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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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kleines Problem.”
    Er hörte sie nicht. Sowie er ihre Stimme erkannte, platzte er ihr mitten ins Wort. “Hey, klasse Timing! Ich wollte dich gerade anrufen. Ich habe sehr gute Neuigkeiten. Lucy ist aufgewacht! Etwa eine Stunde nachdem Blue hier aufgekreuzt ist, hat sie die Augen geöffnet und – stell dir vor: Sie schaut ihn an und sagt: ‘Ich bin kahl. Sie mussten mir den Kopf rasieren.’ Ihre ersten Worte nach so langem Koma. Typisch Frau! Stirbt beinahe und denkt an nichts anderes als ihre Haare. Es macht mich wahnsinnig, dass sie überhaupt davon wusste. Sie muss alles gehört haben, was in der letzten Woche an ihrem Bett vorging, denn wie hätte sie das sonst wissen sollen?”
    “Luke.”
    “Und Blue sagt: ‘Ich war schon immer der Meinung, ein militärisch kurzer Schnitt müsste dir großartig stehen, Yankee.’ Und das war es dann schon. Wir waren zu siebt in ihrem Zimmer. Alles SEALs, und alle haben geheult wie Kleinkinder und …”
    “Luke!”
    “Tut mir leid. Ich bin nervös. Ich rede, weil ich nervös bin. Weil ich grässliche Angst habe, dass du mich vielleicht nur anrufst, um mir zu sagen, ich soll mich zur Hölle scheren.”
    Syd wartete ein paar Sekunden, um sicherzugehen, dass er endlich alles gesagt hatte, was er sagen wollte. “Ich rufe dich an”, erklärte sie dann mit einem Blick in den Rückspiegel, “weil ich ein kleines Problem habe. Ich bin hier mitten im Nirgendwo, und ich bin … ich bin mir verdammt sicher, dass mir jemand folgt.”
    Luke stockte das Herz. “Du meinst es ernst, ja?”, fragte er. “Du hast dir nicht nur irgendwas ausgedacht, spielst ein Spielchen, ja?”
    “Ich meine es ernst. Ich habe den Wagen hinter mir vor etwa fünfzehn Meilen erstmals bemerkt.” Am Telefon klang ihre Stimme sehr schwach. “Wenn ich langsamer werde, wird er auch langsamer. Wenn ich Gas gebe, gibt er auch Gas. Und wenn ich so darüber nachdenke, meine ich, den Wagen schon beim letzten Tankstopp gesehen zu haben.”
    “Wo bist du jetzt?”, fragte er. Sein Herz schlug zwar wieder, hing ihm aber fast in der Kehle. Er steckte den Kopf aus der Toilettentür, trotz des Lärms, der in der Krankenhaus-Cafeteria herrschte, und winkte so lange, bis Frisco auf ihn aufmerksam wurde. Er bedeutete seinem Schwimmkumpel, zu ihm in die Toilette zu kommen, während Syd ihm antwortete.
    “Route 78”, sagte sie. “Gerade eben auf kalifornischer Seite. Ich bin ungefähr vierzig Meilen südlich von Route 10 und fahre in Richtung Route 8. Hier draußen ist nichts, Luke. Kein einziges Auto auf Meilen im Umkreis. Soweit ich der Karte entnehmen kann, sind es noch mindestens dreißig Meilen bis zur nächsten Stadt. Ich habe versucht, die Ortspolizei zu erreichen, aber ich komme nicht durch. Ich bin mir nicht mal sicher, was ich denen sagen sollte: Hi, ich bin hier auf der Route 78, und hinter mir ist ein Auto …? Vielleicht ist es ja nur ein Zufall. Vielleicht …”
    “Was immer du tust”, unterbrach Lucky sie, “halte nicht an. Fahr nicht an den Straßenrand. Fahr weiter, Syd, bleib in Bewegung.”
    Frisco betrat die Herrentoilette, sein Gesicht ein großes Fragezeichen.
    “Ich brauche den Captain, den Senior Chief und eine Karte von Kalifornien”, rief Lucky. “Ich glaube, dass Syd von dem Kerl verfolgt wird, der Lucy krankenhausreif geschlagen hat.”
    Frisco hatte Chief Zales Pressekonferenz besucht. Die Pressekonferenz, bei der die Polizei von San Felipe und FInCOM gemeinsam verkündet hatten, der Serienvergewaltiger sei verhaftet worden. Trotzdem stellte Frisco keine Fragen. Er verlor keine Zeit, nickte und ging, um die anderen beiden Männer zu holen.
    “Syd, ich versuche irgendwie zu dir zu kommen”, sagte Luke. “Du fährst immer weiter nach Südwesten, okay? Bleib auf der Route 78, okay?”
    Syd atmete tief durch. “Okay.”
    Sie schaute in den Rückspiegel. “Der Wagen ist dunkelblau. Hässlich. Eine dieser alten großen Limousinen aus den späten Siebzigern und …” Ihr wurde klar, was sie gerade gesagt hatte. Dunkle Farbe, Limousine, altes Modell, hässlich. So hatte sie das fremde Auto beschrieben, das in jener Nacht, in der Gina überfallen wurde, am Straßenrand parkte.
    Der Wagen hinter ihr wurde schneller. Der Fahrer setzte zum Überholen an.
    “Er will an mir vorbei”, sagte Syd zu Luke. Erleichterung durchflutete sie.
    Die dunkle Limousine war jetzt fast an sie herangekommen und fuhr neben ihr.
    “Gott, das war nur meine Fantasie”, sagte sie. “Es tut mir so leid,
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