Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
Vom Netzwerk:
nie im Leben erwartet, jemals ein solches Mädchen kennenzulernen.
    Der Karren rumpelte weiter. An der nächsten Ecke standen noch mehr Mädchen, an der übernächsten wieder ein paar. Juvi schien die meisten von ihnen zu kennen. Manchmal sahen sie auch einen Mann, meistens war es ein blaßgesichtiger Raumfahrer. Die ganzen Gebäude in dieser Straße schienen Bars und Cafés zu sein.
    »Wirst du dein altes Leben vermissen?« fragte Yod mit rauher Stimme, als der Karren schließlich in eine dunkle Straße einbog.
    »Ein bißchen, wahrscheinlich«, erwiderte Juvi. Sie hatte den Sarkasmus anscheinend überhört. Ihre Stimme klang richtig wehmütig. »Ich hab’s verdammt lange gemacht.«
    »Wie lange?« Er sprach in scharfem Tonfall, so daß sie ihn musterte.
    »Drei Jahre. Seit ich elf war.«
    »Aber da warst du doch bloß… ein kleines Kind.«
    »Stimmt.« Sie lächelte und streichelte seine Hand. »Aber vorher kommt man kaum ins Geschäft, und wenn, dann sind die Kunden fürchterlich schräge Typen.«
    Merkwürdigerweise nahm ihn das, was sie sagte, weniger mit, als er erwartet hatte. Bei jeder anderen hätte sich die Geschichte irgendwie schmutzig angehört, aber bei Juvi klang das alles natürlich – notwendig. Er glaubte nicht, daß sie wirklich ein schlechter Mensch war. Wie sollte er auch ihr Leben beurteilen können? Nur weil er jeden Vorteil gehabt hatte, der ihr entgangen war, hatte er keinen Grund, sich über sie erhaben zu fühlen.
    »Es tut mir leid«, sagte er schließlich.
    »Nein, bloß nicht!« sagte sie und tätschelte wieder seine Hand.
    »Und du hast aufgehört, nicht wahr?« fragte Yod.
    »Ich bin pensioniert«, versicherte sie ihm.
    Der Karren verließ die dichter bevölkerten Stadtteile und fuhr nun einen geschlängelten Weg entlang, der einen besonders steilen Hügel hochführte. Die Häuser dort oben waren viel größer und verzierter als die Steingebäude weiter unten, und viele von ihnen waren von dichtem Gestrüpp und hohen Bäumen völlig verdeckt. Der Weg war breit aber kaum gepflegt, voller Schlaglöcher, die den Karren holpern und schaukeln ließen.
    »In diesem Teil der Stadt bin ich noch nie gewesen«, sagte Yod.
    »Da ist eine Menge Leute noch nie gewesen«, erwiderte Juvi. »Hier oben wohnt kaum jemand. Man muß entweder reich genug sein, um sich seinen eigenen Vasp leisten zu können, oder dazu bereit sein, weite Wege zu laufen, um sich sein Essen zu beschaffen.«
    »Ich schätze, daß Fra Villion wohl sein Auskommen haben wird«, sagte er.
    Sie zuckte mit den Schultern und gähnte wieder. »Wenn er wirklich hier oben sein sollte.« Sie lehnte ihren Kopf wieder gegen seine Schulter, diesmal war es eine gewollte Bewegung. »Weck mich, wenn wir da sind.«
    Yod konnte sie nur um ihre Ruhe beneiden. In ihm schwoll die nervöse Angespanntheit mit jedem Zentimeter an, den der Karren hinter sich legte. Er versuchte, das sanfte Hauchen an seiner Schulter zu ignorieren und wandte sich an Tedric in der Hoffnung, irgendein gemeinsames Gesprächsthema zu finden. »Du hast gesagt, daß diese Männer auf der Straße nur da waren, um uns reinzulegen. Würde Fra Villion wirklich so weit gehen, um uns zu prüfen?«
    »Er wäre ein Narr, wenn er es nicht täte«, sagte Tedric. »Jedes schwache Glied in einer Bande von Gesetzlosen bringt einen dem Gefängnis oder dem Tod näher.«
    »Du redest so, als wenn du das gut kennen würdest.«
    Tedric zuckte mit den Achseln. Er hielt den Blick auf den vor ihnen liegenden Weg gerichtet. Es war deutlich, daß er nicht über sich reden wollte.
    »Aber du hast mir im Café das Leben gerettet«, fuhr Yod fort und weigerte sich, aufzugeben und ruhig zu bleiben. »Dafür schulde ich dir Dank.«
    »Warum? Ich hatte doch kaum eine Wahl.«
    »Der Zorrazianer war nicht wütend auf dich. Auf mich hatte er es abgesehen.«
    »Ich bezweifle ernsthaft, daß er überhaupt auf irgend jemanden wütend war.«
    »Ich habe seinen Freund niedergeschlagen. Dafür wollte er mich umbringen.«
    »Ich habe noch nie von einem Zorrazianer gehört, der einen Freund gehabt hätte«, sagte Tedric. »Weder einen seiner eigenen noch einen einer fremden Rasse. Sie sind mutig, aber sie haben keinen Sinn für Loyalität. Ich bezweifle übrigens auch, daß der erste sich wirklich viel aus dem Mädchen gemacht hat. Frauen wie die gibt es wie Sterne am Himmel.«
    »Meinst du, daß das auch ein Test war?«
    »Mehr als wahrscheinlich. Ein Zorrazianer tut praktisch alles für Geld, und sein Leben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher