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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out
Autoren: Oliver Harris
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Gepäck und mit einem schönen, neuen Pass in den Flughafen von Stansted? Er kannte die Antiterrormaßnahmen. Er hatte das Dorf fast durchquert. Ein Zug stieß einen langen traurigen Pfiff aus, als er langsam durch den Bahnhof von Bishop’s Stortford fuhr. Der Stansted- Express. Belsey kroch durch einen Garten auf ein Feld und dann einen Abhang hinunter zu den Gleisen.
    Der Zug ratterte an ihm vorbei. Sprühende Funken erleuchteten das Gebüsch. Belsey rutschte den Damm hinunter. Er blieb an einem Ast hängen, der ihm die Hose aufriss. Er kämpfte sich durch Gestrüpp und Abfall zu dem Kiesstreifen neben den Gleisen vor und spürte den starken Sog des Zuges. Er streckte die Hand nach einem Haltegriff am Ende des letzten Waggons aus und packte zu, doch er konnte den eisernen Griff nicht festhalten. Er hatte nur noch einen Versuch. Er wartete. Drei weitere Waggons rollten an ihm vorbei. Beim letzten packte er wieder zu, bekam den Griff zu fassen und sprang.
    Seine Füße wurden vom Boden gerissen. Der Schmerz fuhr ihm von den Fingern durch den ganzen Körper. Er schwang seine Füße auf einen Rangiertritt und schaffte es ge rade noch rechtzeitig, sich hochzuziehen, bevor der Zug don nernd in einen Tunnel fuhr. Der Lärm war ohrenbetäubend. Die Schmerzen in seinem Gesicht und seinen Knien waren nichts im Vergleich zu seiner Angst, wieder herunterzufallen. Kurze Zeit später bremste der Zug wieder ab. Die Umrisse des Flughafenbahnhofs tauchten auf. Auf dem neonhellen Bahnsteig warteten Familien. Als der Zug schließlich zum Stehen gekommen war, reichte Belsey ein Schritt, und er stand auf dem Bahnsteig. Während er zu den Rolltreppen ging und sich dabei den Dreck von den Klamotten klopfte, hielt er Ausschau nach Sicherheitsleuten.
    Willkommen in London Stansted. An zahllosen Geschäften und Imbissständen vorbei ging er durch das niedrige Gebäude zur Passkontrolle. Einige Reisende lagen mit dem Gesicht nach unten auf den Bankreihen. Zwei Fluhafenpolizisten, die Heckler-&-Koch-Maschinenpistolen lässig an der Hüfte, standen vor einem Geldautomaten. Alles war friedlich. Belsey schaute auf die Abflugtafel.
    11:30 Thessaloniki YK954 – Flugsteig 16.
    Bis zum Check-in blieben ihm noch zehn Minuten, fünf, bis die örtliche Polizei eintraf. Er lief zum Eingang des Flughafengebäudes. Trotz der Halteverbotsschilder standen überall Autos, neben denen Menschen sich umarmten und schnell Gepäck in Kofferräume wuchteten, bevor der nächste Flughafenpolizist auftauchte. Aus der gläsernen Flughalle fiel kaltes, synthetisches Licht nach draußen. Wo war Kovar? Belsey schaute die Straße hinauf und hinunter und wartete auf Sirenengeheul. Dann sah er Kovar auf sich zukommen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals.
    »Max«, sagte Belsey.

62
    Kovar streckte grinsend die Hand aus. Seine Zähne strahlten in dem künstlichen Licht. Zwei seiner Bodyguards standen neben ihren Wagen und hielten zwei Flughafenangestellte in gelben Westen hin, die sie vergeblich aufforderten weiterzufahren.
    »Jack«, sagte Kovar.
    Hinter den Wagen von Kovars Bodyguards standen zwei Jeeps mit langen Anhängern, die die Straße blockierten. Belsey ging mit ausgestreckter Hand auf Kovar zu und schaute dabei zu den Anhängern und den Männern, die sie bewachten. Das waren keine Geldlaster.
    »Da wären wir«, sagte Kovar. Und dann war die Hand, die Kovar Belsey entgegenstreckte, plötzlich verschwunden, und Belsey ging durch einen Blutregen.
    Belsey sah Kovar herumwirbeln, noch bevor er den Schuss hörte. Dann analysierte er das Geräusch: Es stammte nicht von einer Heckler. Es hatte also kein regulärer Polizist und auch kein Flughafenpolizist geschossen. Der Attentäter hatte geschossen.
    Kovars Bodyguards standen eine Sekunde lang erstarrt da, dann liefen sie los, schirmten ihren Boss ab und schleiften ihn zu einem der Jeeps.
    »Das Geld«, rief Belsey.
    Ein zweiter Schuss streifte Belseys Arm und traf einen Anhänger. Anscheinend war Belsey das Ziel. Er hechtete hinter eine der Antiterrorsperren aus Beton. Plötzlich fing ein Anhänger an zu schwanken, dann ein anderer, ein schrecklicher Lärm, der bestialisch und furchterregend klang, erfüllte die Luft. Einer der Bodyguards richtete seine Waffe unsicher in Belseys Richtung, als vom Dach des Flughafengebäudes ein dritter Schuss abgegeben wurde, worauf der Bodyguard herumwirbelte und nach oben zielte.
    Der Motor des vorderen Jeeps heulte auf. Der Fahrer wollte gerade losfahren, als eine Kugel in seiner Tür
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