Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
Auftrag, die Piraten zu vernichten.«
    »Matthew ist ein Dummkopf, sein Verstand paßt in eine Erbsenschote.«
    »Ihr Vater wird mich umbringen, wenn ich zulasse, daß Sie sich in Gefahr begeben.«
    Doch Alyc hatte sich schon erhoben und ging auf die Kabinentür zu.
    »Dann mußt du mich mit Gewalt daran hindern, die Aufforderung des Captains zu befolgen, Kisha.«
    Dabei wußte sie insgeheim ganz genau, daß sie ohne Hilfe niemals die Halle in der Schiffszentrale finden würde.
    Auch Kisha wußte das. Schwer seufzend sagte sie: »Warten Sie, ich suche nur unsere Wertsachen zusammen.«
    »Du weißt genau, sie haben eine Namensliste«, sagte Alyc versöhnlich.
    »Glauben Sie, sonst ließe ich Sie dort hingehen?«
    In Wirklichkeit hatte Kisha es trotz ihrer langjährigen Dienstzeit bis jetzt noch nie geschafft, Alyc Carey etwas abzuschlagen, ebensowenig wie jeder andere. Die zwei Frauen verließen ihre Kabine Hand in Hand und betraten den Gang.
    Panik war aufgekommen. Das spürte Alyc sofort, als sie sich auf dem Gang vorwärtsbewegten. Ziellos rannten die Leute durcheinander, niemand wußte anscheinend, ob er dem Befehl nachkommen sollte oder ob es besser war, sich in irgendeinem Winkel in Sicherheit zu bringen. Alycs Auftauchen schien die Leute zu beruhigen. Deutlich sichtbar, in einem offenen Beutel, trug Kisha Alycs Wertsachen, und die Mitreisenden beeilten sich, ihrem Beispiel zu folgen.
    Alyc und Kisha waren unter den ersten, die die Halle erreichten, doch nach und nach sammelte sich eine große Menschenmenge um sie herum. Das laute Stimmengewirr schmerzte in Alyc’s Ohren, sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf die sanfteren Stimmen in ihrem Inneren zu konzentrieren.
    Anhand der Namensliste begann jemand, die einzelnen Passagiere aufzurufen. Sie wurden aufgefordert, bei Nennung ihres Namens nach vorne zu kommen und ihre Wertsachen abzuliefern. Der Aufrufer war zweifellos ein Pirat, der von einem zweiten unterstützt wurde. Alyc hatte das seltsame Gefühl, die Stimme des ersten schon einmal gehört zu haben. Lieferte einer der Passagiere nicht seine gesamten Wertsachen ab, was die Piraten anhand ihrer Liste mühelos feststellten, wurde er in die Kabine zurückgeschickt. Die Namensliste war in alphabetischer Reihenfolge erstellt. Daher dauerte es nicht allzu lange, bis der Pirat Alyc aufrief.
    »Lady Alyc Carey!«
    Schlagartig wurde es still in der Halle, als wäre allen Anwesenden das Wort im Halse stecken geblieben. Die Stimme des Piraten klang verwundert, anscheinend hatte er einen solch bekannten Namen auf der Liste nicht vermutet.
    Die übrigen Passagiere umstanden sie so dicht gedrängt, daß die Piraten sie nicht sehen konnten.
    Alyc berührte Kishas Arm. »Führe mich bitte nach vorne.«
    »Nein, Alyc, ich werde alleine gehen.«
    »Man hat meinen Namen aufgerufen.«
    »Aber ...«
    »Bring mich sofort nach vorne!«
    Die Menge teilte sich, um sie durchzulassen. Alyc vernahm das Scharren der Füße. Während sie an den anderen Passagieren vorbeiging, berührte sie niemanden, doch sie fühlte ihre Nähe, spürte ihren angehaltenen Atem. Innerlich haßte sie jeder, doch alle machten ihr ehrfürchtig Platz.
    Am Ende der Halle standen die Passagiere weniger dicht gedrängt. Hier erwarteten sie Captain Clausen – Alyc erkannte ihn an seinem vertrauten Schnaufen – und zwei Männer, die sie nicht kannte. Außerdem war da noch jemand, dessen Stimme sich wie die von Kuevee anhörte. Ein Roboter als Luftpirat? Kisha drückte ihre Hand. Sofort blieb Alyc stehen.
    »Ist diese Frau die Tochter von Melor Carey?«, fragte das Individuum, das Alyc aufgrund seiner Stimme für einen Roboter hielt.
    »Ja, und Matthews Schwester!« Dies sagte die Stimme, die ihren Namen aufgerufen hatte. Wieder kam sie Alyc unglaublich bekannt vor. Sie kannte diesen Mann – diesen Piraten. Doch woher? Wie lange schon?
    »Sie ist blind?«, fragte der Roboter.
    »Seit ihrem Unfall als Kind.«
    Das war der Schlüssel. In Alyc’s Kopf dämmerte die Erkenntnis. Kindheit ... ja, natürlich, dachte Alyc, jetzt weiß ich, wer du bist. Die Stimme, die ihr so vertraut vorkam, gehörte zu ihrer Kindheit, gehörte einem der Jungen, die ihr Vater ihr als Spielgefährten mitgebracht hatte. Diese Stimme hatte sich in ihre Erinnerung gegraben, weil sie diesen Jungen mehr als alle anderen gemocht hatte. Doch Matthew hatte ihn mehrmals verprügelt, und nach einigen wenigen Besuchen war der Junge nicht mehr wiedergekommen.
    Diese Erkenntnis überraschte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher