelnd schlang sie die Arme um sich, während sie vorsichtig über die kantigen Steine stieg. Nachdem sie mehrere Male gestolpert und beinahe gefallen war, holte sie fluchend die kleine Taschenlampe heraus. Sams Nachtsicht war wirklich miserabel, was in der Stadt nicht ganz so schlimm war, aber hier in der Wildnis, ohne den hellen Schein der Straßenlaternen, fast völliger Blindheit gleichkam. Der dünne, aber starke Lichtstrahl ermöglichte es ihr, den Weg problemlos fortzusetzen.
    Sie war bereits auf halbem Weg zum Zelt, als sie ruckartig stehen blieb. Hatte sie eben ein Geräusch gehört? Prüfend blickte sie um sich. Nichts war zu erkennen. Die Dunkelheit umgab sie wie ein Leichentuch. Erschauernd rief sie sich zur Ordnung. Gar kein guter Vergleich in ihrer derzeitigen einsamen Lage. Dann hörte sie es wieder: Ein fernes Brummen, das langsam lauter wurde. Lauschend drehte sie sich im Kreis. Da war es! Es hörte sich an wie … ein Auto? Welcher Idiot fuhr hier nachts mit einem Auto über das Plateau? Schon bei Tag war es gefährlich, durch diese Landschaft zu fahren, wo sich urplötzlich ein Abgrund vor einem öffnen oder ein Steinschlag niedergehen konnte. Ganz zu schweigen von dem fast nicht zu navigierenden Terrain. Sie selbst war aus genau diesen Gründen mit einem Wüstenbuggy hierhergekommen, der extra für diesen Zweck gebaut worden war.
    Sam machte ein paar Schritte auf das Geräusch zu, dann blieb sie unschlüssig stehen. Kein normaler Mensch würde zu dieser Zeit hier herumfahren, woraus sie den Umkehrschluss zog, dass sich entweder jemand verirrt hatte, was eher unwahrscheinlich war, denn es gab im Umkreis von fünfzig Meilen keine Straßen, oder jemand aus kriminellen Gründen hier war. Wenn Letzteres der Fall war, wollte sie lieber nicht gesehen werden. Sie wusste, dass es nicht ganz ungefährlich wäre, als Frau alleine in der Wildnis zu arbeiten, aber sie hatte angenommen, zu weit von jeglicher Zivilisation entfernt zu sein, um auf ein anderes menschliches Wesen zu treffen. Anscheinend hatte sie sich geirrt. Ihre Hand um den Kopf der Taschenlampe gelegt, damit sie nur noch einen schmalen Lichtstrahl spendete, ging sie langsam auf das Motorengeräusch zu, jederzeit bereit, sich umzudrehen und wegzurennen. Vorsichtig umrundete Sam einen Hügel.
    So plötzlich, wie es begonnen hatte, erstarb das Geräusch. Sam lauschte in die Stille hinein und fragte sich gerade, ob sie sich das alles nur eingebildet hatte, als sie das Zuschlagen von Wagentüren und laute Stimmen hörte. Schnell hockte sie sich hinter einen großen Felsblock und lugte um die Ecke. Der Wagen stand quer zu ihrem Versteck. Im Licht der grellen Scheinwerfer sah sie zwei Männer, die um den Wagen herumgingen und sich dann
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