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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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senkte die Stimme. “Ich liebe sie. Ich liebe sie wirklich. Ich habe nie verstanden, was ihr beide, du und Blue, aneinander habt. Oder Joe und Ronnie. Ich meine, ich wüsste das sicher zu schätzen, aber bekommen habe ich es nie. Bis ich Syd getroffen habe. Und jetzt auf einmal macht alles Sinn. Mein ganzes Leben macht auf einmal Sinn – bis auf die Tatsache, dass Syd nach New York ziehen wird.”
    “Und warum fragst du sie nicht, ob sie dich heiraten möchte?”
    Lucky fuhr zusammen und drehte sich um. Hinter ihm stand Veronica in der Tür. Er fluchte. “Ron, hast du Unterricht im Anschleichen beim Captain genommen? Meine Güte, mir wäre fast das Herz stehen geblieben!”
    Sie kam ganz herein, setzte sich an die andere Seite des Bettes und nahm Lucys andere Hand. “Hallo, Lucy, da bin ich wieder.” Sie schaute zu Luke hinüber und lächelte. “Tut mir leid, dass ich gelauscht habe.”
    “Ach ja? Das soll ich dir glauben?”
    “Und? Warum fragst du Syd nicht, ob sie dich heiraten möchte?”
    Er konnte nicht antworten.
    Veronica antwortete für ihn. “Du hast Angst.”
    Lucky biss die Zähne zusammen und antwortete ehrlich. “Ich habe Angst, dass sie mich abweisen könnte, und ich habe Angst, dass sie mich nicht abweist.”
    “Tja”, sagte Veronica. “Sie wird weder das eine noch das andere tun, sondern nach New York ziehen, wenn du nichts unternimmst.”
    Auf dem Flur wurde es laut, und die Tür wurde aufgestoßen. Eine jüngere Krankenschwester versperrte den Durchgang mit ihrem Körper. “Es tut mir leid, Sir, aber Sie sollten auf den Arzt warten und …”
    “Ich habe bereits mit dem Arzt gesprochen. Am Telefon. Auf dem Weg vom Flughafen hierher.” Die Stimme aus dem Flur sprach in gedehntem Südstaatenakzent, sanft, aber sehr bestimmt. “Ich sollte nicht auf den Arzt warten. Ich sollte in dieses Zimmer gehen und nach meiner Frau sehen.”
    Blue McCoy.
    Lucky stand auf und sah gerade noch, wie Lieutenant Commander Blue McCoy die Krankenschwester einfach hochhob und zur Seite stellte. Dann war er auch schon im Zimmer.
    Blue wirkte erschöpft. Er hatte sich seit Wochen nicht rasiert, aber seine Haare waren nass, als hätte er gerade eben erst kurz geduscht. Wahrscheinlich war das unbedingt nötig gewesen. Sein Gesichtsausdruck war zum Fürchten, als er auf Lucy hinabsah und ihre Prellungen, Schnittwunden sowie den dicken weißen Kopfverband auf sich wirken ließ. Er setzte sich auf die Bettkante und nahm ihre Hand.
    “Ich bin bei dir, Yankee”, sagte er mit leicht brüchiger Stimme. “Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt bin ich bei dir.” Seine Augen füllten sich mit Tränen, als sie keinerlei Reaktion zeigte. “Komm schon, Lucy, der Arzt sagt, du kannst dich komplett erholen. Du musst nur deine Augen öffnen.”
    Nichts.
    “Ich weiß, dass es schwer werden wird. Ich weiß, dass du durch die Hölle gegangen bist, und wahrscheinlich ist es einfacher, weiterzuschlafen und dich nicht damit auseinanderzusetzen. Aber ich bin bei dir, und ich werde dir helfen. Was immer du brauchst”, sagte Blue. “Es wird alles wieder gut. Das verspreche ich. Zusammen schaffen wir das.”
    Tränen liefen Blue über die Wangen, und Lucky griff nach Veronicas Arm und zog sie zur Tür.
    Captain Catalanotto stand im Flur, und Veronica flog ihm in die Arme. “Joe!”
    Joe Cat war ein sehr großer Mann. Er fing sie mühelos auf, schloss sie in die Arme und küsste sie.
    Nein – er atmete sie ein. Was Joe Veronica gab, war weit mehr als ein Kuss. Lucky wandte sich verlegen ab. Er hatte das Gefühl, die Intimsphäre der beiden bereits verletzt zu haben.
    Dennoch konnte er Joes raues Flüstern nicht überhören: “Geht es dir gut?”
    “Jetzt ja”, antwortete Veronica.
    “Und Lucy?”
    “Immer noch nichts”, sagte sie, “keine Reaktion.”
    “Was sagt der Arzt wirklich?”, fragte Joe. “Gibt es eine Chance, dass sie wieder aufwacht?”
    “Ich hoffe”, antwortete sie.
    Lucky hatte erst wenige Stunden zuvor mit dem Arzt gesprochen. Er drehte sich um, um Joe das zu sagen, wandte sich aber blitzschnell wieder ab. Der große, böse Joe klammerte sich an seine Frau und weinte.
    “Alles wird gut”, hörte er Veronica tränenerstickt flüstern. “Jetzt, wo Blue hier ist, wo du hier bist … Alles wird gut. Das weiß ich.”
    Und in dem Moment wusste Lucky ganz genau, was er wollte. Er wollte das, was Lucy mit Blue teilte. Er wollte, was Joe und Veronica gefunden hatten.
    Zum ersten Mal
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