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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out
Autoren: Oliver Harris
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Entlüftungsrohren und anderen technischen Auf bauten. Jenseits des Attentäters hatte er die gesamten Aktivitäten am Eingang des Flughafengebäudes im Blick. Herum laufende Zivilbeamte, Flughafenpolizisten in Stellung, die SOCA unter Northwoods Kommando. Der Chief Superintendent sah ratlos aus. Keiner sah den Attentäter.
    Belsey hatte einen Vorteil: Er befand sich im Rücken des Geschehens. Er war der Letzte gewesen, der die Flughafenhalle durchquert hatte, bevor der Attentäter angefangen hatte zu feuern. Er sah den Rücken des Attentäters, der hinter dem Pfeiler auf dem Dach des Wechselbüros stand und ein frisches Magazin in sein Gewehr schob. Er konzentrierte sich ganz auf den Bereich unter ihm. Er wusste nicht, dass Belsey ihn beobachtete. Er ließ das Schloss einrasten, schwang sich das Gewehr über die Schulter und sprang hinunter auf das Dach des Check-in-Schalters. Er lehnte sich an einen Stützpfeiler, zielte und schoss.
    Zehn-Schuss-Kastenmagazin, dachte Belsey. Er zählte mit: fünf Schüsse, sechs. Er hievte sich aufs Dach und kroch von Entlüftungsschacht zu Entlüftungsschacht. Die Polizei erwiderte das Feuer. Glassplitter regneten vom Dach des Gebäudes. Belsey zog den Kopf ein. Der Attentäter klopfte sich die Scherben von der Kleidung. Dann legte er im Schutz des Pfeilers in aller Ruhe wieder an und schoss. Seine Absicht war klar: die Polizei auf Distanz halten und auf eine Fluchtmöglichkeit warten. Das Loch im Glasdach der Halle war eine Möglichkeit.
    Der Attentäter kroch auf dem Bauch bis zum Rand des Daches und schoss wieder. Belsey wartete. Der zehnte Schuss traf einen Sicherheitsmann in den Arm. Jetzt musste er nachladen. Der Attentäter klinkte das leere Magazin aus. Als er in die Tasche griff, um ein volles Magazin herauszuholen, sprang Belsey auf und lief los – geduckt, um nicht eine Kugel von unten abzubekommen.
    »Milan«, sagte Belsey. Der Attentäter wandte den Kopf um. Er schaute verwirrt, als hätte er den Namen schon lange nicht mehr gehört, als müsste er erst darüber nachdenken, was er zu bedeuten hätte. Er war jünger, als Belsey gedacht hatte. Der Attentäter musste den Abstand zwischen ihnen unterschätzt haben. Belsey trat ihm mit dem Stiefel ins Gesicht und sah ihn fallen.

63
    Milan Balic lebte noch, als Belsey unten ankam. Umringt von zehn bewaffneten Polizisten krümmte er sich auf dem Boden. Sein Gewehr lag ein paar Meter von ihm entfernt. Ein paar Polzisten drehten sich um und bewegten sich auf Belsey zu.
    »Alles in Ordnung«, sagte Belsey. Einer der Polizisten sprühte ihm Pfefferspray ins Gesicht, zwei anderen rissen ihn zu Boden und legten ihm Handschellen an. »Hey …?«
    Sie schleiften ihn in einen Nebenraum. Seine Augen tränten.
    »Nehmt mir die Handschellen ab«, sagte er. Keiner der Polizisten rührte sich. »Ich brauche Wasser, Scheiße, meine Augen.«
    Jemand kippte ihm Wasser ins Gesicht. Langsam kam er zu Atem. Kurz danach konnte er wieder etwas sehen. Sie befanden sich in einem Arrestraum der Einwanderungsbehörde. An den Wänden hingen Karten von Afrika und Zentralasien. Eine erlesene Truppe hatte sich versammelt: Northwood, Chef der Einsatztruppe und zuständiger Superintendent für den Flughafen, Chief Superintendent Barry Marsh, Leiter der SOCA, und Commander Ashfield von der Antiterrorein heit. Sie schlossen die Tür.
    »Ich kenne den Mann«, sagte Northwood.
    »Sir«, sagte Belsey.
    »Los, reden Sie schon.«
    Belsey ordnete seine Gedanken. Sein Publikum schaute ihn neugierig an. Er hatte ja auch eine Mordsgeschichte zu erzählen.
    »Der Mann ist Kroate, sein richtiger Name ist wahrscheinlich Milan Balic. Zuletzt ist er mit einem kanadischen Pass auf den Namen Antoine Pelletier unterwegs gewesen. Der Mann ist bei Interpol bekannt. Auch in Paris, Genf und Rom. Balic ist verantwortlich für die Morde an Jessica Holden und Pierce Buckingham. Er wurde vom Hong Kong Gaming Consortium angeheuert, nachdem dieses in einen groß angelegten Schwindel gelockt worden war und achtunddreißig Millionen Pfund an eine Person gezahlt hatte, bei der es sich allerdings nicht um den russischen Oligarchen Alexei Devereux gehandelt hat.«
    Belsey machte eine Pause, damit seine Zuhörer das verdauen konnten. Schließlich fragte Chief Superintendent Marsh:
    »Was hat Jessica Holden damit zu tun?«
    »Jessica hat über einen Escort-Service den Urheber des Schwindels kennengelernt. Sie verliebten sich, und sie half ihm. Das Geld war für das sogenannte Projekt
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