Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle
Autoren: Elizabeth Scott
Vom Netzwerk:
Hände in die Erde krallt, an den Ring, der an ihrem Finger blitzt. Und ich denke an Walters Mütze und an seine Beine.
    Alles verschwimmt vor meinen Augen, wird dunkel und trübe, und ich bin froh darüber. Ich will nichts mehr sehen.
    Als ich aufwachte, stand der Himmel in Flammen.

Kapitel 22
    Ich war noch in der Küche, als Mom und Dad zurückkamen. Ich sah sie durchs Fenster, wie sie mit unglücklichen Gesichtern in Dads Auto saßen. Dad küsste Mom und sie wischte sich die Augen. Dann schauten sie zum Haus herüber und sahen mich. Mom stieg aus, Dad winkte mir zu und fuhr wieder die Einfahrt hinunter. Ich starrte auf die Theke. Auf meine Hände. Ging zur Spüle hinüber, um sie zu waschen.
    Ich konnte die Bilder, die ich gesehen hatte, nicht aus dem Kopf bekommen, die Dinge, an die ich mich erinnert hatte. Als Mom in die Küche kam, schrubbte ich immer noch meine Hände.
    »Kochst du was?«, fragte sie. »Mach doch erst die Hamburger fertig, bevor du dir die Hände wäschst.«
    Ich hatte die ganze Seife aufgebraucht, aber ich schrubbte weiter, hielt meine Hände unter den laufenden Wasserhahn. Ich spürte noch das Fleisch dran. Konnte es sehen.
    »Meggie, du reibst dir ja die Hände wund. Und wie lange liegt der Hamburger schon draußen? Er sieht so …«
    »Ich hab mich an den Absturz erinnert.« Meine Stimme klang normal, was mich wunderte. Sie hätte rau klingen müssen, brüchig.
    »Erinnert?«, wiederholte Mom, und ihre Stimme klang nicht normal. Sie beugte sich herüber und drehte den Wasserhahn zu. Ihr Mund stand offen und ihre Lippen bebten. »Ja, natürlich erinnerst du dich daran.«
    »Nein, bisher eben nicht. Ich bin im Krankenhaus aufgewacht und wusste nicht, wo ich war und was passiert ist. Ihr habt es mir erzählt, du und Dad.«
    »Ja, aber dann hast du dich wieder erinnert.«
    Ich sagte nichts, und Mom legte beide Hände auf die Theke, stützte sich darauf. »Du hast vielleicht ein paar Einzelheiten vergessen, aber das ist doch kein Grund, zu behaupten, dass …«
    »Einzelheiten?«, wiederholte ich, und jetzt wurde meine Stimme schrill, brüchig. »Ich hatte vergessen, dass ich Carl gesehen habe, und das, obwohl er mich um Hilfe angefleht hat. Und ich hatte vergessen, dass ich gesehen habe, wie Sandra verbrannt ist. Und was von Walter übrig war. Das sind keine Einzelheiten.«
    Mom wurde blass. »Meggie …«
    »Das sind keine Einzelheiten!«, brüllte ich jetzt los. »Das waren Menschen, die gestorben sind, und ich hab alles mit angesehen und vergessen. Wie ist das möglich? Wie konnte ich nur vergessen, was mit ihnen passiert ist?«
    »Megan, bitte, du sollst nicht …«
    »Was? Nicht drüber reden? Dir nicht sagen, dass ich Carls Hand gehalten habe, als er gestorben ist? Und dass Sandra geschrien hat, bis sie nicht mehr konnte,aber dass sie mich die ganze Zeit angeschaut hat, und ihre Augen waren …«
    »Tu dir das nicht an, Meggie. Du musst keine Schuldgefühle haben, nur weil du überlebt hast, weil du ein Wun…«
    »Stopp! Hör endlich auf damit! Warum tust du immer so, als ob alles in Ordnung wäre?« Ich beugte mich zu ihr vor und sie wich gegen die Spüle zurück. »Sag mir, warum ich überlebt habe, obwohl alle anderen gestorben sind, und dann erzähl mir noch mal, dass ich ein verdammtes Wunder bin!«
    Mom fing an zu weinen. »Das bist du aber!«, rief sie und streckte ihre Hand nach meiner aus.
    »Lüge!«, zischte ich und ging aus der Küche, aus dem Haus. Mom kam mir nach, packte mich am Arm, als ich schon unten in der Einfahrt stand. Sie weinte immer noch, ihr Gesicht war nass und rot, und sie wollte mich an sich ziehen.
    Ich stieß ihre Hände weg, und ihr Gesicht zerbröckelte, sodass sie auf einmal ganz verloren und verängstigt aussah. »Es ist alles in Ordnung, Megan. Dir geht’s gut, mein Schatz, wirklich. Hör mir doch nur mal zu …«
    »Nein«, unterbrach ich sie und ging weg.
    Aber wo sollte ich hin? Es gab nur den Ort hier und die Bäume und Berge ringsum, eine Grenze, die ich nicht sehen, geschweige denn überschreiten wollte. Trotzdem ging ich die Straße hinunter, in der Hoffnung, dass meine langen Schritte mich von mir selbst wegtragen würden.
    Aber es half nichts. Mein Geist war noch so voll von allem, woran ich mich in der Küche erinnert hatte, alles, was ich vergessen und verdrängt hatte, war jetzt mit einem Schlag da , so lebendig und gegenwärtig, dass ich nichts anderes mehr sehen konnte. Ich lief an Lissas Haus vorbei, dann an dem von Jess. Beide waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher