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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung
Autoren: Jennifer Ashley
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hierher zurückkommen, ehe du es dich versiehst.« Sie klopfte Camerons auf das Handgelenk. »Aber ich werde dir nie verzeihen, dass du sie auf diese heimliche Art und Weise geheiratet hast, ohne mir etwas davon zu sagen.«
    Camerons Gedanken flogen zurück zu Ainsley im Wohnzimmer von Harts Londoner Stadthaus, als sie mit fester Stimme versprochen hatte, ihren Ehemann zu ehren und ihm mit ihrem Körper zu huldigen. »Es war unumgänglich.«
    Mac lachte. »Weil Ainsley niemals zugestimmt hätte, wenn Cam ihr Zeit gelassen hätte, darüber nachzudenken.« Er küsste seine Frau auf die Wange. »Es ist die einzige Art, eine Frau dazu zu bekommen, einen MacKenzie zu heiraten.«
    »Ja, aber zumindest eine Braut in dieser Familie sollte eigentlich eine prächtige Hochzeit feiern«, sagte Isabella. »Wir könnten die Hochzeit wiederholen, wie Beth und Ian es getan haben.«
    Cameron antwortete nicht. Zurzeit befand sich seine Braut außerhalb seiner Reichweite, zurückgezogen bei der Königin auf Windsor, während er mit jedem Tag missmutiger wurde.
    Am nächsten Morgen begleitete Daniel seinen Vater hinaus zu den Paddocks, um die Pferde beim Training zu beobachten. Cameron hatte Daniel gern dort und genoss es sehr, neben seinem Sohn zu stehen. Der Gedanke, dass Daniel nach der Universität sein Partner werden könnte, erfüllte ihn mit Freude.
    Nachdem sie Chance’s Daughter zugesehen hatten, die die anderen wieder einmal hinter sich zurückgelassen hatte, sagte Daniel: »Du wirst ihr vertrauen müssen, Dad.«
    »Wem? Chance’s Daughter?«
    »Sehr witzig. Du weißt, dass ich von Ainsley spreche.« Daniels Stimme war noch tiefer geworden, sein Auftreten selbstsicherer. »Wenn Ainsley sagt, dass sie etwas tut, dann tut sie es.«
    Die nächste Gruppe Pferde kam die Reitbahn entlanggaloppiert, Hufe wirbelten, Erdklumpen flogen. Das Dröhnen und der Ansturm waren wie dazu gemacht, Camerons Welt lebendig werden zu lassen, aber ohne Ainsley war sie nur halb so bunt und schön.
    »Frauen ändern ihre Meinung im Handumdrehen, mein Sohn«, sagte er. »Das wirst du noch erfahren.«
    Daniel sah ihn geduldig an. »Sie ist nicht ›Frauen‹, Dad. Sie ist Ainsley.«
    Er stieß sich vom Gatter ab und schlenderte zu den Ställen, dabei winkte er den Trainern zu. Seine Worte gingen Cameron nach.
    Sie ist Ainsley.
    Seine Welt nahm einen Hauch Farbe an. Ainsley würde nach Hause kommen. Sie hatte gesagt, sie würde heimkommen, und die Erkenntnis, dass er sich darauf verlassen konnte, traf ihn mit Macht.
    Noch nie zuvor hatte er einer Frau vertraut. Elizabeth hatte ihm vor langer Zeit diese Fähigkeit gestohlen, und seitdem hatte Cameron jede Frau auf Armlänge von sich ferngehalten. Er hatte seine Affären stets beendet, lange bevor die fragliche Lady eine Chance gehabt hatte, ihn zu betrügen und zu verletzen, hatte er doch auf leidvolle Weise erfahren müssen, dass er über jede Liaison, die er einging, die Kontrolle behalten musste.
    Dann war Ainsley in Camerons Leben aufgetaucht und hatte die Führung übernommen. Nein, sie hatte nicht die Führung übernommen – sie war ein Teil von ihm geworden. Sein Herz hatte sich mit dem ihren verbunden. Cameron fühlte jetzt, wie dieses Band sich zwischen ihnen entfaltete, über die weite Entfernung hin bis nach Windsor oder wohin immer sie in der Zwischenzeit gegangen war. Dieses Band würde ihn zu ihr ziehen und sie zu ihm, und er würde sie nie verlieren.
    Friede überkam ihn, ein Friede, wie Cameron ihn nicht mehr empfunden hatte seit … Hölle, er hatte in seinem ganzen Leben noch nie so empfunden. Es kam dem Gefühl sehr nahe, das er gehabt hatte, als er seinen Sohn zum ersten Mal im Arm gehalten hatte, dieses winzige Wesen, das zu beschützen er sich geschworen hatte. Seitdem hatte er nie wieder ähnlich empfunden.
    Cameron schaute zu dem jungen Mann hinüber, zu dem dieses winzige Wesen von damals sich entwickelt hatte, und sein Herz schwoll vor Stolz an. Nicht über etwas, das er getan hatte, sondern darüber, was Daniel aus eigener Kraft geworden war. Ein guter Junge, klug und mutig, der ohne Missgunst und Groll liebte, der ebenso sorglos großzügig war wie der Rest der MacKenzies.
    Sie ist Ainsley.
    Cameron musste an Ainsley denken: an ihr herrliches Haar, das sich über seinen Körper ausbreitete, wenn sie schlief, an ihren offenen Blick, der ihm das Herz öffnete, an ihr Lachen, das sein Blut erhitzte. Er vermisste sie auf das Grausamste.
    Wenn Ainsley zurückkam – und sie würde
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