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Lost Secrets 1

Lost Secrets 1

Titel: Lost Secrets 1
Autoren: Lara Steel
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…“
    Eric hob die Hand. „Danke, danke.“
    „Und Sie wirken, als könnten Sie mit einer Waffe umgehen.“ Das war das Maximum an Lob, das er von ihr bekommen würde.
    Er schnaufte tief durch und betrachtete Heather aus seinen hellblauen Augen. Im Sonnenlicht waren sie fast Türkis.
    „Meine Eltern“, sagte Eric, „sind Pastoren.“
    Ihr blieb der Mund offen stehen. „Ach du Scheiße … beide?“
    „Sogar schon in zweiter Generation.“
    Sie verzog das Gesicht. „Das ist fies.“
    „Allerdings.“
    Für einige Minuten schwiegen sie. Als Big Ben in Sicht kam, knurrte Heathers Magen.
    „Was halten Sie davon, wenn wir erst in die Pathologie fahren und dann kurz etwas essen, während wir den Fall durchsprechen?“
    Bei der Erwähnung des Wortes Pathologie zogen sich Heathers Eingeweide unwillkürlich zusammen. Doch sie wollte nicht schon wieder dastehen, wie ein Waschlappen.
    „Gute Idee“, befand sie deswegen und schwieg dann.

    *

    Nach dem Besuch in Emmas Gruselkabinett wussten Heather und Eric nur, dass es sich offenbar um denselben Täter handelte, der auch die anderen vier Opfer ermordet hatte. Der Junge war genau wie die anderen nach mehrwöchiger Gefangenschaft regelrecht hingerichtet und in ein fließendes Gewässer gelegt worden.
    Wer er war, wusste man noch nicht.
    Eric saß Heather gegenüber an einem großen Besprechungstisch, auf dem sie alle relevanten Akten, Berichte und Fotos ausgebreitet hatten und schob ihr einen Pizza-Karton hin.
    „Sind das Artischocken?“, fragte sie, während ihr der verlockende Basilikumduft frischer Pizza in die Nase stieg.
    „Allerdings.“ Eric öffnete einen zweiten Karton und schob sich ein Stück Pizza zwischen die Lippen. Dann fiel sein Blick wieder auf die Unterlagen, während Heather kauend die Autopsieberichte der vorhergehenden Opfer studierte.
    „Die einzige Gemeinsamkeit, die mir auffällt, ist, dass alle Opfer jung sind und offenbar keine Familie haben.“
    Eric nickte. „So bleibt das Verschwinden möglichst lange unbemerkt.“
    „Und keiner ist älter als 21. Alle sind blond.“
    „Oder rotblond.“
    Heather griff instinktiv nach einer ihrer feuerroten Strähnen.
    „Und alle Opfer haben helle Augen.“
    Sie zog die Stirn kraus. „Denken Sie, das ist von Bedeutung?“
    „Natürlich. Überlegen Sie doch nur, wie oft der Mörder seinen Opfern in die Augen sieht. Er nährt sich von ihrer Angst und Verzweiflung. Sie weinen und vermutlich betteln sie ihn an; flehen um ihr Leben.“
    Eine Gänsehaut breitete sich über Heathers Arme, als Eric sprach.
    „Ich glaube, er hat Angst vor dunklen Augen. Dunkle Augen erinnern ihn an jemanden, vor dem er sich fürchtet, der ihm etwas angetan hat. Vielleicht wurde er selbst einmal entführt.“
    „Ich kann eine Liste anfordern von früheren Entführungsopfern.“
    „Gut. Sortieren Sie sie so, dass die mit dunkeläugigen Entführern oben stehen.“
    Heather nickte und machte sich eine Notiz. „Warum glauben Sie, es ist ein Mann?“, fragte sie dann.
    „Weil 98 Prozent aller Serienmörder männliche Weiße zwischen 30 und 45 sind.“ Er wischte sich die öligen Lippen mit einer Serviette ab.
    „Trotzdem bleiben noch zwei Prozent übrig und unser Profiler meinte, es könnte auch eine Frau sein, weil es sowohl männliche, wie auch weibliche Opfer gibt. Das und die Tatsache, dass keine sexuellen Übergriffe standgefunden haben, deutet darauf hin, dass das Verbrechen auch nicht sexuell motiviert ist.“
    „Was für meine Entführungs-Trauma-Theorie spricht.“
    „Irgendwo müssen die Opfer untergebracht sein, bis sie getötet werden. Das dürfte ja wohl kaum in einer gewöhnlichen Mietswohnung sein. Und ich glaube auch kaum, dass der Mörder die Leichen stundenlang durch die Weltgeschichte fährt. Alle Opfer wurden in einem Radius von 25 Kilometern rund um London gefunden.“
    „Aber es ist nur ein Opfer. Man könnte es überall verstecken. In jedem x-belieben, abgelegenen Haus. Ihr galanter Künstler könnte sie in seiner Abstellkammer einsperren, und niemand wüsste davon.“
    Heather kniff die Augen zusammen. „Er ist nicht mein Künstler. Er ist ein alter Bekannter … und vor allem ein Zeuge, der seine Grenzen nicht kennt. Und die werde ich ihm morgen mit aller Deutlichkeit aufzeigen.“
    „Man darf gespannt sein. – Aber zurück zum Thema! Ich werde den Pathologen bitten die Leiche auf spezielle Mineralien an der Haut oder vielleicht Erdreste zu untersuchen, die darauf hindeuten, wo die Leiche
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