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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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flaches Sofa mit einem leicht angehobenen Kopfteil. Das Ganze schien in den Boden integriert zu sein. Die Oberfläche war von der gleichen Struktur wie die Wände und der Fußboden. Das Material war aber weich und passte sich erstaunlich dem Körper an. Es war wesentlich bequemer darauf zu liegen, als es beim ersten Betrachten den Anschein gehabt hatte.
    »Weißt du, ich habe schon immer gewusst, dass sie eines Tages kommen und mich abholen würden«, begann Kim.
    »Wen meinst du?«, fragte Lucy verwirrt. Sie stützte sich auf den Ellbogen und sah Kim an.
    »Die Außerirdischen meine ich natürlich«, antwortete Kim. »Ich war mir schon immer sicher, dass ich nicht auf die Erde gehöre, dass ich nicht bei meinen richtigen Eltern lebe, sondern irgendeine Außerirdische sein muss.«
    Dieses Geständnis verwirrte Lucy fast noch mehr als der ganze Rest der Situation. Was erzählte Kim denn da? Zugegeben, sie hatte auch schon mal schräge Gedanken gehabt, aber das würde sie doch, wenn überhaupt, nur ihrer besten Freundin erzählen. Da sie so etwas schon seit Ewigkeiten nicht mehr hatte, würde sie so etwas also niemandem erzählen. Kim kannte sie doch gar nicht.
    Kim starrte noch immer verträumt in die Sterne. Lucy starrte sie an. Irgendetwas musste sie jetzt sagen. Unhöflich wollte sie schließlich auch nicht sein.
    »Aber du hast doch alles«, platzte es aus ihr heraus, ohne dass sie weiter darüber nachgedacht hatte. »Du siehst gut aus. Alle finden dich nett. Die Jungs stehen auf dich und wenn ich das richtig mitbekommen habe, haben dir die Lehrer sogar euren dämlichen Karnevalsstreich verziehen.«
    Schon im nächsten Moment ärgerte sie sich furchtbar. Das klang ja fast so, als würde sie Kim beneiden. Wenn irgendjemand sich nicht einbilden sollte, dass Lucy sie beneidete, dann war es dieses Mädchen mit samt ihrer ganzen komischen Clique.
    Jetzt hatte Kim sich auf einen Ellbogen aufgestützt und sah Lucy direkt in die Augen. Sie hatte wirklich schöne, große, braune Augen und sie lächelten Lucy warm an.
    »Dass du das sagst, finde ich echt nett«, sagte sie. »Weißt du, irgendwie habe ich dich immer bewundert. Auch wenn ich das nicht könnte. Ich meine, so rumlaufen wie du. Es ist schon cool, dass es dir scheißegal ist, wie du aussiehst, wie du bei anderen ankommst und wie andere über dich reden. Dass du so einfach dein Ding machst, ohne dich um die anderen zu kümmern, finde ich toll. Ich kann das nicht. Ich bin schon jedes Mal frustriert, wenn mir jemand zeigt, dass er mich nicht mag. Ich meine, ich weiß ja, dass es so ist. Ganz so blöd, wie ich aussehe, bin ich nun auch wieder nicht.«
    Kim kicherte nervös und redete dann weiter:
    »Ich finde es ja auch nicht gut, sich immer so an den anderen zu orientieren. Aber ich kann einfach nichts dagegen machen. Na ja, und dann laufen einem so Idioten wie Lars hinterher. Aber was soll’s, so richtig nette Jungs, die dazu nicht so blöd oder völlig abgedreht sind, gibt es ja sowieso nicht. Aber ich scheine ja die Einzige zu sein, die mit dem Rest der Menschheit nicht klarkommt. Darum bin ich mir sicher, dass ich eben nicht auf diesen Planeten da unten gehöre. Auch wenn er echt toll aussieht von hier. Oh je, du hältst mich jetzt bestimmt für völlig abgedreht. Aber egal, viel hältst du ja sowieso nicht von mir.«
    »Ähm, ja, …, ich meine natürlich nein«, stotterte Lucy. »Ich meine, ich bin etwas überrascht. Ich dachte immer, du bist die, die so gut klarkommt. Du hast doch sogar einen Freund, um den dich alle beneiden. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass du ein Problem hast.«
    »Du meinst wegen der Sache mit Arne, diesem Idioten?«, fragte Kim. »Na, das war vielleicht ein Reinfall. Klar, zuerst dachte ich, was für ein toller Typ. Und dann haben wir ja auch ein bisschen rumgeknutscht. Aber mit dem kann man sich überhaupt nicht unterhalten. Der hat mich gar nicht ernst genommen. Der wollte immer nur eins. Ich meine so ein bisschen Küssen und Schmusen fand ich ja auch schön, aber der wollte gleich mehr. Und ich wollte das nicht, jedenfalls nicht sofort. Ich hab schon nach zwei Tagen wieder Schluss gemacht.«
    »Aber ich dachte, ihr wart ein halbes Jahr zusammen. Das hat Arne jedenfalls seinen Kumpeln erzählt und die haben es in der ganzen Schule rumposaunt.«
    »Das hätte der gern gehabt. Der kam bestimmt einmal die Woche bei mir an und hat’s noch mal versucht. Wir haben uns aber immer nur gestritten und ich hab ihn wieder
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