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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.
Autoren: Alan Dean Foster
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Gesicht, sondern die Tatsache, daß es ihm Spaß machte. Er seufzte. »Es hat genug Tote gegeben.« Er wies auf die Treppe. »Zwei von ihnen sind tot, die übrigen sind bewußtlos. Ein Todesfall war ein Unfall und der andere die Folge eines Treffers mit dem Nadler. Ich werde Sie nicht töten, Vandervort.«
    Die ältere Frau hielt inne. »Was werden Sie tun?« Sie schaute an ihm vorbei. »Was haben Sie mit denen getan?«
    »Nur dafür gesorgt, daß sie mir vorerst nicht mehr in die Quere kommen. Sagen Sie: Gibt es etwas, vor dem Sie sich wirklich fürchten? Irgend etwas, das Ihnen echte Angst einjagt?«
    »Nein, ich bin Wissenschaftlerin. Ich betrachte alles rein analytisch. Ich habe keine Ängste.«
    Plötzlich quollen ihre Augen hervor wie die eines Fisches, der plötzlich in der zurückweichenden Ebbe gefangen ist. Ihr Kopf kippte nach hinten, und sie drehte sich langsam im Kreis. Finger wühlten sich in ihr Haar, und sie stieß einen einzigen durchdringenden Schrei aus, ehe sie bewußtlos niedersank.
    Clarity kam hinter den Kisten hervor. »Was hast du mit ihr angestellt?«
    Er betrachtete traurig die schlaffe Gestalt. »Das gleiche, was ich mit den anderen getan habe. Ich habe Angst in sie hineinprojiziert, bis ihr Nervensystem zusammenbrach. Ich schickte ihr irgenwelche krabbelnden Dinge in den Geist. Käfer, alles mögliche, ich weiß nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Einzelheiten wurden - nicht gefordert. Soviel zur analytischen Methode.«
    »Flinx, ich bin ja so froh, daß alles …«
    Er ruckte herum. »Ich glaube, du solltest jetzt ganz still sein.«
    Sie tat es, verwirrt und ganz eindeutig verletzt. »Ich kann mir vorstellen, was du denkst. Aber ich hatte mit all dem überhaupt nichts zu tun.«
    »Du wußtest davon. Jetzt sag mir nur, du hättest überhaupt keine Ahnung gehabt.«
    »Das kann ich nicht. Du würdest feststellen, wenn ich lüge. Flinx, ich wußte nicht, was ich tun, was ich denken sollte. Sie hat mir Geschichten erzählt …« Sie nickte in Richtung der reglosen Gestalt ihrer früheren Chefin. »Geschichten über die Gesellschaft und ihre Arbeit und über dich. Darüber, was aus dir werden könnte. Ich habe ihr nicht geglaubt. Ich wollte nichts von alldem glauben. Aber sie ist doch um so vieles erfahrener als ich. Ich hatte keine andere Wahl. Wenn ich mich geweigert hätte, dann hätte sie jemand anderen für meinen Posten gefunden. Jemanden, dem du völlig gleichgültig gewesen wärst.«
    »Jeder hat eine Wahl, jeder kann sich entscheiden.« Er senkte den Blick müde. Ja, er war müde, basta. »Es ist nur so, daß die meisten Leute nicht den Mumm haben, die richtige Entscheidung zu treffen.«
    »Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid.« Sie weinte jetzt. »Sie hatten dich in diesen verdammten Kasten hineingepackt, bevor ich überhaupt wußte, was im Gange war. Es war zu spät, als daß ich sie hätte aufhalten können. Ich habe mitgemacht in der Hoffnung, dir später helfen zu können, irgendwie, wenn sie ihre Deckung vernachlässigen würden. Das mußt du mir glauben! Du hast doch gehört, wie ich dich gewarnt habe, oder nicht? Du hast doch gehört, daß ich gerade gesagt habe, sie wäre für alles verantwortlich, was geschehen ist, daß alles allein ihr Werk war.«
    »Ja, ich habe dich gehört. Deshalb stehst du noch auf deinen eigenen Füßen und liegst nicht bei den anderen auf dem Fußboden. Ich weiß, daß du die Wahrheit sagst, oder du bist die geschickteste Lügnerin, die ich je traf.«
    »Wenn du das weißt, wenn du das spüren kannst, dann müßtest du eigentlich auch wissen, daß ich dich liebe.«
    Er wandte sich von ihr ab. »Von solchen Dingen weiß ich überhaupt nichts. Deine Gefühle sind sehr stark, aber ganz gleich, was du sagst, sie sind immer noch durcheinander und unsicher. In dem einen Moment sagst du, du liebst mich, und im nächsten hast du schon Angst vor mir. Heiß und kalt. Eine solche Beziehung möchte ich nicht.«
    »Gib mir eine Chance, Flinx!« flehte sie. »Ich bin so schrecklich durcheinander.«
    Er wirbelte zu ihr herum. »Wie, meinst du wohl, fühle ich mich? Das sind Gefühle, von denen ich mich niemals befreien kann. Wie kannst du annehmen, daß ich dir jemals wieder trauen oder gar mein Leben in deine Hand geben könnte? Aber das ist sowieso ohne Bedeutung. Du kannst an meinem Leben nicht teilhaben. Das kann niemand. Weil Vandervort in dieser Hinsicht ironischerweise durchaus recht gehabt haben könnte. Ich kann nicht. Ich werde nicht das Risiko
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