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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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Ihnen?« fragte der Roboter.
    Yod riß seinen Blick von der merkwürdig hypnotischen Szene. »Ich… ja. Aber es ist sehr gespenstisch.«
    »Die Arbeit meiner Herrin«, sagte der Roboter. »Man hat Lady Lola die schönste Frau in der Galaxis genannt, aber andere haben sie auch als die gewaltigste Künstlerin gepriesen. Tiere wie diese jagen zu Zehntausenden über die Ebenen von Nykzas, und doch haben nur wenige sie je gesehen. Diese Skulptur ist ein Versuch Lady Lolas, die brutale Tatsache ihrer bloßen Existenz einzufangen.«
    »Ich finde, daß es angsteinflößend ist«, meinte Juvi. Sie verzog das Gesicht. »Es jagt mir Angst ein.«
    »Nur, wenn man das Leben und den Tod ebenfalls angsterregend findet«, erwiderte der Roboter.
    Yod war völlig verwirrt. Dieser Roboter sprach so, als sei er in Lady Lola verliebt. Das war doch wohl nicht möglich, oder? Er wünschte, er könnte Tedric oder Juvi oder sonst jemanden fragen.
    Als Yod hinter dem Roboter die Stufen hochstieg, lauschte er dem Dröhnen und dem Echo seiner Schritte. War das Haus leer, bis auf den Roboter und Milton Dass und Lady Lola, die vermutlich auch irgendwo waren? Yod wußte nur, daß dieser Ort nicht das war, was er erwartet hatte. Er hatte eine schmutzige Hütte mit einem einzigen Raum erwartet, angefüllt mit übelriechenden Submenschen. So sahen Gesetzlosenbanden doch in den 3-D-Produktionen immer aus. Bestimmt aber nicht so – ein riesiges Haus, das voller Kunstwerke war.
    Das erste Stockwerk schien noch verlassener zu sein als das Erdgeschoß. Ein breiter Korridor erstreckte sich beiderseits der Treppe, und in regelmäßigen Abständen waren weiße Türen zu sehen. Der Roboter schritt nach rechts und öffnete die erste Tür.
    »Tedric, Sie können dieses Zimmer haben, bitte«, sagte er.
    »Ich würde es vorziehen, wenn Ky-shan bei mir bleiben könnte.«
    Der Roboter verneigte sich. »Wie Sie wünschen.«
    Yod blickte neugierig an dem Roboter vorbei ins Zimmer. Es war groß und komfortabel, mit einem großen Bett, einem dicken Teppich, zwei Sesseln und einem Bücherregal. An der Wand hingen zwei Gemälde, kahle, trostlose Landschaftsbilder. Wahrscheinlich wieder von Lady Lola, dachte er.
    Der Roboter führte Yod und Juvi zu zwei nebeneinanderliegenden Zimmern, gegenüber dem von Tedric.
    Als er endlich allein war, streckte Yod sich, auf dem Rücken liegend, aus und mühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Eine dichte Stille umgab ihn, und er fragte sich einen Augenblick, ob der Raum wohl schalldicht war, doch als er zur Tür schritt, sie öffnete und hinausblickte, war die Stille immer noch so dicht und dick wie vorher.
    Er war nicht mehr müde. Er ließ seinen Kopf auf ein sanftes Daunenkissen fallen und starrte die glatte weiße Zimmerdecke an. Er dachte an Fra Villion und an den Torrazianer in der Bar. Er dachte an diesen seltsamen Mann, Tedric, und an das noch merkwürdigere Mädchen, Juvi. Er dachte an sein Zuhause auf Drexons Welt und an die Familie, die er einmal geliebt hatte.
    Immer noch ruhelos, stand er auf, ging ans Fenster und zog die Jalousien beiseite. Er konnte aus seinem Zimmer auf den hinteren Teil des Hauses blicken, wo sich gutgepflegte Wiesen den Hügel hinunter erstreckten, hier und dort von wachpostenähnlichen Immergrünbäumen und Beeten mit Nachtgewächsen unterbrochen. Von hier aus war es ein friedlicher Anblick, wie das sanfte Licht der Zwillingsmonde sich mit dem helleren Schein aus dem Haus vermengte. Als Yod hinsah, bemerkte er plötzlich eine Gestalt. Irgend jemand ging dort unten spazieren.
    Er wußte, daß es nicht der Roboter war. Diese Gestalt sah ganz anders aus. Sie war groß, fast so groß wie der Wykzl und beinahe doppelt so breit. Ganz in Schwarz gekleidet, lief der Mann – falls es wirklich ein Mann sein sollte – in schnellem Tempo hin und her. Sein Schulterumhang flatterte dabei. Seinen Kopf hatte er zurückgeworfen, sein Gesicht war nicht voll zu sehen, die Arme machten seitliche Ruderbewegungen. Wer konnte das sein? fragte Yod sich. Milton Dass vielleicht, dem dieses Haus anscheinend gehörte, oder war es jemand anders?
    Dann geschah etwas sehr Merkwürdiges. Die Gestalt des Mannes schien sich plötzlich zu teilen, so daß mit einem Mal zwei gleiche Gestalten über den Rasen schritten. Es war ein phantastischer Vorgang, einer, den Yod nur als Illusion akzeptieren konnte, unabhängig davon, wie wild er mit seinen Augen auch blinken und seinen Kopf schütteln mochte; die Figuren weigerten sich
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